2017, Folge 18–21

  • Folge 18 (15 Min.)
    Dietrich Grönemeyer begegnet am diesjährigen Karfreitag Menschen, die vor Kurzem hören mussten: „Sie haben Leukämie, nur ein Stammzellspender kann Ihnen helfen.“ Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Eine Stammzellspende könnte vielen dieser Erkrankten das Leben retten. Doch die Suche nach dem richtigen Spender gleicht der nach der Stecknadel im Heuhaufen. Der Arzt und überzeugte Christ Dietrich Grönemeyer spricht mit Patienten, für die ein Spender gefunden wurde. Dieser Moment ist für viele wie der Start in ein neues Leben.
    Denn während die Chance, einen passenden Spender zu finden, dem großen Los in einer Lotterie gleicht, liegt die Heilungschance nach einer Spende heute bei 80 Prozent. Wenn feststeht, dass nur eine Stammzellspende hilft, folgt banges Warten in der Klinik. Gleichzeitig müssen die Patienten die richtige Haltung gewinnen. Es gilt, alle Energie für ihre Heilung zu mobilisieren. Dietrich Grönemeyer lotet mit seinen Gesprächspartnern aus, wie eine solche Situation zu meistern ist und woher die Kraft dafür kommt.
    Bei erfolgreicher Behandlung hat der Patient nicht nur ein neues Leben, sondern auch einen „genetischen Zwilling“ gewonnen. Geheilte und ihre Lebensretter erzählen Dietrich Grönemeyer, dass da eine ganz besondere Verbindung entsteht. Dietrich Grönemeyer erfährt bei seinen Begegnungen am Karfreitag, wie Menschen es schaffen, mit einer erschütternden Diagnose wie Leukämie umzugehen – und wie segensreich und beseelend es sein kann, einem völlig fremden Mitmenschen ein neues Leben zu schenken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.04.2017ZDF
  • 15 Min.
    Zu Christi Himmelfahrt beschäftigt sich Dietrich Grönemeyer mit der Krise unserer bäuerlichen Landwirtschaft – und welche Folgen dies für unsere Gesellschaft hat. Der Weltmarkt hat die deutsche Landwirtschaft fest im Griff: Viele Bauern stehen vor der Alternative, sich massiv zu vergrößern und ihren Hof zu einer Außenstelle der Agrarindustrie zu machen, oder aufzuhören. Im vergangenen Jahr waren es in Deutschland 4100 Höfe. Dietrich Grönemeyer begegnet Bauern, die angesichts übermächtiger Handelskonzerne alles hinwerfen – und Bürgern, die selbst Bauern werden, um einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten: die „Solidarische Landwirtschaft“.
    Konsumenten übernehmen als sogenannte Mitlandwirte Verantwortung – und ermöglichen so Höfen, die auf regionales Wirtschaften setzen, eine stabile, vom Markt unabhängige Existenzgrundlage. „Wir hören auf. Noch dieses Jahr werden wir alle unsere Kühe verkaufen.“ Der ostfriesische Milchbauer Reinhold G. ist Landwirt mit Leib und Seele.
    Doch „es macht einfach keinen Sinn mehr.“ Mit den von wenigen Handelskonzernen diktierten Milchpreisen kann der 63-Jährige nicht überleben. Eigentlich ist Reinhold G. der Gedanke zuwider: „Ich habe immer das Gefühl gehabt, das Land ist ein Geschenk Gottes – und das darf ich nicht zurückgeben.“ So wie Reinhold G. geht es vielen Bauern in Deutschland – nur kaum einer spricht offen darüber. Dabei sieht Reinhold G. seinen ganzen Berufsstand in Gefahr: „Ich glaube, wir erleben gerade das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft.“ Anders sieht es auf dem Adolphshof bei Hannover aus: Hier tummeln sich 100 Ziegen, 32 Kühe, 450 Hühner.
    Sabine Adam und ihre Mitarbeiter betreiben Ackerbau genauso wie Gemüseanbau – fast wie in alten Zeiten. Möglich macht das auch die „Solidarische Landwirtschaft“: Sabine Adam hat rund 200 Mitlandwirte aus der Region Hannover. Diese erwerben jährlich einen Ernteanteil – und sichern so die Abnahme unabhängig vom Markt. Egal, wie die Ernte ausfällt.
    Auch über das rein Wirtschaftliche hinaus profitieren beide Seiten: Sabine Adam freut sich, dass es „nicht nur um Wertschöpfung, sondern auch um Wertschätzung geht“ – und Uwe Schmida, einer der Mitlandwirte, genießt, dass er „durch die Solidarische Landwirtschaft ein ganz anderes Lebensgefühl“ gewonnen hat. Dietrich Grönemeyer erfährt bei seinen Begegnungen mit Landwirten und Bürgern an Christi Himmelfahrt, wie sich Menschen darum bemühen, durch ihr Engagement auf Bauernhöfen der Region die Vielfalt der Schöpfung zu bewahren – und wie ihr eigenes Leben dadurch reicher wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.05.2017ZDF
  • Folge 20 (15 Min.)
    Dietrich Grönemeyer begegnet zum 500. Jubiläum des Reformationstages Menschen, die gegen die produzierten Berge von Müll ankämpfen oder versuchen, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. 8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll haben die Menschen bis heute produziert. Ein viel zu großer Teil davon vermüllt unsere Umwelt und gefährdet unsere Gesundheit. Und es wird immer mehr: Allein 2015 waren es durchschnittlich 559 Kilogramm Abfall pro Person. Über 250 000 Tonnen Abfall treiben in den Ozeanen – und wenn Stephan Horch nicht wäre, dann wären es noch ein paar Tonnen mehr. Denn der 44-jährige Fotograph aus Winningen an der Mosel sammelt jedes Mal, wenn er mit seinem Kajak auf der Mosel unterwegs ist, Müll.
