Das Erste stellt „Familie Dr. Kleist“ ein

Aus nach 16 Jahren für Familienserie mit Francis Fulton-Smith

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 04.04.2020, 11:52 Uhr

Die „Familie Dr. Kleist“ zuletzt in der neunten Staffel – Bild: ARD/Jacqueline Krause-Burberg
Die „Familie Dr. Kleist“ zuletzt in der neunten Staffel

Nach 16 Jahren trennt sich Das Erste von Francis Fulton-Smith und seiner Serien-Praxis. „Familie Dr. Kleist“ wird nicht weiter fortgesetzt, wie der MDR nun bestätigte. Grund für das Aus sind wohl die am Vorabend unbefriedigenden Quoten für das Format, das einst in der Primetime große Erfolge feierte. Neun Staffeln und 129 Episoden wurden produziert, wobei das am 21. Januar ausgestrahlte Finale der neunten Staffel nun also zum Serienfinale geworden ist.

„Familie Dr. Kleist“ startete 2004 im Hauptabendprogramm des Ersten und war als Mischung aus Arzt- und Familienserie von Anfang an äußerst erfolgreich. Auch die letzte, 2013/​14 in der Primetime gezeigte Staffel brachte es noch auf durchschnittlich 5,4 Millionen Zuschauer. Dennoch entschloss man sich beim Sender zu einer Verlegung in den Vorabend, wo erfolgreiche Formate damals händeringend gebraucht wurden. Die Rechnung ging letztendlich nicht auf. Zuletzt schalteten durchschnittlich nur noch 2,1 Millionen Zuschauer ein.

In einem Statement bedauerte Katja Wolf (Die Linke), Oberbürgermeisterin von Eisenach, das Aus der Familienserie. Eisenach war die 16 Jahre über der Drehort von „Familie Dr. Kleist“: „Millionen Zuschauer haben jeden Dienstag die wunderschönen Bilder aus Eisenach und Umgebung in ihr Wohnzimmer bekommen. Und manchmal braucht es in unserer hektischen, oft sehr technisierten Welt auch die bei ‚Dr. Kleist‘ erzählten kleinen, einfachen, zu Herz gehenden Geschichten mit Happy-End-Garantie.“

In der neunten Staffel hielt der Patchwork-Alltag zwischen Familie und Praxis Dr. Christian Kleist (Fulton-Smith) und seine Lebensgefährtin Dr. Tanja Ewald (Christina Athenstädt) weiterhin auf Trab. Unterstützung ehielten sie von Dr. Michael Sandmann (Luca Zamperoni), Christians Kollege und Vater seiner Enkelin Rosalie (Nelly Hoffmann), der nun mit dem Mädchen im Dachgeschoss der Familienvilla wohnte. Die Familie musste außerdem näher zusammenrücken, da Tanjas älteste Tochter Luisa (Pauline Angert) plötzlich vor der Tür stand. Produziert wurde „Familie Dr. Kleist“ von der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Hier fehlen einem langsam nicht nur die Worte.Unbefriedigenden Quoten?Es gibt Leute die noch arbeiten müssen.Sowas gehört in ein Abend Programm am Sa. oder Sonntag.Nach 9 Staffeln fällt es einigen ein diese tolle Serie einzustellen.Und damit nicht genug nach „Um Himmels Willen“ steht nun auch  nun Dr. Mertens vor der Tür des Abstellraumes.Unglaublich ist das!Es ist auch bestimmt Quotenrekord Morgen das Nochmal, nochmal, nochmal Eberhard Cohrs zum SA Abend läuft!


    Nix gegen Cohrs und Co aber ich kann bald gar nicht mehr zählen wie oft das 2020 in Öffentlich Rechtlichen Lief
    Mein Schwiegervater ist 78 er hat sich jetzt Netflix geholt weil sogar er meinte "das ist doch kein Sa Abend Programm!
    • am

      Die Frage ist, warum hier im gebührenfinanzierten Fernsehen immer nur nach Werbequoten entschieden wird. Anstelle sich die Beliebtheit der Akteure und die Schönheit der Landschaft zum Maßstab zu nehmen. Bei Dr. Kleist gibt es familiäre Lebenshilfe pur und medizinisches Wissen auf höchstem Niveau obendrauf. Auf all das muss der Zuschauer künftig verzichten - die nervigen Werbeblöcke zieren nun langweilige Krimidauerschleifen.
      • am

        Wieder wird eine so nette Serie eingestellt, einfach nur schade.
        Wahrscheinlich gibt es hier nicht genug Mord und Totschlag.
        Wofür eigentlich noch Rundfunkgebühren bezahlen? Die Entscheidungen werden immer nur ohne Zuschauer getroffen.
        • (geb. 1953) am

          Eine nette unterhaltsame Serie mit guten Schauspielern. Es ist sehr schade das es immer nur um die Quoten geht.
          Ein Grund mehr das mir das öffentlich rechtliche Fernsehen auf dem Unterhaltungssektor immer
          unsympathischer wird.
          • (geb. 1962) am

            ein Grund mehr ARD nun gar nicht mehr zu gucken. Kommt nichts mehr interessantes. Bye Bye ARD. Ich habe die Serie um Dr. Kleist von Anfang geschaut.
            • (geb. 1961) am

              Schade, aber anscheinend gibt es nur noch Krimi Krimi Krimi.... Das war bzw. ist noch eine richtig gute Familienserie. Leider geht das Programm immer mehr am Zuschauer vorbei.
              • am

                Anscheinend macht die ARD sich grad eine Menge Feinde :>
                eine alte Serie nach der anderen wird eingestellt
                • am

                  Ich persönlich finde das sehr, sehr schade. Familie Dr. Kleist hat mich durch viele Lebensphasen begleitet und ich habe die Serie immer sehr gerne gesehen. Schade, dass es keine letzte Staffel mehr gibt, mit der man alles zumindest nochmals hätte schön abrunden können...
                  • (geb. 1935) am

                    Durch die Verlegung ins Vorabendprogramm war die Absetzung schon programmiert.
                    Eine Serie ohne Mord und Totschlag, ich fand sie richtig schön, entspannend, schade, dass wir nicht mehr erfahren, wie es mit der Familie weitergeht. Schade ! ! ! ! ! ! !
                    • am

                      Und wie kommt jetzt die Welt ohne den super super super Dr. Kleist durch die Corona-Krise?
                      • am via tvforen.de

                        gute Stategie der Fernsehsender...kommt mir irgendwie bekannt vor....vor 20 Jahren war es....da wurde die ZDF-Hitparade vom Abendprogramm um 19.25 Uhr ins Vorabendprogramm um 17.55 Uhr verlegt damit die Quoten sanken um die Sendung abzusetzten. Hier wurde es offenbar genauso gemacht: Vom Abendprogramm um 20.15 Uhr ins Vorabendprogramm um 18.50 Uhr damit die Quoten sinken...
                        • am via tvforen.de

                          Das wurde aber auch Zeit.
                          • am

                            Für Fans der Serie ist so ein abruptes Ende natürlich blöd. Man hätte sich bei der ARD keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn man zB einen Abschluss gedreht hätte. Aber okay, man hat die Serie mit der Vorverlegung auch ins offene Messer laufen lassen. Ein Schelm....aber dann haben sie wenigstens wieder einen Sendeplatz für eine weitere Krimisendung, oder ein Quiz oder "In aller Freundschaft- Die Pförtner". ^^

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