Äußerst mutig

‚Witzknecht‘ steht zu ihrem Job

RüM – 02.06.2004

Vom Erfolg verwöhnt und von den Fans umjubelt – da steht ein jeder gern zu dem was er tut und tippt sich lächelnd an die stolze Brust. Läuft es mal nicht so gut, möchte man sich hingegen lieber irgendwo verkriechen wo einen möglichst keiner kennt. Das ist nur allzu natürlich! Deshalb ziehen wir den Hut vor einer bisher im Verborgenen werkelnden Bochumer Gag-Schreiberin (branchenintern auch Witzknecht genannt), die sich in aller Öffentlichkeit zu ihrer Tätigkeit bei „Anke Late Night“ bekennt.

„Wenn Engelke ihr Kölner Studio betritt und mit ihrem ersten Witz schon die Lacher auf ihrer Seite hat – dann hat sie das oft genug der 34-jährigen Sabine Bode zu verdanken.“ So formuliert es die Deutsche Presse-Agentur in einem aktuellen Artikel mit vorbildlicher Höflichkeit. Dabei steht gerade das Stand-up-Intro in der Kritik, weil es – nun ja, weil es halt nicht witzig ist. Besonders nerven die kurzatmigen, gewollt satirischen Seitenhiebe auf das politische Tagesgeschehen und die flachen Frauenwitze mit Damenbart. Oh, die können also nicht einparken? Hahaha!

Frau Bode schrieb und schreibt auch für Harald Schmidt und Kaya Yanas „Was guckst Du?“. Bei beiden kennen wir das Gefühl, wenn eine Pointe wie eine feuchte Sylvester-Rakete einfach nicht zünden will. Deshalb reduzierte Schmidt sein Intro auf zwei-drei Gags und kam dann zum Wesentlichen. Und Kaya Yanas ist nicht „daily“ und baut statt auf stand-ups auf seine schrägen Typen. Durch den Wechsel von Harald zu Anke habe sich ihre Arbeit nicht verändert, meint die Journalistin. Vielleicht ist genau das der Fehler? Mehr auf den Leib schreiben, der Anke, das könnte vielleicht den ein oder anderen Schmunzler provozieren.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    "Wenn Engelke ihr Kölner Studio betritt und mit ihrem ersten Witz schon die Lacher auf ihrer Seite hat - dann hat sie das oft genug der 34-jährigen Sabine Bode zu verdanken."

    Wenn Engelke das Studio betritt und sich an den "Witzen" versucht wirkt es eher wie ein peinlicher Versuch der Frau witzig zu sein. Es tut mir sehr weh wenn Sie ins Publikum schaut und kein Mensch lacht. Das muß sehr erniedrigend sein.
    Im Vergleich mit Harald Schmidt fiel die Engelke durch. Beide kann man aber auch nicht vergleichen. So unterschiedlich sind sie. H. Schmidt ist ein satirischer Zyniker den man einfach mögen mußte. Er und seine Show reiften von der ersten Sendung an. Mir persönlich hat es besser gefallen als endlich die Anfangswitze weniger wurden und man gleich zum wesentlichen kam.
    Bei der Engelke sieht das von Anfang an schon recht düster und unprofessionell aus. Die Belustigungsversuche am Anfang tun regelrecht Weh. Und die Unterhaltung mit den "Gästen" sind mir zu unsachlich. Es fehlt der nötige Ernst und (auch hier) Professionalität. Sie sollte wenigstens versuchen ihren Gast ernst zu nehmen.
    • am via tvforen.de

      Das schlimme an der Eröffnung ist, daß sie, ob gewollt oder ungewollt, Harald Schmidt kopiert. Dieser Eindruck hält den Rest der Sendung über an, da können die Parodien noch so gut sein.
    • am via tvforen.de

      Ich finde, man sollte Anke noch'ne Chance geben. Klar, der Stand-Up Teil geht wirklich fast jedesmal in die Hose. Man sollte aber mal bedenken, dass sie diese peinlichen Situationen gut überspielen kann und die Show doch noch recht frisch ist. Wie gesagt, sie schreibt ihre Gags ja nicht selbst und somit hat sie auch keinen wirklichen Einfluss darauf.
      Ich werd' mir ihre show trotzdem weiter anschauen. Im Vergleich zum Rest-Fernsehprogramm ist diese doch recht unterhaltsam!
  • am via tvforen.de

    unglaublich, so inkompetente leute sollte man rausschmeißen und nciht immer wieder klasse jobs hinterherschmeißen die sie dann verpatzen...
    gibt bestimmt ne menge arbeitsloser die einen super-gesellschaftskritischen humor haben...
    • am via tvforen.de

      Naja, Humor muss ja nicht zwingend kritisch sein, geschweige denn gesellschaftskritisch. Es muss lustig sein, das unbedingt. Und da liegen die Mängel.

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