ARD-Gremien wollen ‚Tagesthemen‘ stabilisieren

‚Hart aber fair‘ bald um 20:15 Uhr?

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 24.01.2008

ARD-Gremien wollen 'Tagesthemen' stabilisieren – 'Hart aber fair' bald um 20.15 Uhr?

Nach anhaltenden Zuschauereinbußen wird nun in der ARD anscheinend der Ruf nach einer Rückkehr zu einem einheitlicheren Sendeplatz der „Tagesthemen“ laut. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, haben sich nach den Fernsehdirektoren nun auch die Chefredakteure der neun ARD-Anstalten für eine Stärkung des Magazins ausgesprochen, das im Januar seinen 30. Geburtstag feierte. Gleichzeitig vereinbarten sie auf ihrer Sitzung in München aber auch, dass die endgültige Entscheidung, wie diese Stärkung erreicht werden soll, den ARD-Intendanten überlassen wird.

Eine Möglichkeit wäre laut des Berichts eine Vorverlegung des Frank Plasberg-Formats „Hart aber fair“, das bislang am Mittwochabend um 21:45 Uhr relativ gute Quoten einfährt. Im Durchschnitt schalteten bislang rund 3,29 Millionen ein. Durch einen Start um 20:15 Uhr könnten diese Zahlen noch steigen, und der Sendeplatz um 22:15 Uhr wäre selbst bei einer Verlängerung von „Hart aber fair“ auf 90 Minuten für die „Tagesthemen“ wieder frei. Der Mittwochsfilm würde in diesem Fall auf den Montag verschoben werden, wodurch aber eine direkte Konfrontation mit dem Fernsehfilm der Woche im ZDF entstehen würde. Der im Herbst ausscheidende Programmdirektor Günter Struve sei deshalb gegen diese Regelung, doch die Mehrheit der Intendanten würde dies wohl anders sehen.

Die „Tagesthemen“ hatten im letzten Jahr im Vergleich zu 2006 rund 200.000 Zuschauer verloren, wobei der Marktanteil auf 10 Prozent fiel. Momentan wird der Sendeplatz um 22:15 Uhr, für den 2006 noch alle Politmagazine der ARD auf 30 Minuten gekürzt werden mussten, lediglich drei Mal pro Woche auch wirklich eingehalten, was einen Teil des Quoteneinbruchs erklären könnte. Vielleicht kommen aber auch die beiden neuen Gesichter der „Tagesthemen“ beim Publikum nicht so gut an – eine These die vor einem Monat auch noch von einer Forsa-Umfrage unterstrichen wurde (fernsehserien.de berichtete).

Der Tag der Entscheidung fällt für die Intendanten voraussichtlich am 18. Februar. Sie wollen dann auch noch einmal die Länge der Politikmagazine zur Sprache bringen, wobei eine Rückkehr zu 45 Minuten nicht durch alle Chefredakteure der ARD-Anstalten unterstützt wird. Auch auf der Tagesordnung soll die Zukunft von „Schmidt & Pocher“ stehen, die nach Gehaltsforderungen und „Nazometer“ (fernsehserien.de berichtete) im ARD-Gremium noch nicht gesichert ist.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Und warum verschiebt man den Mittwochsfilm nicht auf den Donnerstag, an dem man dann nicht so viele halbgare Krimis oder Schnulzen zeigen müsste?

    Immerhin ist es ja schon ein schöner Schritt wenigstens an einem Abend pro Woche keine Unterhaltung zeigen zu wollen.
    • am via tvforen.de

      Rein in de Kartoffeln, raus aus de Kartoffeln! Das einzig Lustige daran: All diese N. in Nadelstreifen kassieren für diesen Murks auch noch Geld, und zwar das unschuldiger, wehrloser Gebührenzahler.

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