„Diener des Volkes“: arte bringt komplette Serie mit Wolodymyr Selenskyj nach Deutschland

Polit-Comedy mit ukrainischem Präsidenten und Parallelen zur Realität

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 28.03.2022, 16:57 Uhr

„Diener des Volkes“ mit Wolodymyr Selenskyj – Bild: arte/Studio Kvartal 95
„Diener des Volkes“ mit Wolodymyr Selenskyj

Durch den dramatischen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine ist das Interesse an deren Präsident Wolodymyr Selenskyj aus diesem traurigen Anlass international stark gestiegen. Bevor er ukrainischer Präsident wurde, hat sich Selenskyj als Comedian, Schauspieler und Regisseur einen Namen gemacht. Insbesondere aus heutiger Sicht spannend ist die Serie „Diener des Volkes“, in der Selenskyj einen Lehrer verkörpert, der unverhofft zum Präsident der Ukraine wird. Über arte kommt die Serie nach Deutschland.

Bereits seit November 2021 ist die erste Staffel von „Diener des Volkes“ in der arte Mediathek verfügbar. Am 8. April 2022 zeigt arte ab 21:45 Uhr die ersten vier der insgesamt 24 Folgen als lineare Erstausstrahlung – im ukrainischen Original mit deutschen Untertiteln. Darüber hinaus hat arte in Aussicht gestellt, ab Mai auch die Staffeln 2 und 3 in der Mediathek zu veröffentlichen.

In „Diener des Volkes“ spielt Selenskyj den Geschichtslehrer Wassyl Holoborodko. Er wird von seinen Schülern heimlich gefilmt, als er sich vor einem Kollegen lauthals über die korrupte Politik in der Ukraine auslässt. Das Video wird von den Schülern bei YouTube hochgeladen, geht viral und macht den Lehrer über Nacht berühmt. Wenig später wird der einfache, aber ehrliche Holoborodko zum neuen Präsidenten der Ukraine – was eine damals ungeahnte Parallele zur echten Biografie Selenskyjs darstellt.

Die Polit-Comedy-Serie wurde zwischen 2015 und 2019 produziert und wurde in der Ukraine zu einem Erfolg. Obwohl es sich um eine fiktive Serie handelt, beinhaltet sie einen wahren Kern und spiegelt den Wunsch der Ukrainer nach einem einfachen und ehrlichen Präsidenten wider, der gegen Korruption und Machtmissbrauch kämpft. Nach Ende der Serie wurde in der Ukraine die politische Partei „Diener des Volkes“ registriert, kaum ein Jahr später wurde Wolodymyr Selenskyj von der ukrainischen Bevölkerung tatsächlich zum Präsidenten gewählt.

Die Idee zur Serie stammt von Selensky selbst. Insgesamt wurden 51 Folgen in drei Staffeln produziert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Verfolge die Serie jetzt bei ARTE- Mediathek. Dazu ARTE Homepage aufrufen, über die homepage des ZDF wird sie nicht angezeigt. Sie gibt es dorf auch sychronisiert, aber lange nicht so dramatisch wie das Orginal, welche ich dann mit Untertiteln verfolge. Aber man kann es ja immer mal stoppen, weil man nicht so gut schnell lesen kann, als es die Dialoge sind. Auch kommt dort die Dramatik besser zur Geltung als die Übersetzung- eines der besten und aktuellsten Serien mit tollsten Schauspielern. Besser gemacht als die fiktive damalige Wirklichkeit und deswegen auch besonders ehrlich.
    Ich wünsche allen Ukrainern alles möglichst Gute und dass ihre Wünsche nach der von den Leuten gewählten Verfasssung in Erfüllung gehen. Ich drücke Ihnen die Daumen und wir sollten die Russen nicht mehr mit unseren Energieeinfuhren füttern.
    Es zeigt auch die post-sowjetische Verfasstheit der gesamten Gesellschaft des ehemaligen Ostblocks.
    • am

      Kann Katinka nur aus vollem Herzen zustimmen. Hier ist die Fiktion Wirklichkeit geworden. Und nun bewährt sich der Präsident in dieser komplett absurden, entsetzlichen Kriegssituation wohl sehr viel besser als die meisten Berufspolitiker:innen und gewinnt viele Sympathien für die Ukraine.
      Mr Chance stimme ich ebenfalls zu, die Serie verdient eine Synchonisation und die Veröffentlichung der folgenden Staffeln. Auch ohne den Realitätsbezug zeigt sie auf unterhaltsame Weise den Kampf gegen die Windmühlenflügel der Politbürokraten.
      Hoffentlich hat Herr Selenskyj bald die Chance, seine Politik in einer friedlichen, freien Ukraine fortzusetzen.
      • (geb. 1960) am

        Es wäre mehr als wünschenswert wenn die Serie auch synchronsisiert würde, denn den turbulenten Szenen mit ihren dynamischen Dialog-Einblendungen in Einklang zu bringen ist höchst anstrengend....
        • am

          Stimmt, ich kann so langen Einblendungen überhaupt nicht folgen, da ich nach einiger Zeit Augenschmerzen bekomme. Eine dt. Synchronisation wäre unbedingt nötig.
      • am

        Ich habe gerade die erste Staffel in der arte-Mediathek gesehen.
        Ich werde die Serie auch komplett bis zum Ende schauen.
        Die Ereignisse dort sind hochaktuell, haben manchmal einen direkten Bezug zur Realität.
        Zum Drehzeitpunkt lag Kiew noch so friedlich da.
        Ich wünsche der Ukraine und Herrn Selenski alles erdenklich Gute für die Zukunft!

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