99 Folgen, Folge 1–25

  • Folge 1
    Das erste amerikanische Quartier in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Heidelberg gebaut. Die zehntausenden Besatzer waren bald Freunde. Heute, nach fast 70 Jahren, verlassen die amerikanischen Soldaten die Region. Der Film blickt zurück und zeigt, wie Deutsche und Amerikaner die Zeit erlebt haben. Als die US-Armee einmarschierte, prägte sich vielen deutschen Kindern vor allem eines ein: die Schokolade und die Kaugummis der fremden Soldaten. Wenig später lockte ein neues Lebensgefühl, die Lässigkeit und die Jazzmusik in den deutsch-amerikanischen Tanzclubs der Nachkriegszeit. Die Amis, wie sie überall hießen, fühlten sich wohl im Südwesten, besonders die „Froileins“ hatten es ihnen angetan.
    AFN, der amerikanische Soldatensender, brachte heiße Rhythmen nach Deutschland. Ob Ex-Moderator Bill Ramsey oder Sängerin Joy Fleming, besonders Musiker erinnern sich gerne an diese prägende Zeit. Ingrid Schenk und Ursula Kerner vom deutsch-amerikanischen Frauenclub begleiten durch den Film. In diesem Club lernten die deutschen Frauen von den Amerikanerinnen einen neuen Weg der Wohltätigkeit kennen: das Spenden-Sammeln über einen Bazar. Doch immer mehr Amerikanerinnen fehlen im Frauenclub. Und in den amerikanischen „villages“ werden viele Abschiedspartys gefeiert. Dabei werden die Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre noch einmal lebendig. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.05.2014SWR Fernsehen
  • Folge 2
    Das „Brenners“, wie das „Brenners Park-Hotel & Spa“ in Baden-Baden liebevoll nach den ersten Besitzern genannt wird, hat eine 140-jährige wechselvolle Geschichte. Sie begann mit dem kleinen Hotel „Stephanie-Les-Bains“, das Anton Brenner 1872 erwarb. Es ist eine Geschichte von unzähligen baulichen Veränderung und von turbulenten Zeiten, auch in den 1920er Jahren, als das berühmte Tanzorchester von John Abriani im Casino Stephanie aufspielte. Die Brenners erlebten Schließungen während der Weltkriege, die Besetzung ihrer Hotels durch die Franzosen und die ersten Gespräche der Versöhnung zwischen Adenauer und de Gaulle.
    In jeder Zeit ließen sie sich etwas einfallen, um ihre Hotels noch luxuriöser zu gestalten. Sie waren die Ersten in Baden-Baden, die ihren Ballsaal mit elektrischem Licht beleuchteten, sie waren die Ersten, die aus der Bäderabteilung ein Spa machten. Die Namen berühmter Persönlichkeiten aus Show, Kunst und Politik füllen sechs Bände der Gästebücher. Enrico Caruso, Gerhard Hauptmann, der Schah von Persien, Adenauer, de Gaulle, die Windsors, Marlene Dietrich sind nur einige daraus. Herme de Wyman ist seit 76 Jahren Stammgast im Brenners und weiß Amüsantes und Informatives zu erzählen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.05.2014SWR Fernsehen
  • Folge 3
    Zé do Rock ist ein in Stuttgart lebender Kabarettist und Schriftsteller mit brasilianischen Wurzeln. Der Film macht sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach deutschen Abenteurern in Südamerika. Zé do Rock führt zu Menschen aus dem Südwesten, die in Brasilien ihr Glück gefunden haben und ihrer Leidenschaft nachgehen. Eine Entdeckungstour führt in den brasilianischen Regenwald und dort zu zwei Mainzer Urwaldforschern. Weiter geht es auf einer Reise quer durch Brasilien zu Stuttgartern im Karneval von Salvador do Bahia und einem Bäcker aus Worms in Sao Paulo. Außerdem zu der Schwarzwald-Kolonie Colonia Tovar in Venezuela und zu deutschen Auswanderern die am Fuß eines chilenischen Schneevulkans leben. Die Reise mit Zé do Rock endet in Porto Alegre, dessen Heimatstadt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.05.2014SWR Fernsehen
  • Folge 4
    Die Mosel ist widersprüchlich: In Deutschland ist sie der liebliche, romantische Fluss, der Touristenströme, Wein- und Kulturliebhaber anzieht. Für Luxemburg ist sie Grenzfluss und Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich. Das kleine Städtchen Schengen steht für die Freizügigkeit innerhalb der EU. Auch in Luxemburg wird die Mosel touristisch genutzt, wenn sie hier auch nicht mehr so wildromantisch mäandernd daherkommt, wie im deutschen Teil. Für Franzosen ist „la Moselle“ ein Fluss, den sie mit Schwerindustrie assoziieren und der durch eine der unattraktivsten Regionen der Grande Nation fließt: Lothringen, dessen wirtschaftliche Probleme, dessen schwerfälliger Dialekt, dessen Hässlichkeit der untergegangenen Stahlindustrie und dessen Geschichte insbesondere in der Auseinandersetzung mit Deutschland im Rest Frankreichs gerne verdrängt wird.
    Alle drei Länder verbindet die Mosel als Internationale Großschifffahrtsstraße. Das Ziel aller Wassertransporte aber liegt außerhalb der drei Länder, nämlich in den ARA-Häfen: Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam, in Belgien und Holland. Um zu den großen Umschlagplätzen des Welthandels zu gelangen, hat man vor 50 Jahren die Mosel ausgebaut.
