Folge 21

  • 21. Wie viel Medizin braucht der Mensch – Ist Prävention ein Placebo?

    Folge 21
    Österreich liegt weltweit im Spitzenfeld, was die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger angeht. Dies spiegelt sich auch in der flächendeckenden medizinischen Versorgung wider: Rund 98 Prozent der in Österreich lebenden Menschen sind dank der gesetzlich verankerten Pflichtversicherung krankenversichert und haben damit grundsätzlich freien Zugang zu allen Gesundheitseinrichtungen Ihrer Wahl. Durch dieses Solidaritätsprinzip ist es möglich, eine umfassende gesundheitliche Betreuung zu einem vernünftigen Preis für alle anzubieten. So weit, so gut. Aber abgesehen davon, dass die vorhandenen Ressourcen regional und institutionell in unserem Gesundheitssystem nicht immer gleich gut verteilt sind, stellt sich noch eine andere Frage: Macht uns diese Vollversorgung auch gesünder? In einer hochtechnisierten Leistungsgesellschaft, in der sich Arztpraxen über Fallzahlen definieren und finanzieren (müssen), besteht die Gefahr, dass wir schon mit unserer Geburt zu lebenslangen „Patienten“ einer Gesundheitsindustrie werden, an die wir die Selbstverantwortung delegieren, da wir uns nicht mehr länger als Experten für unser eigenes Wohlbefinden verstehen.
    Andrerseits: Wer wollte gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen die Sinnhaftigkeit absprechen? Chronische Erkrankungen können dabei bereits im Frühstadium erkannt und mögliche Risikofaktoren durch entsprechende Maßnahmen minimiert werden. Die Früherkennung von Krankheiten kann die Heilungschancen verbessern.
    Vor allem bei Krankheiten, die bundesweit zu den häufigsten Todesursachen zählen: Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Und doch: Möge die Versorgung noch so optimal sein, Gesundheit ist vor allem in Relation zur Bildungssituation, dem Einkommensniveau und der sozialen Umgebung zu sehen.
    Müssen die Schrauben also an ganz anderer Stelle der Gesellschaft gestellt werden? Oder sind wir wirklich so weit, dass die Krankheiten dem Medizinbetrieb angepasst werden und nicht umgekehrt? Man denke nur an „Modediagnosen“ wie Burn Out , ADHS oder neuerdings „narzisstische Störung“. Sicher auch ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Mensch als Patient – also nicht mehr als ein Bündel von Symptomen, das evidenzbasierte Reihen-Untersuchungen und Medikationen braucht? Was zählt nun wirklich in der Medizin? Qualität vor Quantität? Oder muss Vollversorgung automatisch Abstriche machen? Der Tod wäre letztlich nur der Beweis für das Versagen der Medizin? Dazu diskutieren in Meryns sprechzimmer MMag.
    Maria Hofmarcher-Holzhacker, Gesundheitssystem-Expertin, Wirtschaftswissenschafterin, Ausbildung und Praxis in der Krankenpflege, Autorin des Standardwerkes: Das österreichische Gesundheitssystem: Akteure, Daten und Analysen, Dr. Günther Loewit, Arzt und Schriftsteller, Autor des Buches „Wieviel Medizin überlebt der Mensch“ und Dr. Gerald Bachinger, Patientenanwalt, Leiter der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft unter der Gesprächsleitung von Prof. Siegfried Meryn. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.08.2017ARD-alphaOriginal-TV-PremiereMi 03.05.2017ORF III

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 10.08.2019
17:00–17:45
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Sa 21.07.2018
17:00–17:45
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Do 24.08.2017
23:00–23:50
23:00–
NEU
Di 09.05.2017
16:20–17:10
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Fr 05.05.2017
18:55–19:50
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Mi 03.05.2017
22:45–23:35
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