Disney+: Preiserhöhung und neues Abo mit Werbung in Deutschland

Das sind die neuen Optionen ab November

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 10.08.2023, 10:27 Uhr

Disney+: Preiserhöhung und neues Abo mit Werbung in Deutschland – Das sind die neuen Optionen ab November – Bild: Walt Disney Company

The Walt Disney Company hat im Umfeld der Veröffentlichung von Geschäftszahlen angekündigt, in Deutschland, einigen weiteren europäischen Ländern sowie Kanada zum 1. November eine neue Abo-Struktur anzubieten. Dazu wird die Einführung einer vergünstigten Abostufe mit Werbung gehören. In den USA erfolgt eine Preiserhöhung, daneben bietet WDC für seine drei Streamingdienste (Disney+, Hulu, Sportdienst ESPN+) auch neue Kombi-Angebote.

Abo-Neuordnung in Deutschland

Daneben wird für Neukunden in Deutschland eine neue Abostufe namens „Standard“ eingeführt, die zum bisherigen Abo-Preis weniger Leistungen liefert, sowie eine neue Preisstufe „Premium“, die mit den bisherigen Leistungsmerkmalen für Neukunden teurer wird – Bestandskunden werden zu den bisherigen Konditionen auf das Premium-Abo umgeschaltet, spätere Preisanpassungen für sie sind aber nicht ausgeschlossen.

Während Bestandskunden also zunächst über den 1. November hinaus 8,99 Euro pro Monat (beziehungsweise bei jährlicher Zahlweise 89,90 Euro) für bis zu vier parallele Streams zahlen, wird es für Neukunden in der Regel teurer.

Die drei Preisstufen

Bei allen drei Preisstufen wird (soweit bekannt) derselbe Content (Originals und Katalogtitel) angeboten.

Im sogenannten Standard mit Werbung-Abo können bis zu zwei Streams gleichzeitig genutzt werden. Die Videoqualität beträgt bis zu Full HD (1080p), die Audioqualität liegt bei Stereo 5.1. Downloads auf mobile Devices sind nicht möglich. Es gibt Werbeeinblendungen, die Kosten pro Monat betragen 5,99 Euro, eine jährliche Zahlungsweise zu einem vergünstigten Preis ist nicht möglich.

Im neuen Standard-Abo können ebenfalls bis zu zwei Streams gleichzeitig genutzt werden. Die Videoqualität beträgt ebenfalls bis zu Full HD (1080p), die Audioqualität Stereo 5.1 und es gibt keine Werbeeinblendungen. Downloads auf mobile Endgeräte sind möglich. An Kosten fallen entweder 8,99 Euro im Monat oder 89,90 Euro bei jährlicher Zahlungsweise an.

Das Premium-Abo wird bis zu vier parallele Streams umfassen. Die Videoqualität geht bis zu 4K UHD & HDR, als Audioqualität wird bis zu Dolby Atmos geboten, es gibt keine Werbeeinblendungen. Kosten wird es pro Monat 11,99 Euro oder bei jährlicher Zahlungsweise 111,90 Euro (für bisherige Disney+-Kunden bleibt zunächst der bisherige Preis von 8,99 bzw. 89,90 Euro).

Strategie-Anpassung

Überall in der Streamingwelt findet sich für die Kunden vor allem ein Schreckgespenst: Nur Netflix schreibt aktuell schwarze Zahlen, alle anderen Dienste nicht, sie müssen also mehr verdienen oder weniger ausgeben. Sie müssen also über kurz oder lang entweder Werbung als Ko-Finanzierung ins Boot holen, die Ausgaben für den Content herunterfahren oder die Preise erhöhen. Oder eben alles drei gleichzeitig, dafür aber in geringerem Umfang.

Disney+ hat bereits begonnen, in Deutschland Formate ohne Reichweite wieder aus dem Programm zu nehmen. Daneben kommt nun ab 1. November das neue Abomodell: Das bietet einerseits die Werbeoption, andererseits hat das „neue“ Standardabo nur noch zwei parallele Streams, während für den gleichen Preis aktuell vier Streams geboten werden – hier gleicht sich Disney+ nun also Netflix an.

Neben Deutschland wird diese neue Abo-Struktur am 1. November auch in Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Norwegen, Schweden und Dänemark eingeführt. In den USA ist die Situation etwas komplizierter, weil The Walt Disney Company neben Disney+ dort auch die Streaming-Angebote Hulu und ESPN+ hat. Hier setzt das Unternehmen auch darauf, die Kunden damit anzuziehen, dass sie beim Abschluss eines Abos für einen der Dienste auch Nachlässe beim Abschluss von Abos für die beiden anderen erhalten (Bundling).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1966) am

    Für mich ist Prime die beste Wahl. Disney , Netflix und RTL hatte ich jeweils zwei Monate lang. AppleTV, Magenta und andere noch nie. Es gibt immer wieder mal eine Serie, bei diesen Anbietern, die ich gerne sehen würde. Aber in der Summe finde ich auf Prime mehr Auswahl nach meinem Geschmack. Außerdem kann ich auf Prime manche Serien oder Filme zusätzlich gegen Gebühr leihen oder einen Channel monatsweise dazu buchen. Zwei oder mehr Streamindienste dauerhaft buchen will ich nicht. Wegen der Kosten und um mich selbst zu mäßigen.
    Und wenn ich mal wirklich mehrere Serien bei einem anderen Anbieter sehen will, dann buche ich mir einen Monat und schau die zügig durch.
    Aber ganz ehrlich, mit Prime, den Mediatheken der Öffentlichen und dem WWW habe ich mehr Auswahl als je zuvor in meinem Leben. Eine Auswahl, die kein normaler Mensch je nutzen kann. Man muss ja auch mal essen oder duschen. ;-)))
    • am

      Streaming, nein danke!
      Dafür zahle ich gar nichts.