    Kaum war sie fertig, setzte ein heftiger Strukturwandel ein und stellte fast alle wirtschaftlichen Planspiele auf den Kopf. Die Mosel ist mal verträumt, mal widerspenstig, kanalisiert und trotzdem unberechenbar. Sie macht mit häufigen Hochwassern den Anrainern zu schaffen, mit Eisgang den Schiffern und Kraftwerkseignern. Sie ist mal romantisch, mal geprägt von wirtschaftlichem und auch politischem Kalkül, vor allem aber von einer über 2.000 Jahre alten Schifffahrts-Geschichte, die im Wesentlichen mit den Römern begann. Der SWR erzählt Flussgeschichte(n) von Menschen, die von und mit dem Fluss leben: von deutschen Moselwinzern, französischen Stahlarbeitern, holländischen Schiffern, von Fischern, Schleusenbetreibern und Touristen.
    Es wird zurückgeblickt auf das vorläufig letzte Kapitel der Flussgeschichte, das vor über 50 Jahren begann und noch nicht beendet ist, denn mit dem Ausbau der zweiten Schleusenkammern macht die Mosel zur Zeit wieder von sich reden. Und wieder braucht es viel „Diplomatie und Hightech“, um alle Moselaner und Nutznießer ins Boot zu holen und sie von der Bedeutung dieser einzigartigen Wasserstraße zu überzeugen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.06.2014SWR Fernsehen
  • Folge 5
    Autorinnen: Ursula Schlosser, Nicola Haenchen
    Wie war das noch, als in der Dorfschule die Kinder von sechs bis zwölf Jahren alle in einer Klasse waren? Als kleine Bauernkinder die Kühe hüten mussten, weil es keine Elektrozäune gab? Als Ochsen statt Zugmaschinen im Einsatz waren und die Matratzen selbst genäht und die Betten selbst gezimmert wurden? Es sind Geschichten aus einer scheinbar anderen Welt, und doch Erinnerungen, die gar nicht so lange her sind. Mehr als 600 Jahre lief alles gleich auf dem Land, bis in den 50er, 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die großen Veränderungen kamen. Die SWR-Autoren Ursula Schlosser, Elmar Babst und Holger Wienpahl sind durch die Dörfer von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gefahren und haben Bauern in der Pfalz, in Rheinhessen, im Schwarzwald, im Kraichgau und auf der Alb besucht.
    Sie haben ehemaligen Hirtenmädchen und Dorfhandwerkern aus der Vorderpfalz und aus Hohenlohe zugehört. Sie haben einen Winzer aus Engelstadt, den Sohn eines Landarztes aus Furtwangen und einen Dorfschullehrer aus Schindhard nach ihrem Alltag damals gefragt. Was bestimmte ihr Leben und das ihrer Vorfahren? Herausgekommen ist eine Zeitreise, mit hautnahen Schilderungen und anrührenden Erinnerungen an den Sommer auf dem Land. Viele schwarz-weiß-Aufnahmen und einzigartiges historisches Archivmaterial dokumentieren die vergangenen Jahrzehnte. Umfangreiche Flugaufnahmen bieten eine ungewöhnliche Perspektive auf die Schönheit der ländlichen Regionen im Südwesten heute. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.07.2014SWR Fernsehen
  • Folge 6
    Hauptperson des Films ist eine junge Adelige, Freifrau Luise von Racknitz-Adams, die zusammen mit ihrem bürgerlichen Mann, Matthias Adams, ein Weingut im pfälzischen Odernheim bei Bad Kreuznach betreibt. Der Film erzählt die spannende Geschichte des Hauses von Racknitz und beschreibt, wie die Familie versucht, Tradition und die Anforderungen der Moderne in Einklang zu bringen. Ein ganzes Weinjahr, vom Rebenbinden im Februar bis zur Weinlese im Oktober, hat ein SWR-Team Freifrau Luise immer wieder auf ihrem Gut in Odernheim besucht. Es war ein aufregendes Jahr.
    Als die Reben schon blühten, gab es Frost, und mit vielen Blüten starb auch die Hoffnung auf eine große Ernte. Dann kam auch noch eine fast zweimonatige Trockenheit hinzu. Freifrau Luise und ihr Mann, die beide das Weingut seit acht Jahren betreiben, fürchteten um ihre Existenz. In dieser schwierigen Lage schöpfte vor allem Freifrau Luise auch Kraft aus ihrer Familiengeschichte, die von Rückschlägen, aber ebenso von Beharrlichkeit und Gottvertrauen geprägt ist. Der Tiefpunkt der Familiengeschichte war das Jahr 1629. Damals musste Freiherr Gallus von Racknitz mit Frau und Kindern seine Heimat Österreich verlassen, weil er den Glauben seines katholischen Kaisers nicht annehmen wollte.
    Er verlor allen Einfluss, ein prachtvolles Schloss und große Ländereien. Von da an mühte sich die Familie über die Jahrhunderte, wieder zur alten Höhe aufzusteigen. Und tatsächlich brachte sie es recht bald wieder zu drei Schlössern, von denen zwei, Schloss Heinsheim und Schloss Laibach, im heutigen Baden-Württemberg liegen. Ihr wohl wichtigstes „Erfolgsrezept“ waren gewinnbringende Ehen mit wohlhabenden Frauen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.07.2014SWR Fernsehen
  • Folge 7
    Der Film erzählt die Geschichte des Fürstenhauses, indem er den Kampf ausgesuchter Familienangehöriger um Macht und Selbstbehauptung in den unterschiedlichen historischen Situationen bis heute beschreibt, darunter Markgraf Ludwig Wilhelm, der „Türkenlouis“, Markgräfin Sybilla Augusta und Großherzog Karl Friedrich. Auch das aktuelle Haupt der Familie, seine Königliche Hoheit Prinz Bernhard von Baden ist in dem Film zu sehen. Er begleitet das Filmteam an die historischen Orte und wirft einen sehr persönlichen Blick auf die Geschichte seiner Familie. Zum ersten Mal erlaubte er einem Fernsehteam im Markgräflichen Familienarchiv des Generallandesarchivs Karlsruhe zu recherchieren und zu drehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.07.2014SWR Fernsehen
  • Folge 8
    Die 50er und 60er Jahre in der Stadt am Neckar: Heidelberg bekommt 1955 einen neuen Bahnhof. Immer mehr Studierende wollen an die Universität, was zu Studentendemonstrationen führt, denn die Folge sind Zimmernot und überfüllte Hörsäle. Auch die Bemühungen der Stadt Heidelberg zur Verkehrsberuhigung kommen uns aus heutiger Sicht gegenwärtig vor. Anlass ist eine Vollsperrung der A656, welche den Weg bereitet für die Werbeaktion „Lass Dein Auto daheim“. 1962 erhielt mit dem Physiker Professor Jensen ein Heidelberger einen Nobelpreis. Gleichzeitig führte in der Universitätsklinik im Neuenheimer Feld Professor Bauer seinen persönlichen Kampf gegen den Krebs und begründete das Deutsche Krebsforschungszentrum.
