Staffel 1, Folge 1–7

  • Staffel 1, Folge 1
    Der 25. Oktober 1963 ist ein Freitag. In Washington plant US-Präsident John F. Kennedy eine Reise nach Dallas. In Deutschland hat sich am Vortag ein schweres Grubenunglück ereignet. Später wird es in die Geschichte eingehen als «Das Wunder von Lengede». In der Schweiz, über Grenchen, liegt dichter Nebel. Im Regionalspital wird an diesem Tag ein strammer Bub geboren. Der kleine Michael. Heute heisst er Mike. Mike Müller. Und gehört zu den beliebtesten Schauspiel- und Comedystars der Nation.
    Seine Kindheit verbringt Mike Müller weltgewandt im Kanton Solothurn. Seine Spielkameraden kommen aus Italien und Spanien. Später wird ihn sein Lebensweg entlang der Wohlstandsgesellschaft der 60er führen, vorbei an den Jugendunruhen und Drogenproblemen der 80er bis hin zu seinem beruflichen Karrieresprung in der TV-Unterhaltung der 90er-Jahre.
    Am 25. Oktober 1963 wird auch Luzia Bertschinger geboren. Von Luzern zieht die Familie nach New York, wo der Vater eine Anstellung in der Autobranche findet. Ihre Kindheit verbringt Luzia in einem Vorort von Manhattan. Bald spricht sie besser Englisch als Deutsch. Ein Bezug zur Heimat bleibt: Die Ferien verbringt sie jeweils bei den Grosseltern im Appenzell. Ein Erfahrung, die ihren späteren Berufsweg prägen wird. Nach fünf Jahren läuft die Arbeitsbewilligung des Vaters in den USA aus, die Familie kehrt zurück. Luzia macht erst eine KV-Lehre und später die Ausbildung zur Bäuerin.
    Ob es an aufmüpfigen Sternen liegt? Luzia Bertschinger und Mike Müller lassen sich beide nicht gerne gängeln. Während sich Mike in der RS mit den Kommandanten anlegt, weigert sich Luzia als junge KV-Stiftin mit «Fräulein» angesprochen zu werden.
    Ganz andere Sorgen hat Giovanna Vieceli, Tochter italienischer Gastarbeiter. Sie wird am 25. Oktober 1963 in Zürich geboren. Ihre Kindheit verbringt sie im Kreis 5. Es ist die Zeit der Schwarzenbach-Initiative. Die Angst vor der «Überfremdung» geht um. Die Einbürgerung der Familie ist gefährdet, der Abstimmungssonntag wird zur Zitterpartie. Wie Luzia Bertschinger absolviert auch Giovanna Vieceli eine KV-Lehre. Später holt sie die Matura nach, beginnt ein Kunststudium, bricht ab. In etwa zur selben Zeit, wie sich Mike Müller an der Universität Zürich fehl am Platz fühlt. Eine Reise nach Japan markiert für Giovanna den Wendepunkt in ihrem Leben. Und Mike lernt, einen Philosophen zu spielen, statt einer zu sein.
    Ein Datum – drei Lebensgeschichten. Welche Weichen stellt das Schicksal für uns? Wie sind wir geworden, wer wir sind? Mike Müller findet seinen Platz auf der Theaterbühne und begeistert später als Schauspieler mit Leichenwagen und Bart. Giovanna Vieceli muss fast bis ans andere Ende der Welt reisen, um ihre Heimat im Herzen zu finden. Und Luzia Bertschinger wiederum zieht es mit ihrem Partner nach Peru, wo sie in schwere politische Unruhen geraten. Jahre später, zurück in der Schweiz, reibt sie sich am Alltag als Hausfrau und Mutter. Heute hat sie als Yogalehrerin ihre Mitte gefunden.
    Der 25. Oktober 1963. Ein Datum – drei Lebensgeschichten. «Geboren am?» feiert das Leben in all seinen Facetten. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 05.07.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 2
    Da ist alt Bundesrat Moritz Leuenberger, einer der facettenreichsten Politiker im Land. Er schaut zurück aufs Leben, erzählt unter anderem von seinem religiösen Elternhaus. Der Vater ist Theologe und ein begnadeter Erzähler von Geschichten, die er vor seinen Kindern humorvoll und sehr theatralisch darzustellen weiss. Leuenberger zeigt auch in der Politik immer wieder komödiantisches Talent. Es dürfte eine Hommage ans Elternhaus sein, als er seinen Abschied als Bundesrat mit den Worten beginnt: «Wir treten auf. Wir spielen. Wir treten ab.»
