Köster greift ein

Die Deutschen lieben ihre Versicherungen. Sie haben Policen für Krankheiten, die Rente, Unfälle und ihr Auto. Zusätzlich sichern sie sich gern ab, gegen Gepäckverlust, Reiserücktrittskosten oder Wasserschäden – für alle Eventualitäten gibt es eine Versicherung. 200 Milliarden Euro lassen die Deutschen sich das jedes Jahr kosten. Und trotzdem haben viele Menschen Ärger mit ihrer Versicherung. Die kassiert Prämien – und im Schadensfall bezahlt sie dann nicht. Mit Tricks und Kniffen aus dem Kleingedruckten oder mit zermürbender Hinhaltetaktik halten die Unternehmen Geldzahlungen an die Geschädigten zurück.
Versicherungsexperte Hajo Köster greift ein, wenn Betroffene allein nicht weiterkommen, wenn Versicherte um ihren Schutz oder ihr Geld bangen müssen. Wenn die Existenz auf dem Spiel steht und Menschen um ihr Recht gebracht werden, obwohl sie alles richtig gemacht haben. Er kennt beide Seiten, hat erst als Jurist für ein großes Versicherungsunternehmen gearbeitet und ist später dann ins Lager der Verbraucherschützer gewechselt. Seit mehr als 20 Jahren kämpft Hajo Köster für die Versicherten.
In „Köster greift ein – Wenn die Versicherung nicht zahlt“ versucht er in jeder Folge drei Fälle für die Geschädigten zu lösen. Als Experte beschäftigt er sich intensiv mit jedem Versicherungsproblem, besucht die Menschen zu Hause, begutachtet die Schäden, studiert Akten. Er rechnet aus, wie hoch die Forderungen sind und setzt sich persönlich mit den Versicherungen auseinander. Köster holt sich auch Hilfe beim Versicherungsombudsmann, der bis zu einem Streitwert von 10.000 Euro eine kurzfristige und bindende Entscheidung treffen kann.
Er holt Fachanwälte dazu, wenn sich das Problem nur noch mit einer Klage vor Gericht lösen lässt. In der Doku geht es um die unterschiedlichsten Fälle. Er hilft Unfallopfern, bei denen die Versicherung die Berufsunfähigkeit nicht

anerkennt. Jungen Eltern, deren Baby schwerbehindert geboren wurde, weil Mediziner gepfuscht haben und die Versicherung alles daran setzt, die Sache verjähren zu lassen. Er setzt sich für eine Witwe eine, die ihre Raten fürs Auto nicht mehr zahlen kann, nur weil die Kreditschutzversicherung sich quer stellt.
Köster erstellt für jeden einen individuellen Lösungsplan. Über den Einzelfall hinaus gibt er Tipps für den eigenen Weg durch den Versicherungsdschungel. In dieser Folge setzt sich der Versicherungsexperte für eine junge Familie ein. Die Geschichte des kleinen Levi ist nicht nur eine erschütternde Krankengeschichte, sondern auch ein Beleg dafür, wie Versicherungen vorgehen, wenn es um sehr viel Geld geht. Levi wird tot geboren, weil das Klinikpersonal gravierende Fehler gemacht hat.
70 Minuten lang wird er reanimiert – und überlebt schwerbehindert. Sein Leben lang wird er auf Pflege angewiesen sein, was sehr viel Geld kostet. Die Versicherung des Krankenhauses verzögert, verschleppt, verhindert, wohl in der Hoffnung, dass die Sache bald verjährt. Hajo Köster greift gerade noch rechtzeitig ein – und er kämpft für Levis Eltern eine große Summe Geld. Im zweiten Fall kämpft der Versicherungsexperte für einen Obstbauern vom Bodensee. Ein schwerer Arbeitsunfall hat ihn zum Invaliden gemacht. Auf seinen Erdbeerfeldern kann er seitdem nicht mehr arbeiten, deshalb will er seinen Hof auf Äpfel umstellen.
Doch dazu bräuchte er das Geld aus seiner Unfallversicherung. Nur die weigert sich. Hajo Köster holt sich in diesem Fall Hilfe beim Ombudsmann für Versicherungen, Professor Günther Hirsch. Der würde hier eine schnelle Streitschlichtung übernehmen. Außerdem greift Hajo Köster im Fall einer jungen Witwe ein. Ihr Mann ist plötzlich verstorben. Jetzt droht der alleinerziehenden Mutter ihr Haus zu verlieren, weil die Risikolebensversicherung nicht zahlt. Ein Beratungsfehler bei der Bank scheint das Problem zu sein. (Text: SWR)