    In dieser Zeit ist Heidelberg eine Sportstadt: Der USC wird Deutscher Meister im Basketball und Heidelberger Clubs machen die Rugby-DM unter sich aus. Die Heidelberger Astronomen greifen zu den Sternen: Sie suchen in Nähe der Volkssternwarte Trümmerteile des Sputnik-Satelliten – vergebens. Der sowjetische General Jakubowski besucht das US-Headquarter in Heidelberg. Im Heidelberger Zimmertheater tritt Lilian Harvey auf und der junge Martin Walser inszeniert an der Städtischen Bühne sein erstes Theaterstück. Nicht nur dank des neuen Bahnhofs wird Heidelberg zur Touristenmetropole. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.07.2014SWR Fernsehen
  • Folge 9
    Nach dem misslungenen Attentat auf Hitler wurde Claus Schenk Graf von Stauffenberg gemeinsam mit engen Vertrauten aus dem Kreis des Widerstands gegen Hitler erschossen. Am 21.7.2014 jährt sich sein Todestag zum 70. Mal. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche. Wer war dieser Mann? Was weiß man über ihn? Wie konnte er vom „Verräter“ zur Identifikationsfigur eines „besseren Deutschland“ werden? Der Film zeichnet Kindheit, Jugend und Erziehung Stauffenbergs nach, die geprägt war von einer schwäbisch-adeligen Familientradition und der Begeisterung des jungen Grafen für die Dichtung Stefan Georges.
    Er erzählt von der militärischen Karriere, die 1926 ihren Anfang nahm, und von Stauffenbergs Ehe mit Nina von Lerchenfeld, aus der fünf Kinder hervorgingen. Zentrale Frage ist: Wie wird aus dem anfänglich begeisterten Offizier Hitlers ein Mann, der zunehmend auf Distanz zum NS-Regime ging und am 20. Juli 1944 das Attentat wagte? In den 40er-Jahren galt Stauffenberg als „Verräter“, seit den 50ern wird er jedes Jahr im Bendlerblock, dem Ort seiner Erschießung, geehrt. Willy Brandt nannte ihn und seine Mitstreiter ein „Symbol des anderen, des besseren Deutschland“. Wie wurde Stauffenberg vom Verräter zum Helden? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.07.2014SWR Fernsehen
  • Folge 10
    Sie haben sich vorgenommen 24 Stunden durch den Schwarzwald zu wandern, ohne Pause, soweit die Füße tragen. Teresa Glittenberg und Matze Burger sind Mitglieder im Schwarzwaldverein und gehören zu der jungen Generation, die das Wandern im Schwarzwald für sich entdeckt haben. 150 Jahre alt ist der Schwarzwaldverein im Jahr 2014. Er ist der älteste und der zweitgrößte Wanderverein Deutschlands. Gegründet wurde er in Freiburg, von Unternehmern und Gastwirten. Sie wollten Touristen in den Schwarzwald locken und dafür eine Infrastruktur schaffen. Der Schwarzwald war damals noch wild und vielfach unbegehbar. Der Verein markierte Wege, stellte Bänke auf, baute Hütten und errichtete Aussichtstürme.
    Insgesamt sind heute über 23.000 Kilometer Wege ausgezeichnet. Mit dem zunehmenden Tourismus veränderten sich die Ziele im Schwarzwaldverein, der Naturschutz rückt in den Mittelpunkt. Der Film stellt Menschen vor, die eng mit dem Verein und dem Schwarzwald verbunden sind. Darunter Daniel Bruder, der alle Türme im Schwarzwald ausgekundschaftet hat und seinen Lieblingsturm zeigt. Und Andreas Kaufmann, dessen Urgroßvater Julius schon um 1900 den bekannten „Westweg“ auszeichnete. Andreas ist heute genau wie sein Vater und Großvater Vorsitzender im Schwarzwaldverein. Seine kleine Tochter hat er bereits einige Stunden nach ihrer Geburt im Verein angemeldet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.08.2014SWR Fernsehen
  • Folge 11
    112 Jahre Tradition, 27.000 Mitglieder, trotzdem kämpft der Pfälzerwald-Verein um sein Bestehen. Das Problem: Die Mitgliederschaft ist stark überaltert. Wandern boomt zwar, viele jüngere Menschen wandern auch gerne, wollen aber nicht in einen Verein. Deshalb versucht der Pfälzerwald-Verein mit vielen Angeboten, Familien zu aktivieren und junge Menschen zu finden, die sich über das Wandern hinaus ehrenamtlich engagieren. Zum Beispiel auf den rund 100 Wanderhütten, die der Verein im Pfälzerwald betreibt. Diese sorgen für ein ganz besonderes Flair auf vielen Wanderwegen, sind aber teilweise auch von der Schließung bedroht. Junge Menschen integrieren und dabei die Alten nicht verprellen: Es ist ein Spagat zwischen Tradition und Moderne, den der Pfälzerwald-Verein versucht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.08.2014SWR Fernsehen
  • Folge 12
    Freiburg gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen und den attraktivsten Städten in Deutschland. Der Perle des Breisgaus widmet sich eine Filmreise in die Vergangenheit. Neu entdeckte Filmschätze zeigen große und kleine Ereignisse aus der Geschichte der Universitätsstadt und ihrer Bewohner. Alltag und Feste, Politisches und Privates: erste Filmaufnahmen um 1910, die Zwanziger Jahre, Freiburg unterm Hakenkreuz, Wiederaufbau, die stürmischen Sechziger, Freiburgs Weg zur Ökometropole. Südländisches Flair begeistert Einheimische und Besucher. Jedes Jahr kommen fast 100.000 Touristen in die „schönste Stadt Deutschlands“ – so die Eigenwerbung. Attraktiv ist Freiburg auch für Studenten und wohlhabende Pensionäre.