      Die sollen z.B. THE MANDALORIAN endlich mal auf Blu-ray rausbringen, kaufe ich gerne!

      Ansonsten sucht man sich als Sammler physischer Medien eben andere Quellen...
      • am

        Werbung NEIN Danke!!! Da habe ich lieber weniger Streaming-Dienste und dafür bessere Bild und Ton Qualität und ganz WICHTIG keine nervige Werbung.

        Vor Jahren als ich noch Free-TV geschaut habe, habe ich auch schon (so lange ich denken kann) alles aufgezeichnet um die Werbung vorspulen zu können.
        • am

          Genau! Wenn ich Werbung sehen will dann kann ich auch weiter lineares TV schauen, nehme da aber auch alles auf und spule dann weiter! Ich hasse Prime für dieses unsägliche Freevee, teils gute Serien und Filme bei denen ich als Premium Kunde gezwungen werde Werbung zu schauen.Wüüürg!!!
        • (geb. 1966) am

          So unterschiedlich sind die Sichtweisen. Ich liebe Prime für das tolle Angebot über Freevee. Die ganzen alten Serien kostenlos sehen zu können und dafür 3 x 60 Sekunden Werbung aushalten müssen, ist für mich völlig ok. Andernfalls wären diese Serien ja nur kostenpflichtig zu sehen. Freevee bringt mir also zusätzliche kostenfreie Serien ins Haus. Auf Werbeblöcke mit 5 bis 8 Minuten Dauer, wie im deutschen Privatfernsehen, habe ich auch schon lange keine Lust mehr.
          Übrigens werden Sie als Premiumkunde NICHT gezwungen Werbung zu schauen. Das Ansehen von Freevee ist völlig freiwillig. Für Prime-Kunden war ja schon vor Freevee nur ein bestimmter Katalog ohne Zusatzkosten zu sehen. Tausende von Filmen und Serienfolgen waren immer schon nur mit Zusatzkosten zu sehen. Es fallen auch jeden Monat Sendungen aus dem Prime-Katalog raus, die dann wieder extra Geld kosten oder gar nicht mehr abrufbar sind.
          Die Auswahl an Filmen und Serien, die man heute für relativ wenig Geld zuhause sehen kann, ist gigantisch. Ist doch klar, dass man nicht alle Serien der Welt für 9,99 EUR im Monat bekommt.
      • (geb. 1959) am

        Disney ist von 128 Millionen 2022 auf unter 105 Millonen gefallen ,

        ich habe disney nure noch 2 Monate im Jahr, und jetzt werden die teuere, und das in einer reszesion wo lebensmittel immer teurer werden , aber  egal ich habe nur noch Amazon da gibts Channels als alles soweit ok
        • am

          Ich hab das ursprünglich genommen weil sie walking dead hatten. Ich hab das aber jetzt zu diesen Monat gekündigt. Fand das was geboten wird keine 89 Euro wert. Da war zu wenig was mich interessiert hat. Da zahl ich lieber für den einen Film den ich gucken will, 15 Euro bei Amazon.
          • am

            Hat man soche Dienste nicht am Anfang beworden Sie machen keine Werbung in der Sendung. Ja ja wenn immer mehr Anbieter kommen wird natürlich auch der Gewinn kleiner so wird man bald so wie die privaten Fernsehsender sein.
            • am

              Nice, Full HD sogar bei der niedrigsten Stufe. Als Netflix-Kunde ist man das nicht gewohnt. (Hoffentlich streichen die nicht das Standard-Abo ohne Werbung)
              • am

                Auch wenn Netflix schwarze Zahlen schreibt geht es ihnen nicht unbedingt besser. Man hat ja immer noch die massive Schuldenlast von Krediten die man aufgenommen hat um zu wachsen...
                • am

                  Netflix hat "lediglich" 15 Milliarden Dollar Schulden, während Disney hingegen mit fast 50 Milliarden zu kämpfen hat. Auch wenn Disney insgesamt höhere Umsätze verbuchen kann, liegen sie beim reinen Gewinn, der am Ende übrig bleibt, fast gleichauf (jeweils etwas unter 1,5 Milliarden). Dabei hat Netflix leicht die Nase vorne. Ich denke nicht, dass man sich um einen der beiden Sorgen machen müsste, aber so tief in den Schulden, wie Netflix immer dargestellt wird, sind sie nun wirklich nicht, besonders angesichts des wieder sehr attraktiven Aktienkurses.Zur Preiserhöhung muss man an dieser Stelle natürlich nichts mehr sagen: weniger Inhalte für mehr Geld. Als die Fox-Inhalte hinzugefügt wurden und das Abonnement infolgedessen ein bisschen teurer wurde, war das für mich natürlich nachvollziehbar. Doch besonders nach dem Content-Purge vor ein paar Wochen und der Meldung, dass die Star Wars- und Marvel-Projekte (die zweifelsohne die Prestige-Aushängeschilder für Disney sind) zukünftig reduziert werden sollen, ist das natürlich eine bittere Pille.
                  AckAck

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