    Seine Ausbeute kann sich sehen lassen. Unlängst ist Stephan Horch mit Freunden nur vier Kilometer die Mosel hochgefahren. In einem Tag haben sie 840 Kilogramm Müll gefunden und eingesammelt – vom großen Kühlschrank bis zu kleinsten Plastikteilchen. Die „Erträge“ seiner „Cleanup-Events“ arrangiert Stephan Horch zu Skulpturen – und macht daraus Foto-Kunst. Daniela Schnagl versucht, Müll erst gar nicht entstehen zu lassen: Trotz vier Kindern, einem schwerkranken Mann und einem gut laufenden Coaching-Unternehmen widmet sich die energische 48-Jährige aus Olching bei Fürstenfeldbruck täglich ihrem Ziel, möglichst auf Müll zu verzichten, kocht jede Woche Marmelade ohne Zucker, rührt regelmäßig die Zahnpasta für die Familie selbst an.
    Der Erfolg ihrer Bemühungen ist messbar: „Ganz Zero Waste schaffen wir nicht“, gesteht Daniela Schnagl, „trotzdem haben wir in den letzten zwei Jahren deutliche Fortschritte gemacht.“ Das empfindet die evangelische Christin als sehr befriedigend: „Ich brauch’ ein Gefühl für die Schöpfung und will etwas gegen ihre Gefährdung tun.“ Dabei ist ihr bewusst geworden, dass es längst nicht nur um Müllvermeidung geht.
    „Es ist das Plastik um die Tomaten, aber es geht weiter“, meint Daniela Schnagl. Man landet schnell bei der Frage: „Was tue ich überhaupt und auf was verzichte ich?“ Dietrich Grönemeyer erfährt bei seinen Begegnungen an diesem besonderen Reformationstag, wie Menschen versuchen, ihre Verantwortung gegenüber der Schöpfung wahrzunehmen und den Müllwahnsinn wenigstens ein wenig zu bremsen – und er erlebt, wie man über den Umgang mit unserem Müll eine ganz neue Haltung zum Leben gewinnen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.10.2017ZDF
  • Folge 21 (15 Min.)
    Dietrich Grönemeyer trifft Menschen, die mehrere Jobs haben, um ihr Leben zu meistern. Sie können sich das Leben vor allem in den Metropolen nur noch mit Mühen leisten. Eine alleinerziehende Arzthelferin und ein alleinstehender Reha-Techniker sind zwei Fälle von 3,1 Millionen Deutschen, die sich ihr Gehalt mit Nebenjobs aufbessern. Sie haben keine Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben, ganz zu schweigen von der Rente. 38,5 Stunden pro Woche arbeitet Rita S. als Arzthelferin in Mainz-Hechtsheim.
    Sie liebt die Arbeit mit Patienten. Doch der Job kann sie und ihre 14-jährige Tochter kaum ernähren. Seit Jahren bessert Rita S. ihr Gehalt daher mit Nebenjobs auf. Mal arbeitet sie als Bedienung, mal in der Küche. Zeit für sich und ihre Tochter bleibt da kaum mehr – und es ist knapp: Rita S. wohnt mit ihrer Tochter seit Jahren in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, sie selbst schläft im Wohnzimmer mit Küchenzeile. „Ich hätte so gern ein eigenes Zimmer, wohin ich mich auch mal zurückziehen kann.
    Doch das ist bei den Mietpreisen hier einfach nicht drin.“ Zur Zeit ist es besonders eng. Denn ihr aktueller Nebenjob bei einem Caterer wirft gerade nicht viel ab. Jetzt hat sie sich zusätzlich für den Job an der Kasse eines Nachtclubs beworben – und ist genommen worden. Nachtarbeit. Der nächste Tag ist dann gelaufen. Doch Rita, die mittlerweile schon die erste Schicht im neuen Nebenjob hinter sich hat, ist froh über die zusätzlichen Euros. Das hat sich Ralf Sch. anders vorgestellt: Als er vor gut 20 Jahren seine Umschulung zum Reha-Techniker machte, klang das nach Zukunftsperspektive, nach einem Beruf, mit dem man sich das Leben leisten kann.
    Jahrelang hatte er schon gearbeitet, war kurz in die Arbeitslosigkeit gerutscht – und glücklich, als er 1996 als Quereinsteiger in einem Sanitätshaus anfangen konnte. Endlich Sicherheit? Es kam anders für den heute 51-Jährigen. Der Fulltime-Job reicht nicht zum Leben: „Die Miete könnte ich gerade noch zahlen – aber ich könnte sonst nicht groß was machen“, meint er.
    Deshalb hat Ralf Sch. seit Jahren einen Nebenjob als Fitnesscoach. Zweimal die Woche je drei Stunden arbeitet er zusätzlich und einmal im Monat noch am Wochenende. „Das wird auf die Dauer ganz schön anstrengend.“ Und fürs Alter vorzusorgen, so wie es allseits gefordert wird, hat er sich längst abgeschminkt. Dietrich Grönemeyer erfährt bei seinen Begegnungen am Buß- und Bettag, wie Menschen mit mehreren Jobs ihren Alltag meistern – und erlebt, wie sie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufgeben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.11.2017ZDF

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