    Der erste Weltkrieg bildet die erste Zäsur dieser friedlichen Entwicklung. Danach leidet auch Freiburg unter der Inflation, die Zahl der Arbeitslosen steigt. Mit Beginn der Naziherrschaft wird der amtierende Bürgermeister entmachtet und die jüdischen Mitbürger verfolgt. Nach Kriegsende ist ein Drittel der Freiburger Wohnungen zerstört, französische Truppen besetzen die Stadt. Bis zur Bildung des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg 1952 wird Freiburg für einige Jahre Hauptstadt Südbadens. 1957 kann die Universität ihr 500-jähriges Bestehen feiern. 1970 wird das große Stadtjubiläum begangen, bei dem der Verleihung des Marktrechts durch die Zähringer vor 850 Jahren gedacht wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.08.2014SWR Fernsehen
  • Folge 13
    Tübingen im 20. Jahrhundert: Die Universitätsstadt ein Anziehungspunkt für Studenten aus aller Welt. Seit 1908 gibt es das erste Lichtspieltheater und auch die ersten bewegten Bilder der Stadt. 1914 ziehen 90 Prozent der Tübinger Studenten in den Krieg. Krisenjahre und Inflation folgen. Im Juli 1927 wird das 450-jährige Universitätsjubiläum gefeiert. Mit einem ersten Filmporträt erhofft sich die Stadt eine Stärkung des Tourismus. In den nächsten Jahren herrschen auch in Tübingen antidemokratische und antisemitische Einstellungen unter Professoren und Studenten vor.
    Die liberale bürgerliche Mitte im Gemeinderat zerfällt, 1931 ziehen erstmals Mitglieder der NSDAP ein. Der gleichgeschaltete Gemeinderat verbietet erstmals im Reich „Juden und Fremdrassigen“ den Besuch des Freibads. Den Luftkrieg übersteht Tübingen weitgehend unbeschadet. Am 19. April 1945 wird Tübingen den Franzosen kampflos übergeben. Bereits im Oktober eröffnen wieder die Schulen und als Erste in Deutschland auch die Universität. Die Kulturpolitik der Besatzer beschert Tübingen ein Landestheater, einen Rundfunk und ein deutsch-französisches Kulturinstitut.
    In den 1950er und 1960er Jahren verändern Bauboom und Wirtschaftswunder die Stadt. Neue Stadtviertel wachsen in den Höhenlagen. Die 1968er Studentenbewegung führt auch hier zu vielen Diskussionen, Demonstrationen und Besetzungen. Zum größten kommunalpolitischen Projekt wird in den 1970er Jahren die Altstadtsanierung. Mit einem behutsamen Konzept gelingt es, dem Denkmalschutz und modernen Ansprüchen gerecht zu werden. 1977 wird das 500-jährige Universitätsjubiläum und 1978 das 900-jährige Bestehen der Stadt gebührend gefeiert.
    Tübingen hat jetzt 70.000 Einwohner. Zu Publikumsmagneten entwickeln sich die Folk- und Liedermacherfestivals des Club Voltaire, die Französischen Filmtage und die Ausstellungen der Kunsthalle. Mit dem Abzug der Franzosen 1991 endet Tübingens Geschichte als Garnisonsstadt. Das militärische Erbe wird in Wohnraum umgewandelt. Aus Loretto- und Burgholzkaserne werden die neuen, mehrfach preisgekrönten Stadtquartiere „Loretto“ und „Französisches Viertel“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.08.2014SWR Fernsehen
  • Folge 14
    In kaum einer Region gab es einmal so viele Mühlen wie im Schwarzwald. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts klapperten allein im Mittleren Schwarzwald viele hundert davon. Zu fast jedem der vielen Einzelhöfe gehörte eine eigene Mühle – eine sogenannte Hofmühle. In den abgeschiedenen, häufig unzugänglichen Lagen war es für die Bauernfamilien wichtig, sich selbst mit Mehl für die Brotproduktion versorgen zu können. Die Technik dieser Mühlen hat sich in 2.000 Jahren kaum verändert: Wasserräder treiben ein Räderwerk an, das die Mahlsteine bewegt und Getreide zu Schrot und Mehl verarbeitet. Im 20. Jahrhundert halfen diese Hofmühlen dabei, die bäuerliche Arbeit durch Maschinen und neue Techniken zu erleichtern: Das Wasserrad trieb nun über Transmissionsriemen zusätzlich Schleifmaschinen, Dreschmaschinen und Sägen an.
