Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Nationalparks im Baltikum“ startete am 25.09.2023 auf arte.tv und am 25.09.2023 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (44 Min.)
    An der estnischen Ostseeküste, ganz im Norden des Landes, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Tallin, liegt ein großes Naturschutzgebiet: der Lahemaa-Nationalpark. Seit 1971 steht die ganze Region unter Naturschutz, damit war Lahemaa der erste Nationalpark in der gesamten Sowjetunion. Lahemaa bedeutet auf Estnisch „Land der Buchten“. Entlang der Küste erstrecken sich vier Halbinseln, sieben Flüsse und ein riesiges Ur-Waldgebiet. Der Park ist dünn besiedelt, dadurch kann sich die Natur ganz unberührt entfalten.
    Die meisten Dörfer finden sich entlang der Küste, einige, wie das alte Kapitänsdorf Käsmu, sind heute vor allem bei Künstlern beliebt. Das alljährlich stattfindende Musikfestival Viru Folk zieht im Sommer viele Besucher an. In Käsmu finden sich auch die meisten Findlinge in Lahemaa. Große Felsbrocken, die vor Tausenden von Jahren mit der Eisschmelze an die Küste geschwemmt wurden und heute unter besonderem Schutz stehen. Hier gibt es einen Fluss, in dem noch Perlenmuscheln leben.
    In ganz Nordeuropa sind sie vom Aussterben bedroht. Hier werden sie liebevoll gepflegt und erhalten. Weitere Besonderheiten: der alte Sowjet U-Boot-Hafen Hara, der inzwischen verfällt und Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler inspiriert, eine große Braunbärenpopulation und alte Gutshäuser, in denen im 19. Jahrhundert vor allem deutsch-baltische und schwedische Adelige gelebt haben. Das größte von ihnen ist das Gut Kolga, das eine bewegte Geschichte hat und erst in jüngster Zeit von Kunststudenten restauriert wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.09.2023arteDeutsche Online-PremiereMo 25.09.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Der Nationalpark Soomaa ist berühmt für seine fünfte Jahreszeit. So nennen die Einheimischen das Hochwasser nach der Schneeschmelze im Frühjahr. Dann bewegen sich die Bewohnerinnen und Bewohner Soomaas fast ausschließlich mit Kanus und traditionell gefertigten Einbäumen aus Espenholz von Tür zu Tür. Der Einbaum-Bootsbau gehört zum estnischen Kulturgut. Die Bautechnik gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Aivar Ruukel gehört vermutlich zu den bekanntesten Einbaum-Baumeistern des Landes. Und er ist einer von nur 50 Esten, die hier im Nationalpark leben.
    Soomaa ist eben äußerst feucht und menschenleer, was wiederum Kraniche und andere Vogelarten fast magisch anzieht. Der Nationalpark ist seit mehr als 30 Jahren ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Soomaa bedeutet auf Estnisch „Sumpf“ oder auch „Moorland“. Moorlandschaften spielen in der estnischen Mythologie eine wichtige Rolle und werden als geheimnisvolle Orte betrachtet. Das Moor von Öördi gehört zu den großen Mooren in Soomaa.
    Die Hochmoore sind die ältesten; ihre Geschichte reicht bisweilen über 10.000 Jahre zurück. Die jüngsten Einwohner Soomaas sind die Zwillinge Tuul und Torm und ihr Bruder Küü – die drei Söhne der Kanulehrer Rene Valner und Mariell Jüssi. Gemeinsam stellt sich die Familie den Naturgewalten. Dazu gehört der Kampf gegen Marder im Hinterhof oder die Organisation der Einkäufe nach Hochwasser. Das Wohnhaus der Familie steht auf einer der wenigen kleinen Inseln in Estland, die nur über eine Hängebrücke zu erreichen sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.09.2023arteDeutsche Online-PremiereMo 25.09.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Eine unvergleichliche biologische Vielfalt, malerische Landschaften und einzigartige Naturdenkmäler prägen den Gauja-Nationalpark, den größten und ältesten in Lettland. Er wurde schon 1973 unter Schutz gestellt. Luchse, Bären, Elche – über 200 Tierarten und 900 Pflanzenarten, die in anderen Teilen Europas selten geworden sind, haben hier ihre Heimat. Das Herzstück des Nationalparks ist der Fluss Gauja, der sich in vielen Mäandern durchs Land schlängelt, gesäumt von alten Wäldern und roten Sandsteinfelsen, die im Devon entstanden, und über 400 Millionen Jahre alt sind.