    Auch Margrit Roth wird streng erzogen. Schwarze Pädagogik ist zu Hause angesagt. Für ihre Mutter sind es normale Disziplinierungsmassnahmen, wenn sie die Kinder hart bestraft, ihnen zum Beispiel den Mund mit Seife und Bürste auswäscht, wenn sie unziemliche Wörter gebrauchen. Ein liebevoller Umgang mit Kindern wird zum Lebensthema von Margrit Roth. Das beginnt schon beim Stillen, das in den 70er-Jahren tabuisiert war. Sie wird Stillberaterin und unterstützt Frauen in Selbsthilfegruppen rund ums Muttersein.
    Am 21. September 1946 findet erstmals nach vielen Jahren wieder ein Unspunnenfest statt. Roland Seilers Mutter verfolgt nachmittags die Tänze, läuft zu Fuss 2,5 Kilometer nach Hause, dann setzen die Wehen ein. Roland wächst in materiell engen Verhältnissen auf, im Sommer wird die Wohnung an Fremde vermietet, als Zusatzverdienst. Die Eltern schlafen dann im Kinderzimmer, die Kinder ziehen auf den Dachboden. Roland macht in der Folge Karriere, setzt sich ein für Konsumenten, Mieter, Staatsangestellte und bringt es zum höchsten Berner – als Präsident des Grossen Rates des Kantons Bern.
    In «Geboren am?» schildern drei Schweizer Persönlichkeiten, wie unterschiedlich farbig, glamourös, abenteuerlich, aber auch hart ein Leben sein kann, das am genau gleichen Tag beginnt, diesmal am 21. September 1946. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 12.07.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 3
    Es ist der 23. März 1938. Hitlers Kriegspropaganda durchdringt Europa. Die Schweiz steht im Zeichen der geistigen Landesverteidigung. Im norditalienischen Pordenone wird an diesem Tag das einzige Kind einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters geboren, Federica de Cesco. Ihre Kindheit in der Zeit des Zweiten Weltkriegs verbringt sie mit ihren Eltern in Äthiopien, Italien, Frankreich, Norddeutschland und Belgien. Im Alter von 15 Jahren schreibt sie ihre erste Geschichte auf. «Der rote Seidenschal» wird ein internationaler Bestseller und befeuert über Generationen Mädchenträume. Heute lebt die 79-jährige Erfolgsautorin in Luzern und schreibt täglich. Immer noch ihrer Leidenschaft folgend.
    Am 23. März 1938 wird auch Matthias Heller als mittleres von drei Kindern geboren. Der Vater ist Bildhauer. Die Künstlerfamilie passt nicht so recht in die einfache Dorfgemeinschaft von Eglisau. Die Bomben des Zweiten Weltkriegs erschüttern das grenznahe Eglisau, nicht aber seine Träume. Matthias Heller zieht mit 18 Jahren nach Zürich, studiert Architektur und geht später nach Rotterdam, New York und San Francisco, wo er auch sein privates Glück findet.
    Von dieser Freiheit kann die gleichaltrige Elisabeth Richner in Gerlafingen nur träumen. Sie fügt sich ein in das traditionelle Rollenbild, trägt Jupe mit Strümpfen und ist dazu bestimmt, nach der Heirat den Haushalt zu führen. Aufgrund einer Angina wird sie vom Arzt mit einer zu hohen Dosis Penicillin behandelt. Elisabeth erleidet eine Nierenvergiftung. Eine Dialyse gibt es damals nicht. Die Ärzte prophezeien ihr, dass sie höchstens 20 Jahre alt wird. Die Schulmedizin kennt keine Heilung, doch Elisabeth will leben.
    In «Geboren am?» schildern drei Schweizer Persönlichkeiten, wie unterschiedlich farbig, glamourös, abenteuerlich, aber auch hart ein Leben sein kann, das am genau gleichen Tag beginnt, diesmal am 23. März 1938. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 19.07.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 4
    Geboren am 16. Januar 1940 – Hausi Leutenegger
    Es ist eine der spektakulärsten Biografien unter der Schweizer Sonne. Da geht ein armer Bauernbub, der sein Zimmer mit vier Geschwistern teilen musste, mit 20 Jahren und etwas Kleingeld in die Fremde nach Genf. Er will weg von zu Hause, denn im Dorf gilt er nichts. Seine Familie, acht Kinder, Habenichtse, ist ohne Anerkennung. Als der Vater einer Tochter, die er mochte und die ihn mochte, den Umgang mit ihm als armen Schlucker verbot, gab es kein Halten mehr. «Denen zeig ich’s», schwor er, «ich gehe und komme erfolgreich zurück.»