    Mithilfe kleiner Generatoren brachten die Hofmühlen elektrisches Licht auf die Bauernhöfe. Mit den besseren Verkehrsanbindungen und der großräumigen Elektrifizierung verschwanden die Hofmühlen schließlich bis auf wenige Ausnahmen. Heute sind sie zum kulturellen Erbe geworden. Der Film begleitet Franz Armbruster, einen Schwarzwaldbauern und Mühlenrestaurator, bei seiner Arbeit auf traditionsreichen Schwarzwälder Hofgütern – in Oberprechtal, Hausach und Freiamt. Dort erinnern sich die Bauern noch lebhaft daran, wie die Mühlen früher zu ihrem Arbeitsalltag gehörten. Sie erzählen, warum sie um keinen Preis zulassen möchten, dass ihre Mühle zugrunde geht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 15
    Wer liebt ihn nicht, den verführerischen Duft von ofenfrischem Brot? Während viele Kunden sich heutzutage bei modernen Backshops bedienen, finden sich immer noch Bäckereien, die noch mit alten Rezepten und überlieferten Backtechniken arbeiten. „Brotgeschichten im Südwesten“ erinnert an diese lange Tradition von Backhäusern und handwerklichen Bäckereien, die häufig auch eine kleine Gastronomie dabei hatten. Wie alt und bedeutsam das Verhältnis der Menschen zum Brot ist, das zeigt das „Museum der Brotkultur“ in Ulm.
    Es gibt einen faszinierenden Einblick in die 6.000 Jahre alte und reiche Geschichte des wichtigsten Nahrungsmittels der Menschheit. Es zeigt, dass Brot mehr ist als ein Lebensmittel – es ist ein Überlebensmittel. Deswegen besinnt sich eine junge Bäckergeneration wieder auf die alten Werte: Sauerteig, Holzofenbrote und Fladen. Daneben feiern Bio-Bäckereien zunehmend Erfolge und mausern sich zu modernen Großbetrieben. Der Film stellt engagierte Bäcker, Brotfabriken, kleine Backhäuser und einige von den über 300 Brotsorten im Südwesten vor. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 16
    Heute ist es selbstverständlich: Stecker in die Dose und Waschmaschine, Fernseher und Computer laufen wie von selbst. Doch noch für die Generation der heutigen Großeltern war Strom eine erstaunliche Neuerung. Bei der Elektrifizierung Deutschlands spielte der Südwesten eine herausragende Rolle. Der Film erzählt von Pionieren, die am Rhein den Kampf gegen Naturgewalten und Vorurteile aufnahmen und die größten Kraftwerke Europas bauten. Ortschaften wie Triberg oder Traben-Trarbach installierten die ersten elektrischen Straßenbeleuchtungen Deutschlands. Skeptiker, die Angst vor dem neuen Zeitalter hatten und den Strom wütend bekämpften standen Hausfrauen gegenüber, die endlich eine Waschmaschine bekamen und die Plage des Waschtages loswurden.
    In Stuttgart wurden Kurse angeboten, die den Menschen das elektrische Kochen näherbringen sollte. Auf dem Land behalf man sich in gut schwäbischer Sitte noch Jahre nach dem zweiten Weltkrieg mit Gemeinschaftsanlagen zum Waschen und Einfrieren. Und die letzten Höfe bekamen tatsächlich erst in den 70er Jahren Strom. In der Reihe „Wie es begann“ begeben sich vier Filme auf eine Reise in die jüngste Vergangenheit. Vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für vorherige Generationen neu. Teilweise unveröffentlichtes Archivmaterial und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht so lange her ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 17
    „Shop till you drop“ – einkaufen bis zum Umfallen – das ist das Motto der heute so beliebten Outlet-Zentren, in denen man sehr viel Ware für wenig Geld bekommt. Die Zeiten, in denen man ewig für einen Wintermantel sparte, scheinen lange vorbei. Doch noch unsere Eltern oder Großeltern können davon erzählen. Der Film beleuchtet die Anfangsjahre, als einkaufen noch eine Notwendigkeit war, bis zur heutigen Situation, in der shoppen oft schon zelebriert wird. Gemeinsam mit dem Erfinder des „Schnäppchenführers“ Heinz Waldmüller aus Filderstadt und dessen Sohn, Inhaber des Schnäppchenführerverlags, werden die Hot Spots fürs Shoppen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gezeigt – und wie aus Fabrikverkäufen Outlet-Oasen wurden, zum Beispiel in Metzingen.
    Es werden Traditionsunternehmen in beiden Bundesländern vorgestellt, die seit Jahrzehnten auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten reagieren müssen, um bestehen zu können. In der „Häuslebauerzeit“ begann der Run auf die Baumärkte, auch diese Entwicklung wird exemplarisch an einem Familienbetrieb aus Rheinland-Pfalz gezeigt, der heute zu den ganz großen gehört. Der Film gibt auch einen Ausblick: Ist heute die Spitze des Möglichen erreicht? Wohin geht die Entwicklung? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 18
    „Fantastisch, ein tolles Fluggefühl“, schwärmt Stefan Saile und klettert aus seiner himmelblauen Klemm L 25, Baujahr 1934. Das Flugzeug ist das älteste einsatzfähige Flugzeug im Südwesten. 80 Jahre auf den Flügeln – damit ist der Oldie nah dran an den Anfängen der Fliegerei im Südwesten. Die ersten Piloten waren noch richtige Abenteurer: Ernst Heinkel macht in einer selbst gebastelten Kiste seine ersten Hüpfer auf dem Cannstatter Wasen. Natürlich steht Albrecht Ludwig Berblinger – der Schneider von Ulm – als erster Flugpionier ganz am Anfang einer illustren Liste: Zeppelin, Dornier, Heinkel, Klemm, Goedecker – berühmte Namen. Sie stehen für die Fliegerei, die auch Traumberufe geschaffen hat: Mädchen wollten Stewardess werden, die Jungen Pilot.
