ProSieben verrückt ‚Clara‘

Sendeplatz um 22:15 Uhr wegen Quotenschwäche

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 20.01.2007

Nach zur zwei ausgestrahlten Folgen verlegt ProSieben seine neue Serie „Verrückt nach Clara“ auf einen späteren Sendeplatz. Ab 25. Januar wird sie immer erst um 22:15 Uhr statt bereits um 20:15 Uhr zu sehen sein. Grund dafür sind die bislang sehr schwachen Quoten des von ProSieben als „Dramedy“ angekündigten Formats.

Lediglich etwa eine Million Zuschauer wollten die erste Folge am 11. Januar sehen, was einem Marktanteil von 3 Prozent entsprach. Auch in der als werberelevant erachteten Zielgruppe (14 – 49 Jahre) ging es dem Münchner Sender nicht besser, dort lag der Marktanteil bei 5,5 Prozent.

Noch am Mittwoch suchte der Produzent Nico Hofmann in einem Interview mit der „Netzeitung“ nach Gründen für das Scheitern der neuen Serie: „Vielleicht wird das Bild ‚Frau mit Mann mit Regenschirm in Berlin‘ sofort in ein Telenovela-Bild durchgestanzt und findet keine differenzierte Beachtung mehr. ( …) Es kann sein, dass die Zuschauer bei deutschen Programmen eine gewisse Sophistication gar nicht mehr erwarten.“ Er äußerte sich zudem über die Akzeptanz seiner schwulen Hauptfigur Paul. „Einige Kollegen haben mir, als die Quoten kamen, gleich fröhlich erklärt: Schwule Themen gehen einfach nicht. Das glaube ich nicht.“

Vielleicht ist ein Grund für das Scheitern von „Verrückt nach Clara“ eher darin zu suchen, dass „schwule Themen“ inzwischen eher dann „gehen“, wenn eine solche Figur sich nicht im Büro vor seinen Kollegen verstecken muss und in der ersten Folge einer neuen Serie gleich mit seiner Mitbewohnerin, statt mit einem Mann ins Bett geht. „Sophistication“ entsteht durch Respekt vor der Intelligenz des Publikums – und dem war wohl die Story von „Clara“ bereits bei der Lektüre der ersten Beschreibung in der Fernsehzeitschrift zu platt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Eine dieser üblichen Berlin-Mitte-und-angrenzende-Gebiete-(aber ohne Ausländer)Serien mit irgendwelchen Abziehbildern statt glaubwürdiger Figuren: Gutaussehende, gutverdienende Altbaubewohner um die dreißig mit "schicken" Jobs, die sie offenkundig so wenig beanspruchen, daß sie ausgiebig ihre Psychowehwehchen kultivieren können. Und die "Sophistication" soll wohl das altkluge Geschwätz aus dem Off sein. Plus besondere Originalität: Der Klischeeschwule schläft mit der Klischeetussi, die daraufhin gleich schwanger wird. Ui, Schwule können Kinder machen? Wie mutig! Praktischerweise *ACHTUNG, SPOILER!* braucht sich die Dame nicht allzu lang das hübsche Hohlköpfchen darüber zu zerbrechen, ob sie wirklich SO EINEN zum Vater will: In Folge 3 oder 4 erleidet sie eine Fehlgeburt. Bestimmt geht sie dann erstmal wieder Nudeln essen. Ach, nee, ich vergaß: In solchen Serien gibt's ja keine Nudeln mehr, nur noch Pasta.

    Aber alle Achtung, Pro 7: Nach Betrachtung der ersten Folge hätte ich vermutet, daß die Serie ganz abgesetzt (oder auf den Samstagvormittag verschoben) wird, nicht nur in den späteren Abend verlegt.
    • am via tvforen.de

      Genau Björnbln, da gib ich dir vollkommen recht. Es war alles voraus zu sehen was da passiert und hat mal wieder alle Klisches erfüllt. frausucht seit ewigkeiten den richtigen Mann. Dann trifft sie einen, der wie soll es anders sein, noch nicht bereit ist für eine richtige Beziehung da er immer sehr verletzt wurde. Schwuppsdiwupps zieht auf einmal ein neuer wunderschöner Typ unter ihr ein. Und wie du auch sagst schläft sie mit ihrem schwulen Freund und wird von ihm schwanger... wow, welch innovative neue ideen das doch sind. Und dann schläft sie noch mit ihrem hässlichen, von Falten geplagten alten Chef und da sie am nächsten Tag oder wann das war gleich heraus findet das sie schwanger ist kann natürlich nur er es sein, obwohl sich erst nach 10 bis 14 Tagen im Blut bzw. Urin feststellen lässt das man schwanger ist. Aber wieso sollte man auch auf die Idee kommen das es der schwule Freund sein könnte der einen geschwängert hat, würde man im wirklichen Leben doch auch nie vermuten, nein, niemals...
      Aber eins muss ich Pro 7 lassen, die Werbung die sie nach der ersten schlechten Folge gemacht haben war gut. Aber eine gute Werbung alleine reicht halt nicht aus.
      Außerdem wird die Serie so oder so in das Klische, eine Telenovela zu sein, reingesteckt, da hat der Regenschirm nicht viel mit zu tun...
  • am via tvforen.de

