Esmas Geheimnis

BiH / HR / A / D 2006 (Grbavica, 107 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Ahnt Sara die bittere Wahrheit? – Bild: ZDF und Maike Höhne
Ahnt Sara die bittere Wahrheit?

Esma (Mirjana Karanovic), eine alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara (Luna Mijovic) im Nachkriegs-Sarajevo in prekären Verhältnissen. Ihr Leben wird immer noch überschattet von den Wunden, die der Bosnienkrieg, der vor zehn Jahre zu Ende ging, bei ihrer Generation hinterlassen hat. Heimlich trifft sie sich mit anderen Frauen; dabei wird viel geredet und geweint, einzig Esma bleibt stumm. Sara hat sich mit Samir angefreundet, der wie sie keinen mehr Vater hat. Beide sind im Glauben aufgewachsen, dass ihre Väter als Kriegshelden gestorben sind. Samir wundert sich jedoch, dass Sara nicht weiss, wie ihr Vater ums Leben kam – Samir wurde von Tschetniks bei Zuc niedergemetzelt, als er nicht aus den Schützengräben fliehen wollte.

Doch wenn immer Sara das heikle Thema ansprechen will, gibt Esma ausweichende Antworten. Um Sara einen Schulausflug zu ermöglichen, muss Esma einen Job als Kellnerin in einem Nachtclub annehmen. Die Situation verkompliziert sich, als die Schule das Angebot macht, die Kinder könnten den Ausflug kostenfrei mitmachen, wenn sie eine Bescheinigung vorlegten, die sie als Kind eines Kriegshelden ausweist. Esma erklärt Sara, dass der Leichnam ihres Vaters niemals gefunden wurde und sie daher die Bescheinigung nicht habe, sich aber bemühen werde, eine zu bekommen.

Tatsächlich aber versucht sie, das nötige Geld von ihrer Freundin Sabine, ihrer Tante und ihrem Chef zu leihen. Sara wird das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimme, und ist bestürzt, als die Liste für den Ausflug sie nicht als Kind eines Kriegshelden ausweist. Verletzt und verwirrt wird sie ausfällig gegen eine Mitschülerin. Zu Hause aber stellt sie die Mutter zur Rede und möchte endlich die Wahrheit wissen. Esma bricht zusammen und enthüllt Sara die schmerzhafte und brutale Wahrheit. So macht sie einen ersten Schritt, ihr Trauma, das sie seit Saras Geburt verfolgt, zu bewältigen. (Text: SRF)

„Esmas Geheimnis – Grbavica“ ist Jasmila Žbanics erster Spielfilm, und mit ihm gelang ihr ein sensationeller Erfolg: Der Film erhielt 2006, nach seiner Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, den Hauptpreis des Festivals, den Goldenen Bären, den Friedensfilmpreis und den Preis der Ökumenischen Jury. Beim Los Angeles International Film Festival gab es ebenfalls den Großen Preis der Jury für den besten Film; beim Europäischen Film Festival in Brüssel bekam er den „Canvas TV Prize for Best Film“ und Hauptdarstellerin Mirjana Karanovic den Preis als beste Schauspielerin. Neben weiteren Preisen bei Internationalen Filmfestivals erhielten Film und Hauptdarstellerin 2006 auch je eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. 2007 kam noch der „Templeton European Film Award“ dazu, der durch die Internationale kirchliche Filmorganisation Interfilm und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) vergeben wird. Jasmila Žbanic wurde 1974 in Sarajevo geboren und ist Absolventin der Academy of Dramatic Arts in Sarajevo, Fakultät für Theater- und Filmregie. 1997 gründete sie die Künstlergruppe und spätere Filmproduktion „Deblokada“, mit der sie eine Vielzahl von Dokumentarfilmen, Videoarbeiten und Kurzfilmbeiträgen entwickelte, produzierte oder bei denen sie Regie führte. Ihre Arbeiten wurden weltweit auf internationalen Filmfestivals und Ausstellungen präsentiert. Im Jahr 2000 entstand der Dokumentarfilm „Red Rubber Boots“, der bosnische Mütter auf der Suche nach ihren Kindern begleitet; 2003 der Dokumentarfilm „Images from the Corner“, die bewegende Beschreibung der Geschichte einer jungen Frau, die während des Krieges schwer verletzt wird und schmerzhaft wahrnimmt, wie dabei ein Kriegsfotograf Bilder von ihr macht. Der Kurzfilm „Birthday“ (2006) wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Lebenswege zweier junger Mädchen – die eine Kroatin, die andere Bosnierin; „Birthday“ war Teil des Omnibus-Films „Lost & Found“. 2010 wurde Jasmila Žbanic für ihren Film „Zwischen uns das Paradies“ („Na Putu“) in München mit dem „Bernhard Wicki Filmpreis – Die Brücke – Der Friedenspreis des Deutschen Films“ ausgezeichnet. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere12.02.2009arteDeutscher Kinostart06.07.2006Internationaler Kinostart2006

Originalsprache: Bosnisch

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Sendetermine

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Fr 13.02.2009
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Do 12.02.2009
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