    In einer Mischung aus historischem Material und Erinnerungen von Piloten und Passagieren an die Pionierzeiten erzählt der Film, wie die Fliegerei das Leben im Südwesten beeinflusst hat. Und wie das Fliegen auch heute noch die Menschen fasziniert. In der Reihe „Wie es begann“ begeben sich vier Filme auf eine Reise in die jüngste Vergangenheit. Vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für vorherige Generationen neu. Teilweise unveröffentlichtes Archivmaterial und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht so lange her ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 19
    In der Reihe „Das erste Mal“ begibt sich das SWR Fernsehen mit vier Filmen auf eine Reise in die jüngere Vergangenheit, die zum Staunen bringt. Denn vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für die Generation unserer Großeltern noch Neuland – darunter der Rock ‚n‘ Roll. Archivmaterial, das zum Teil bisher noch nie gezeigt wurde, und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht lange her ist. Alles, was aus Amerika kommt, finden die jungen Deutschen gut: James Dean, die Jeans, Coca Cola und natürlich auch die Musik.
    Zuerst ist es der amerikanische Jazz, der ihre Herzen erobert und dann der legendäre Rock ‚n‘ Roll. Verbreitet durch den amerikanischen Radio-Sender AFN und durch den King of Rock höchstpersönlich: Als Elvis Presley 1958 zum Militärdienst nach Deutschland kommt, fliegen ihm die Herzen entgegen. Dabei gab es durchaus Unterschiede. In der Stadt – wie bei dem Rock ‚n‘ Roller Otto Raad in Mannheim – entwickelte sich schnell eine richtige Szene.
    Auf dem Land dagegen – zum Beispiel bei Elvis-Interpret Jonny Winters im Westerwald – da war das schon schwieriger. Auch wenn die Voraussetzungen nicht die gleichen waren, so haben sich doch beide ihren Rock ‚n‘ Roll bewahrt, von den 60ern bis heute. Der Film begleitet die beiden Musiker Jonny Winters und Otto Raad und zeigt, was den Rock ‚n‘ Roll in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ausmacht – damals wie heute. Dabei wird vor allem eins klar: Die Rock ‚n‘ Roll-Zeit ist für die Region weit mehr als nur eine Musikepoche.
    Es ist eine Zeit des Aufbruchs und Umbruchs. Angefangen bei den Krawallen beim Bill Haley-Konzert in Stuttgart bis hin zum Rock ‚n‘ Roll-Tanz, neuer Mode und Frisur. Endlich kommt Farbe ins Leben! Der Krieg ist vorbei, der Aufschwung ist da. Eine Generation schwimmt sich zum ersten Mal von der Vergangenheit ihrer Mütter und Väter frei. Zu Wort kommen die, die bei den Krawallen in Stuttgart dabei waren, genauso wie die, die Elvis persönlich begegnet sind und seine Mode und Frisur stylisch fanden.
    Dabei wird deutlich: Die Rock ‚n‘ Roll-Zeit lebt nach wie vor und zwar nicht nur in den Köpfen der heute älteren Generation. Junge Modeschöpferinnen wie Tina Heilmann aus Mainz kreieren nach wie vor 50er Jahre-Outfits und die Bar Swobsters in Ulm ist ein regelrechter Szene-Treff, zu dem vor allem junge Rock ‚n‘ Roller kommen – ganz im Stile der 50er und 60er Jahre. Das Signal: Der Rock ‚n‘ Roll ist immer noch da – so hipp wie nie. Gegen alle Widerstände in der Anfangszeit, die aus heutiger Sicht humoreske Züge haben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 20
    Fußball war und ist in erster Linie Emotion – mit Momenten größter Freude und heißer Tränen. Für die Spieler und – vielleicht mehr noch – für die mitjubelnden und mitleidenden Fans. Zwei Redaktionen des SWR, die Redaktion Zeitgeschehen und die Kollegen vom Sport, haben sich zusammengetan und erzählen die Geschichte der großen Fußballvereine im Südwesten. In vier Filmen zeigen sie Begegnungen, die sich ins Gedächtnis der Fans eingebrannt haben, die Sternstunden aber auch die bitteren Zeiten. Rund um diese zahlreichen „Spiele fürs Geschichtsbuch“ sind Rückblicke auf die Historie und Betrachtungen „am Spielfeldrand“ eingebettet.
    „Fußballfieber“ – vier Mal Geschichte(n) voller Leidenschaft. Das Stadion auf dem Betzenberg ist nach dem legendären FCK-Spieler benannt: Fritz Walter. Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg Kapitän zugleich der Lauterer und der westdeutschen Nationalmannschaft. Ihm und seiner Auswahl gelingt 1954 die Sensation: „Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“ Besonders groß ist der Jubel in der Pfalz, denn fünf Spieler der Weltmeisterelf kommen vom FCK.
    Der Verein ist Aushängeschild, nicht nur für die Stadt Kaiserslautern, sondern auch für das neue Bundesland Rheinland-Pfalz. Mit dem WM-Erfolg und Triumphen des FCK stellt sich so etwas wie ein „Wir-Gefühl“ ein unter den Rheinland-Pfälzern. Die ganze Region identifiziert sich mit „ihrem“ FCK. Schon früh gelten die Lautern-Fans als die ruppigsten und lautesten aber auch als die treuesten der Liga. Immer wieder verwandeln sie das Stadion am Betzenberg in einen Hexenkessel und lehren die Gegner das Fürchten. „Der Betze brennt“, heißt es dann und selbst die renommiertesten Mannschaften wie Bayern München und Real Madrid haben vor diesem Druck von den Zuschauerrängen kapituliert und sind dort untergegangen.
    Die 50er Jahre sind in der Pfalz die „goldenen“ Fußball-Jahre: Zweimal gewinnt die „Walter-Elf“ die Meisterschale. In der Bundesliga ist „der Betze“ von Anfang an dabei, kämpft stets erfolgreich gegen den Abstieg. Niemand kann sich damals vorstellen, dass der FCK tatsächlich einmal in die Zweite Liga absteigen könnte. Die Fans unterstützen ihren Verein auch in schlechten Zeiten.
