„Exploding Kittens“: Netflix bestellt Serien-Adaption zum erfolgreichen Kartenspiel mit Tom Ellis („Lucifer“)

Streaming-Dienst investiert zudem in weiteres Online-Spiel

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.04.2022, 12:25 Uhr

„Exploding Kittens“ – Bild: Netflix
„Exploding Kittens“

Netflix hat die Fernsehrechte am erfolgreichen Kartenspiel „Exploding Kittens“ erworben und dafür eine Animationsserie sowie ein Videospiel angekündigt. Das eher simple Kartenspiel mit düsterem Humor erlangte 2015 Berühmtheit, als es bei einer Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter diverse Rekorde aufstellte – nach Kickstarter-Angaben hält das Spiel in der Rangliste der finanziell erfolgreichsten Kickstarter auch nach sieben Jahren noch Rang 15.

Für die Animationsserie von den Produzenten Mike Judge („Beavis und Butt-Head“) und Greg Daniels („Space Force“, „Parks and Recreation“) wurden als Sprecher unter anderem Tom Ellis („Lucifer“), Abraham Lim („The Boys“), Lucy Liu („Elementary“), Ally Maki („Wrecked – Voll abgestürzt!“), Mark Proksch („What We Do in the Shadows“) und Sasheer Zamata („Woke“) engagiert.

Hintergrund der Serie bildet neben dem Spiel die Geschichte, dass der ewige Konflikt zwischen Himmel und Hölle nun epische Ausmaße angenommen hat und sich Gott und der Teufel auf der Erde wiederfinden – gebunden in die Körper von leicht übergewichtigen Hauskatzen. Anscheinend versucht man dabei, sich gegenseitig ins Jenseits zu versetzen.

Während die Animationsserie im Jahr 2023 ansteht, soll ein zugehöriges Videospiel bei Netflix bereits im Mai an den Start gehen – darin sollen die Spieler Karten ziehen und die Exploding Kittens versuchen zu umgehen (es ist unklar, ob es sich dabei um eine Umsetzung des Kartenspiels handelt oder um ein neues Spielformat), wobei das Game Single- wie Multiplayer-Optionen bieten soll. Zukünftige Erweiterungen des Games werden sich auf Elemente aus der angekündigten Animationsserie konzentrieren, so dass die Spieler dann als ihr Lieblingscharakter daraus spielen können. Bei Netflix gesellt sich das Spiel zu den Angeboten „Stranger Things: 1984“, „Shooting Hoops“ und „Card Blast“. Netflix hat das Angebot von thematisch zum Content passenden Online-Spielen als möglichen Wachstumsmotor ausgemacht und zuletzt in Spieleproduzenten investiert.

Im Jahr 2015 gelang es der Kickstarter-Kampagne von „Exploding Kittens“, als erstes auf der Plattform mehr als 103.000 Unterstützer anzuziehen – am Ende der Kampagne hatten 219.382 Unterstützer eine Vorfinanzierung von 8.782.571 US-Dollar zusammengebracht. Das eigentliche Finanzierungsziel waren nur 10.000 US-Dollar gewesen. Mittlerweile ist das Spiel ebenso wie Erweiterungen im regulären Handel zu erwerben.

Die Macher Elan Lee und Matthew Inman bezeichneten ihr Spiel in der Kickstarter-Kampagne als „hoch-strategische Variante von Russisch Roulette“: Man deckt Karten auf und scheidet aus, sobald man eine Exploding Kitten enthüllt – es sei denn, man kann sie entschärfen; daneben gibt es weitere Möglichkeiten, das Kartenziehen für sich selbst und seine Gegenspieler zu manipulieren. Gewonnen hat, wer als Letzter nicht explodiert ist. In der Brettspielszene sorgte das Kartenspiel wegen des schwarzhumorigen Themas und der spielerischen Gewalt gegen Katzen für geteiltes Echo.

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