    Hallo

    Was hat RTL erwartet? gegen Post Mortem, CSI und Bones wird alles scheitern. Hoffentlich halten die nicht mit was gutem dagegen, wär schade drum.

    Maik
    • am via tvforen.de


      https://www.fernsehserien.de/news-bilder/news/tt_verruecktnachclara.gif
      Nach zur zwei ausgestrahlten Folgen verlegt ProSieben seine neue Serie "Verrückt nach Clara" (https://www.wunschliste.de/links.pl?s=10557) auf einen späteren Sendeplatz. Ab 25. Januar wird sie immer erst um 22.15 Uhr statt bereits um 20.15 Uhr zu sehen sein. Grund dafür sind die bislang sehr schwachen Quoten des von ProSieben als "Dramedy" angekündigten Formats.

      Lediglich etwa eine Million Zuschauer wollten die erste Folge am 11. Januar sehen, was einem Marktanteil von 3 Prozent entsprach. Auch in der als werberelevant erachteten Zielgruppe (14 - 49 Jahre) ging es dem Münchner Sender nicht besser, dort lag der Marktanteil bei 5,5 Prozent.

      Noch am Mittwoch suchte der Produzent Nico Hofmann in einem Interview mit der "Netzeitung" nach Gründen für das Scheitern der neuen Serie: "Vielleicht wird das Bild 'Frau mit Mann mit Regenschirm in Berlin' sofort in ein Telenovela-Bild durchgestanzt und findet keine differenzierte Beachtung mehr. (...) Es kann sein, dass die Zuschauer bei deutschen Programmen eine gewisse Sophistication gar nicht mehr erwarten." Er äußerte sich zudem über die Akzeptanz seiner schwulen Hauptfigur Paul. "Einige Kollegen haben mir, als die Quoten kamen, gleich fröhlich erklärt: Schwule Themen gehen einfach nicht. Das glaube ich nicht."

      Vielleicht ist ein Grund für das Scheitern von "Verrückt nach Clara" eher darin zu suchen, dass "schwule Themen" inzwischen eher dann "gehen", wenn eine solche Figur sich nicht im Büro vor seinen Kollegen verstecken muss und in der ersten Folge einer neuen Serie gleich mit seiner Mitbewohnerin, statt mit einem Mann ins Bett geht. "Sophistication" entsteht durch Respekt vor der Intelligenz des Publikums - und dem war wohl die Story von "Clara" bereits bei der Lektüre der ersten Beschreibung in der Fernsehzeitschrift zu platt.

      20.01.2007 - Ralf Döbele / Quellen: Yahoo! TV News/Netzeitung/Sat+Kabel, Bild: ProSieben
      • am via tvforen.de

        Told you so...
      • am via tvforen.de

        Was für ein Quatsch, jetzt soll die mangelnde Akzeptanz für die schwule Hauptfigur schuld sein!?!

        Die Serie ist einfach schlecht geklaut, kommt mir vor wie ein billiger "Sex in the City" Abklatsch.
    • am via tvforen.de

      :-)
      Gott sei dank ... das es sie gibt ist eine eigenen Sendung, die, wie ALF in seinem Beitrag versuchte zu schreiben, abgesetzt wird.
      • am via tvforen.de

        bmk schrieb:
        >
        > :-)
        > Gott sei dank ... das es sie gibt ist eine eigenen
        > Sendung, die, wie ALF in seinem Beitrag versuchte zu
        > schreiben, abgesetzt wird.

        Danke ;-)
      • am via tvforen.de

        ja die war nicht so tolle... höchstens noch das,,grußßenspiel" am schluss war ganz lustig. vor allem wenn mal wirklich was gutes gemacht wurde wurde abgebrochen ^^
    • am via tvforen.de

      Na dann gibt es wohl wieder die gute alte Bielefeld-Premiere.
      • am via tvforen.de

        wieso bist du so sicher daß Verrückt nach Clara abgesetzt wird?
        Hat dich keiner gezwungen zu schauen.

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