    Im Gauja-Nationalpark befinden sich auch 200 Höhlen, die vom Wasser in den Sandstein gegraben wurden. Um sie ranken sich viele Sagen und Legenden. Schon im Altertum lebten hier die heidnischen Stämme der Liven und Lettgalen. Mehr als 500 Kulturdenkmäler – alte Burgen, Schlösser, Ruinen und archäologische Ausgrabungsstätten zeugen von der langen Siedlungsgeschichte. Sanfter Tourismus ist im Nationalpark erlaubt. Wandern, Radfahren und vor allem Kanutouren auf der Gauja bieten ein atemberaubendes Naturerlebnis.
    Der höchste Feiertag im Jahr ist für die Letten der Johannistag. Am 23. Juni fahren alle aufs Land, um nach heidnischer Tradition die Sommersonnenwende zu feiern. In der „Ligo-Nacht“ fühlen sich die Letten ihren heidnischen Wurzeln nah. Ihrer Kultur und Naturverbundenheit. Festliche Trachten, selbst gebundene Blumenkränze und die überlieferten Volkslieder, die Magie der Jahrhunderte alten Rituale, die unter der Sowjetherrschaft verboten waren, vereint die Letten im Bewahren ihrer eigenen Identität. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 26.09.2023
  • Staffel 1, Folge 4 (43 Min.)
    Ein schmaler Streifen Land an der Ostsee, nur wenige Hundert Meter bis vier Kilometer breit, vereint einzigartige Ökosysteme in einem UNESCO-Welterbe, der Kurischen Nehrung. Seit 1991 wird das Gebiet als Nationalpark geschützt. Früher war die Halbinsel ein einziger Wald, doch die anhaltende Rodung gab dem Sand seinen Raum, so viel, dass er ganze Dörfer verschluckte. Heute, nach Jahren der Wiederaufforstung, liegen riesige Dünen neben schützenden Wäldern. Vereinzelte einfache Häuser erzählen noch von der Zeit, bevor die Kurische Nehrung als Bade- und Fischerort zu etwa Geld kam und Thomas Mann hier ein Sommerhaus bauen ließ.
    In dem Nationalpark ist das Wechselspiel von Mensch und Natur auch an der Population der Kormorane zu beobachten. Erst nahezu vertrieben und erfolgreich zurückgebracht, wuchs ihr Bestand so weit, dass sie das Gleichgewicht der Wälder und Fischbestände gefährden. Der Fischfang ist aber eine der wenigen Arbeiten, die ein Leben auf der Kurischen Nehrung überhaupt ermöglichen. Der Holzrauch der Räuchereien liegt deshalb oft in der Luft und lockt wilde Katzen an, die es auf den Fisch abgesehen haben.
    Karolis Tamulis sieht die Situation pragmatisch: „Das Haff hat uns vieles genommen, aber wir sind ihm nicht böse“. In den Dünen verstecken sich zahlreiche endemische Pflanzen, die den Sand verwurzeln und in bunten Farben leuchten. Weiter landeinwärts gibt der „Tanzende Wald“ Forschern Rätsel auf: Warum sich seine Bäume in allen erdenkbaren Formen verrenken, vermögen Wissenschaftler bis heute nicht zu beantworten. Es lässt ihn aber umso magischer erscheinen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 26.09.2023arte.tv

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