    Und bei finanziellen Problemen mit dem vereinseigenen Stadion hilft immer wieder die öffentliche Hand aus. So kann sich der FCK bis in die 90er Jahre in der Ersten Bundesliga halten. 1996 kommt der Abstieg überraschend. Dass der FCK eine Woche später den DFB-Pokal gewinnt, ist nicht mehr als ein Trostpflaster für die verwundete Pfälzer Fußballerseele. Doch das Ende der Erstklassigkeit ist auch der Beginn einer wunderbaren Fußballgeschichte: Schon im folgenden Jahr steigen die Pfälzer unter ihrem neuen Trainer Otto Rehhagel wieder auf und werden dann auch gleich noch Meister! Das ist einmalig in der Geschichte der Bundesliga, die Pfalz im Freudentaumel.
    Wieder einmal haben sie bewiesen, dass Pfälzer (fast) alles schaffen können, wenn sie zusammenhalten und kämpfen. Heute, nach langen Jahren der Zweitklassigkeit, stehen die Verantwortlichen des Vereins vor dem Problem, die Ansprüche aus großer Vergangenheit mit den Realitäten einer völlig verwandelten Fußballszene zu vereinbaren. Stefan Keber hat für seinen Film u. a. Marcel Reif, Norbert Thines und Stefan Kuntz nach ihrer leidenschaftlichen Geschichte mit und auf dem Betzenberg gefragt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.10.2014SWR Fernsehen
  • Folge 21
    Als in Sarajewo der österreichische Thronfolger und dessen Frau ermordet werden, ist Europa ein hochgerüsteter und von Spannungen gezeichneter Kontinent. Scheinbar unaufhaltsam treibt alles auf einen Krieg zu. Die Menschen aller Nationen sind überzeugt angegriffen zu werden. Sie empfinden es als ihre heilige Pflicht, für das Vaterland in den Krieg zu ziehen. Diese Sicht eint die Menschen und wird als neues, überragendes Gemeinschaftsgefühl empfunden. Aber viele haben auch einfach Angst und sorgen sich um die Zukunft. Propaganda-Meldungen über den raschen Vormarsch der Truppen und die ersten militärischen Erfolge befördern die Hoffnung auf einen schnellen Sieg – in vielen Ländern. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Nach nur drei Monaten sind bereits Hunderttausende Soldaten gefallen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.10.2014SWR Fernsehen
  • Folge 22
    Fast alle haben mit einem schnellen Ende des Kriegs gerechnet, bis Weihnachten, so ihre Überzeugung, sei alles überstanden. Stattdessen wird aus dem europäischen Konflikt ein Weltkrieg, in dem mehr als 60 Millionen Soldaten kämpfen. Aus dem Bewegungs- wird ein Stellungskrieg. Neue Artilleriegeschütze, Maschinengewehre und Giftgas erfordern immer mehr Opfer. Nicht mehr Tapferkeit und Mut, sondern allein der Zufall bestimmt, ob der Einzelne überlebt oder nicht. Trotzdem wird weiter gekämpft. So viele Menschen sind gestorben, dass deren Opfer nicht vergeblich sein darf. Nur der Sieg kann sie rechtfertigen. Verständigung und Frieden sind vor diesem Hintergrund unmöglich geworden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.10.2014SWR Fernsehen
  • Folge 23
    Für die Soldaten an der Front ist die Heimat ein Sehnsuchtsort. Heimat steht für Sicherheit, Geborgenheit, Frieden. Viele hält nur der Gedanke an die Rückkehr zu den Lieben und an die intakte Heimat aufrecht. Doch weil dort jetzt auch Waffen für die Front produziert werden, wird die Heimat selbst zum Ziel. Flugzeuge und Zeppeline werfen ihre Bomben nicht mehr nur auf feindliche Soldaten ab, sondern auch auf Zivilisten, Frauen und Kinder in den Städten. Durch Blockaden und den Seekrieg soll die gegnerische Bevölkerung ausgehungert und vernichtet werden. Zerstörung und Tod, Verzweiflung, Hunger und Einsamkeit gibt es jetzt nicht mehr nur an der Front, sondern auch in der Heimat.
    Der Krieg hat das romantische Bild der intakten Heimat zerstört. Heimat und Front sind eins geworden – der Krieg ist überall. Karl Kasser ist nach der Genesung von seiner Verwundung wieder an die Ostfront versetzt worden. Dort gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Sein größter Wunsch ist es, die Heimat wieder zu sehen. Er besteigt einen Zug, der ihn nach Hause bringen wird – denkt er. In Wirklichkeit transportiert ihn der Zug in ein Gefangenenlager nach Sibirien. Erst nach Kriegsende wird er seine Heimat wiedersehen.
    Gabrielle M. West stammt aus dem südenglischen Gloucestershire. Wie für viele Frauen aus „besseren Verhältnissen“ ist es für sie selbstverständlich, ihrem Vaterland im Krieg durch freiwillige Arbeit zu dienen. Sie wird als Aufseherin in einer Munitionsfabrik eingesetzt. Dort lernt sie die schrecklichen Arbeitsbedingungen kennen, unter denen die Fabrikarbeiterinnen leiden. Als deutsche Zeppeline die Fabrik mit Bomben angreifen, gerät sie in große Gefahr. Marie Pireaud träumt von einem friedlichen Leben mit ihrem Mann Paul und einem Kind. Doch Paul kämpft als Soldat an der Westfront.