    Das ist Hausi Leuteneggers Geschichte. Vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens – Krieg, wirtschaftlicher Aufschwung, mediale Aufmerksamkeit – erzählt er eindrücklich, wie er vom Nobody zum beachteten Somebody wurde.
    Hans Huldi, auf den Tag gleich alt wie Hausi, stammt ebenfalls aus einer ärmlichen, kinderreichen Familie. Damit er eine Lehre machen und, wie damals üblich, bezahlen kann, müssen zwei Brüder arbeiten gehen. Mit Intelligenz und eisernem Willen schafft er einen Aufstieg im Militär, wie es meist nur Akademikern vorbehalten war. Das Militär galt damals noch als karrierefördernd: Hans Huldi bringt es zum CEO einer renommierten Autofirma.
    Die gesellschaftlichen Veränderungen bezüglich Moral seit den 50er-Jahren lassen den gleichaltrigen Otto Zwygart unbeeindruckt. Er hält an den eingewurzelten Werten des Christentums fest. Abtreibung, Alkohol, Spielcasinos und Sex vor der Ehe sind des Teufels. Dass man auch ohne Anpassung an den Mainstreams glücklich sein und bleiben kann, zeigt seine Biografie auf bewundernswerte Weise.
    «Geboren am?» ist erzählte Schweizer Geschichte, von persönlicher Warte aus vermittelt. Quasi ein Familienalbum der Schweiz, das die letzten Jahrzehnte Revue passieren lässt. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 26.07.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 5
    Wer sind wir und wie sind wir geworden, was wir sind? Welche Weichen hat das Schicksal gestellt, welche Chancen haben wir selber beim Schopf gepackt? Es gibt hierzulande wohl keine Schauspielerin, die so gern gesehen ist wie Birgit Steinegger. In ihrer Fernsehsendung «Total Birgit» erheiterte sie ein Millionenpublikum. Doch die Frau, die in über einhundert verschiedene Rollen schlüpfte, ist sich in ihrer eigenen Rolle als Birgit Steinegger am wenigsten nah. Selbstzweifel plagen sie. Wie kann man mit so viel Schüchternheit so weit nach oben kommen?
    Ursula Haller war der Stachel im Fleisch von Christoph Blocher. Die Widerspenstige liess sich nicht zähmen, weder mit Sprachregelungen noch mit Parteiparolen. Als sozial denkende Frau, Mutter einer Tochter und eines indischen Adoptivsohnes, ist sie ihren Idealen stets treu geblieben. Heute schaut sie auf eine bemerkenswert selbstbestimmte Biografie zurück.
    Genauso selbstbestimmt geriet auch das Leben des Arztes Hansueli Albonico. Manchmal ebenso heimgesucht von übermächtigen Selbstzweifeln wie Birgit Steingegger, versteht er es dennoch, sein Leben eigenwillig, ja geradezu trotzig, zu gestalten. Beherzt hat er sich für die Komplementärmedizin eingesetzt. Und unerschrocken leistete er humanitäre Einsätze in Kambodscha und im griechischen Flüchtlingslager von Idomeni.
    «Geboren am?» zeichnet auf unterhaltende und bereichernde Art die Lebenswege von drei Schweizer Persönlichkeiten nach, deren Geburt am gleichen Tag nur ein paar Stunden auseinander liegt, diesmal am 4. November 1948. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 02.08.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 6
    Wie werden wir, was wir sind? Manchmal wird diese Frage vom Schicksal beantwortet. Franco Knie etwa, getauft auf den Namen Franz, lebt den Traum des Zirkusartisten. Nie unter Druck gesetzt, aber auch nie gefragt, ob er ein anderes Leben möchte, nimmt der Sprössling der sechsten Knie-Generation das Leben im Zirkus als Aufgabe an. Es ist ein ewiger Spagat zwischen Glamourwelt und Alltagssorgen. Ob frühes Vaterglück, Ehekrisen oder Sorgen um den autistischen Sohn: «The Show must go on». Mit 50 dreht sich Franco Knie noch einmal um seine eigene Achse, wird Vater von Zwillingen, holt Verpasstes nach und findet seine innere Zufriedenheit in der Sesshaftigkeit mit der Familie.
