‚Hagen hilft! – Der Unternehmensretter‘

kabel eins entwickelt neues Help-Format

Jutta Zniva – 03.01.2008

'Hagen hilft! - Der Unternehmensretter' – kabel eins entwickelt neues Help-Format

Nach RTL–„Arbeitbeschaffer“ Lars Naundorf, der in der gestrigen Pilotsendung nicht zu knapp Wasser in die Mühlen jener goss, die gern behaupten, Arbeitslosigkeit sei kein strukturell bedingtes, sondern ein individuelles Problem und daher durch ein bisschen Eigeninitiative und ein neues Bewerbungsfoto zu lösen, steht in Bälde ein zweites „Help“-Format ins Haus, das Menschen beruflich unter die Arme greifen will. Kabel eins arbeitet an einem Reality-Format, in dem (zumindest exemplarisch) durch gezielte Beratung Kleinunternehmen gerettet werden sollen.

UFA Entertainment dreht derzeit in Brandenburg, Berlin und Umgebung „Hagen hilft! – Der Unternehmensretter“. Im Mittelpunkt der Pilotsendung steht Familie Bärmann, die mit ihrer Bäckerei das Schicksal vieler Kleinunternehmer, Familienbetriebe oder Einzelhändler teilt: den Kampf ums Überleben inmitten großer Handelsketten, Discounter-Shops und des geänderten Konsumverhaltens der Kunden. Auch ein Gärtnereibetrieb und ein Computerfachhändler sollen durch den „Unternehmensretter“ von kabel eins vor jenem tragischen Schicksal bewahrt werden, das jährlich rund 18.000 Kleinunternehmer in Deutschland trifft: die große Pleite.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    ... und eine weitere Propagandasendung.
    • am via tvforen.de

      Ich habe die Sendung mit dem "Arbeitsbeschaffer" gestern auch gesehen.

      Fand ich ganz, ganz schlimm. Anstatt gute und praktische Hinweise und Ratschläge zu geben, die auch anderen Arbeitslosen wirklich helfen können, wurde die Familie (bis auf die Tochter) vorgeführt. Insbesondere natürlich der Vater, der trotz neuer Ausbildungsstelle der Tochter, neuer Stelle der Ehefrau (und der Weigerung der beiden, umzuziehen) unverständlicherweise nicht umziehen wollte.

      Es mag sein, dass der Mann jahrelang nicht gearbeitet hat (zumindest nicht gegen Bezahlugn) und vielleicht "verlernt" hat, wie es in der Arbeitswelt zugeht und deshalb ganz andere Vorstellungen hat. Zuerst dieses Probearbeiten bei dem PC-Händler - ein professioneller Arbeitsvermittler muss doch wissen, dass ein wenig herumbasteln am eigenen PC und bei Freunden etwas anderes ist als in einer PC-Werkstatt zu arbeiten. Aber nein - da muss gezeigt werden, dass er das nicht kann. Dann muss ihm natürlich vor laufender Kamera gesagt werden, dass er eigentlich durch das Raster gefallen wäre, aber weil RTL sich so bemüht... Ist sicher sehr aufbauend. Natürlich muss der Arbeitsbeschaffer sich dann auch noch über die unangemessene Kleidung des Bewerbers auslassen (ein professioneller Vermittler hätte dies dem Bewerber sicher vorher gesagt - und wer weiß, ob die Szene überhaupt "echt" war). Und zum guten Schluss wird er noch als Typ dargestellt, der nicht arbeiten will, weil er sich scheut, Geld für ein paar Eimer Farbe auszugeben oder seine Küche einen Umzug nicht mehr mitmachen würde.

      Mit dieser Sendung hat man der Familie keinen Gefallen getan.

      Aber es geht ja um den "Unternehmensretter". Ich hoffe, Kabel 1 arbeitet seriöser als RTL und zeigt uns nicht, dass Unternehmer XY eine Geliebte hat, der er teure Geschenke macht und deshalb seinen Mitarbeitern keinen Lohn zahlen kann.
      • am via tvforen.de

        Das Problem der Unternehmen liegt doch darin, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht mehr vernuenftig miteinander kommunizieren.
        Man sieht es ja bereits an den großen Unternehmen wie T-Com mit seinen Callcentern. Da weiß die rechte Hand nicht mehr, was die linke tut. (Bei den Privatsendern herrscht vermutlich ein aehnliches Arbeitsklima. Darum brauchen die sich gar nicht als "Unternehmensretter" aufzuspielen.)
      • am via tvforen.de

        Ich fand den 'Hagen' realitätsbezogen, hilfreich und dennoch hart in der Sache. Solche Consultants könnten manche kleine Unternehmen brauchen, um wieder mal zu sehen, um was es bei einem Gewerbe geht: Gut sein und es die anderen auch wissen lassen.

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