    Seit Monaten haben sich die beiden nicht gesehen. Ihr einziger Kontakt sind Briefe, die sie sich regelmäßig schreiben. Als die Sehnsucht immer größer wird, beschließt sie, trotz aller Gefahren ihren Mann hinter der Front zu besuchen. Die Heranwachsende, Elfriede Kuhr, lernt in ihrem Heimatort Schneidemühl einen jungen Flieger-Leutnant kennen. Die Liebelei ist eine willkommene Ablenkung von ihrer Angst vor dem Krieg. Doch Elfriede ist noch jung und unerfahren, sie zögert. Als sie sich schließlich doch entschließt, sich küssen zu lassen, erfährt sie, dass ihr Leutnant bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014SWR Fernsehen
  • Folge 24
    Im Frühjahr 1918 will die deutsche Heeresleitung durch eine letzte große Offensive die Entscheidung herbeiführen. Doch auch dieser Angriff scheitert. Die deutschen Truppen sind am Ende ihrer Kräfte. Der deutsche Erste Generalquartiermeister Ludendorff fordert einen sofortigen Waffenstillstand. Als Ende Oktober 1918 die deutsche Flotte dennoch zu einem letzten Gefecht auslaufen soll, meutern die Matrosen in Kiel und entwaffnen ihre Offiziere. Der Aufstand breitet sich über das ganze Land aus. Der Kaiser dankt ab. Zivile Politiker unterschreiben schließlich einen Waffenstillstand.
    Der Erste Weltkrieg hinterlässt Millionen Tote – und einen zerstörten Kontinent. Es gelingt nicht, mit dem Versailler Friedensvertrag das Fundament für einen dauerhaften Frieden zu legen. Gefühle von Rache und Trauer bleiben und werden bald zu einem weiteren Weltkrieg führen. Elfriede Kuhr arbeitet in einem Säuglingsheim und muss dort mit ansehen, wie immer mehr Babies unter Mangel und Hunger leiden. Ein Kind stirbt in ihren Armen. Als ihr Lehrer die Klasse auf eine erneute Offensive einschwören will, hat sie genug.
    Sie verlässt die Schule und kümmert sich um ihre kranke Großmutter. Voller Angst erwartet sie das Ende des Krieges. Am Grab ihres geliebten Leutnants erkennt sie, dass der Krieg, der so viele Opfer gekostet hat, sinnlos gewesen ist. Charles Edward Montague arbeitet im Hinterland der Front als Chefzensor für den britischen Geheimdienst. Als die Deutschen vorrücken, scheint für ihn endlich die Zeit gekommen, sich als Frontsoldat zu bewähren. Nach der gescheiterten Großoffensive der Deutschen führt er Fotoreportern gefangene deutsche Soldaten vor.
    Dabei bemerkt er, wie überheblich die Sieger mit den Besiegten umgehen. Er sieht darin eine große Gefahr für die Zukunft. Ernst Jünger kämpft mit seinen Männern noch immer an der Westfront. Doch die Lage wird mit jedem Tag aussichtsloser. Es wird immer schwieriger, die Soldaten am Kämpfen zu halten. Dennoch treibt er seine Männer immer wieder voran. Am Ende ist seine ganze Kompagnie aufgerieben – alle sind tot oder übergelaufen. Nachdem er selbst schwer verwundet wird, kehrt Jünger nach Deutschland zurück.
    In der Heimat muss Jünger erkennen, dass die Revolution das Land verändert hat. In Russland fegen die beiden Revolutionen von 1917 die alten Eliten und den Zar hinweg. Als zarentreue Kosakin wird Marina Yurlova von den Bolschewiki gefangen genommen. Täglich hört sie, wie Zellennachbarn abgeholt und im Gefängnishof erschossen werden. Als sie fast jede Hoffnung aufgegeben hat, wird sie von weißrussischen Truppen befreit und kann fliehen. Sie rettet sich ins Ausland. Der Krieg hat ihr alles genommen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014SWR Fernsehen
  • Folge 25
    Es ist die Geschichte einer Unternehmerdynastie, die ein ganzes Tal geprägt hat. Außerdem ist es die Geschichte einer Traditionsfirma, die zum Globalplayer wurde: Gütermann, Produzent von Nähfaden. Ihre Fäden kommen dort zum Einsatz, wo es richtig teuer wird: in Brioni-Anzügen, Prada-Täschchen oder Armani-Hemden. Auch in der Industrie setzt man auf die Reißfestigkeit der Gütermann-Fäden: Sie halten Feuerwehranzüge zusammen, schusssichere Westen, Formel-1-Rennanzüge oder Airbags. Vor gut 150 Jahren zog es den Unternehmer Max Gütermann aus Wien in ein abgelegenes Tal im Schwarzwald.
    In Gutach an der Elz gründete er seine Nähseiden-Firma Gütermann. Hier fand er das weiche Wasser, das seine Seidenfäden brauchten. Mit unternehmerischem Geschick und eigenen Erfindungen eroberte er im 19. Jahrhundert den Markt, die Produktion florierte und der Reichtum floss ins Elztal. Die Familie Gütermann und ihr Unternehmen drückten in den kommenden Jahrzehnten dem Ort und dem Tal ihren Stempel auf. Die Fabrikherren bauten mondäne Villen, Arbeitersiedlungen, einen Golfplatz und das erste Freibad des Tals.
    Es entstanden Schulen, Kindergärten und ein Krankenhaus. Die firmeneigenen Kraftwerke versorgten die Menschen mit Strom und der Gutshof brachte alle Lebensmittel, die man brauchte. Sogar die Bauern auf den Bergen orientierten ihren Arbeitstag an der Fabriksirene von Gütermann. Alexandra Gütermann, Nachfahrin in der fünften Generation des Firmengründers, und Wolfram Kiess, einer der dienstältesten Mitarbeiter bei Gütermann, erzählen die Geschichte des Unternehmens. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.11.2014SWR Fernsehen

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