    Margrit Clement aus dem Bündner Bergdorf Malix rebelliert dagegen früh gegen Regeln und Rollen. Entsprechend oft muss sie in der Schule nachsitzen oder ohne Abendessen ins Bett. Nach einer Verkaufslehre zieht es sie nach Basel, in die Grossstadt. Mit Bikini und Minirock im Gepäck. Eigene Kinder kann sie nicht bekommen. Dennoch sind ihr Daheim und ihr Leben von Kinderlachen erfüllt. Sie betreut Pflegekinder und engagiert sich für benachteiligte Mitmenschen. 2016 der Schock. Ihre grosse Liebe stirbt an einem Herzinfarkt. Mit 62 sieht sich Margrit gezwungen, ihr Leben noch einmal neu zu ordnen.
    Heidi Kunz wächst mit ihren jüngeren Geschwistern Stephanie und Andreas in Luzern auf. Sie hat Hummeln im Hintern, macht Eiskunstlauf, Kunstturnen, Hockey, Blauring und Leichathletik. Als sie 18 Jahre ist, stirbt ihre jüngere Schwester bei einem Töffunfall. Der Tod der Schwester zerrüttet die Familie. Heidi bricht mit den Eltern. Ihr weiterer Weg führt sie als Bauführerin in eine Männerdomäne, in fremde Länder und in eine eigene, intakte Familie. Das Schicksal meint es gut mit ihr. 2004 entrinnt sie knapp dem Tsunami in Thailand, der Hunderttausenden das Leben nimmt.
    In «Geboren am?» schildern drei Schweizer Persönlichkeiten, wie unterschiedlich farbig, glamourös, abenteuerlich, aber auch traurig ein Leben sein kann, das am genau gleichen Tag im gleichen Jahr beginnt, diesmal am 8. September 1954. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 09.08.2017SRF 1
  • Staffel 1, Folge 7
    Wer sind wir und wie werden wir, was wir sind? Welche Abzweigungen, welche Entscheidungen bestimmen über unser Glück? Maria Wallisers Skikarriere beginnt an einem unscheinbaren Tag in Ebnat Kappel. Die 16-Jährige fährt überraschend aufs Podest. Es ist der Beginn einer steilen Sportlerkarriere. Dreimal wird sie Weltmeisterin, 25 Weltcupsiege fährt sie ein.
    Der Traum einer Schauspielkarriere ist danach relativ schnell ausgeträumt. Dafür findet sie ein beständiges Glück mit ihrer Jugendliebe. Die Geburt ihrer Tochter Siri erweist sich als Wendepunkt. Siri wird mit einem offenen Rücken geboren und braucht ihre ganze Aufmerksamkeit. Heute engagiert sich Maria Walliser mit ihrer eigenen Stiftung für die Abgabe von Folsäure an Schwangere.
    Erik Kress. Auch er ein Freund der schnellen Strecken. Mit sechs Jahren bekommt er sein erstes Velo. Mit 16 fährt er in der Junioren-Nationalmannschaft. Die Liebe zum Rennen ist etwas vom Wenigen, was Erik mit seinem Vater verbindet, der selbst gerne Radrennprofi geworden wäre. Später sattelt er um, in die Autobranche ? es ist nie zu spät für einen Neubeginn. Erik Kress hat zwei Kinder aus erster Ehe und wird mit 54 noch einmal Vater eines Buben.
    Auch Beatrice Fischer lebt den Temporausch. Mit 16 fährt sie Töff, später springt sie Fallschirm und wird Flugbegleiterin bei der Crossair. Als ihr Vater an Lungenkrebs stirbt, wird ihr Leben erstmals entschleunigt. Ebenso 2001, als ihr späterer Mann, ein Swissair-Pilot, mit dem Grounding seinen Job verliert. Der dritte Wendepunkt markiert die Geburt ihrer Zwillingstöchter. Eines der Frühchen kommt behindert zur Welt.
    «Geboren am …» – drei Menschen erzählen über die Höhenflüge und tiefen Taucher ihres Lebens. Ein Leben, das am exakt gleichen Tag beginnt, diesmal am 27. Mai 1963. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 16.08.2017SRF 1

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