Mein Hund, dein Hund

Sekretärin Tina lebt allein mit ihrem anderthalbjährigen Dobermann „Carlos“ in Otterfing bei München. Da sie unbedingt ein kupiertes Tier wollte, bestellte sie den Rüden aus Ungarn, da das Kupieren in Deutschland verboten ist. Um ausreichend Zeit für „Carlos“ zu haben, arbeitet Tina inzwischen nur noch in Teilzeit. Sie hat ihrem Hund ein strenges Leinen-Training verordnet, damit sie beim Spaziergang die Oberhand behält. Vor dem Supermarkt wird „Carlos“ sogar angebunden, um seine „Trennungsangst“ zu bekämpfen. Beim Füttern ist Tina allerdings nicht ganz so konsequent: Obwohl sie gerne barfen möchte, gibt es, wenn es schnell gehen muss, auch schon mal Trockenfutter aus der

Tüte.
Nadine aus Käferheim in Österreich holte Retriever-Mix „Emma“ und Dackel-Mix „Sammy“ vor sieben Monaten aus dem Tierheim. Für ihre tierischen Lieblinge zog die Restaurantfachfrau sogar extra aufs Land. Freiheit hat für Nadine bei der Hundeerziehung oberste Priorität, denn den beiden Hündinnen soll es nach ihrer Zeit im Tierheim endlich gut gehen. Auch zu Fressen gibt es nur das Beste: Nadine füttert ausschließlich Rohfleisch, Obst und Gemüse. Und wenn „Emma“ im Wald zum Jagen im Unterholz verschwindet, soll das ihrem Frauchen nur recht sein. Übereifriges Dobermann-Frauchen trifft freiheitsliebende Tierretterin – zwei völlig verschiedene Hundeerziehungsstile prallen aufeinander. Aber wer macht es besser? (Text: VOX)