66/​67 – Fairplay war gestern

D 2009 (66/​67, 110 Min.)
  • Drama
Die Regisseure Jan-Christoph Glaser (l.) und Carsten Ludwig (r.) zusammen mit Kameramann Ngo The Chau (M.). – Bild: ZDF und Stephanie Kulbach.
Die Regisseure Jan-Christoph Glaser (l.) und Carsten Ludwig (r.) zusammen mit Kameramann Ngo The Chau (M.).

Für sechs junge Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, bildet ihr Fanclub das Zentrum ihres Lebens und ihrer Freundschaft. „66/​67“ ist der Name ihres Clubs und das Jahr, in dem Eintracht Braunschweig Deutscher Fußballmeister wurde. Florian, Otto, Henning, Christian, Tamer und Mischa haben sich mit ihrem „66/​67“-Branding heroisch das Versprechen gegeben, bedingungslos füreinander einzustehen. Sie zelebrieren nach Abpfiff der regulären Spielzeit mit Radikalität und ohne Rücksicht auf Schmerzen den Spaß an der Gewalt in der dritten Halbzeit.

Hinter dem Fan-Dasein steckt der tiefe Wunsch, eine Konstante im Leben zu finden, die unantastbar ist. Nach und nach entdecken die Jungen jedoch, dass ihre Schwierigkeiten nicht mehr innerhalb der Gruppe zu lösen sind. Und so hat jeder seine eigenen Probleme, die hauptsächlich außerhalb des Stadions liegen. Anführer der Gruppe ist Florian. Sein Ingenieurs-Studium hat er mit „sehr gut“ abgeschlossen und steht nun vor der Entscheidung, die Dependance des Unternehmens seines Vaters in China zu übernehmen.

Dass er den Abschluss längst in der Tasche hat, verschweigt er – seinem Vater, seinen Freunden und auch seiner Geliebten Özlem. Für Henning ist die Clique eine Flucht aus dem tristen Polizistenalltag. Doch sein Bruder und sein Vater sind auch bei der Polizei, und deren Bereitschaft, Hennings illegalen Aktionen noch länger zuzusehen, ist endgültig erschöpft. Auch Tamer muss sich entscheiden. Sein Vater Yildiz, Besitzer und Namensgeber der Stammkneipe der „66/​67“er, liegt im Sterben, und das „Yildiz“ steht vor dem Bankrott.

Der homosexuelle Otto, der sich mit Jobs aller Art über Wasser hält und nie einem Streit aus dem Weg geht, sieht das Auseinanderdriften der Freunde am klarsten. Längst hat er mitbekommen, dass Mischa auf dem Absprung ist und dass Fabian und Özlem, Tamers Schwester, insgeheim ein Verhältnis haben. Und er ist es auch, der die Katastrophe kommen sieht, als Christian, der letzte der Truppe, mit seinem Heiratsantrag vor vollem Stadion bei seiner langjährigen Freundin Mareille kein Glück hat. Otto weiß, dass nur Florian Christian jetzt noch halten kann. (Text: ZDF)

„66/​67 – Fairplay war gestern“ hatte seine Premiere beim Zürich Filmfestival 2009. Dort zeichnete ihn die Jury des deutschsprachigen Spielfilmwettbewerbs als besten Film aus, denn er erzähle „intensiv, kompromisslos und in bestechender formaler Umsetzung die Geschichte einer Gruppe von Fußballfans, die vergeblich aus ihrem sozialen System aus Rache, Gewalt und Loyalität auszubrechen versucht. Fußball als Nährboden und Hintergrund benutzend, zeigt der Film auf, wie diese Hooligans Täter und Opfer von sich selbst werden.“ Bei den Hofer Filmtagen 2009 wurde „66/​67 – Fairplay war gestern“ ebenfalls mit großer Begeisterung aufgenommen. „Brillante Darsteller (allen voran: Fabian Hinrichs) und ungemein präzise, mit dramatischer Hochspannung aufgeladene Dialoge tragen dazu bei, dass ‚66/​67‘ in seinen stärksten Momenten an den frühen Scorsese erinnert.“ (Rainer Gansera, Süddeutsche Zeitung) Drehbuchautor und Regisseur Carsten Ludwig, 1970 in Braunschweig geboren, ist seit seinem ersten Stadionbesuch im Alter von sechs Jahren Fan des Fußballvereins Eintracht Braunschweig. Von 1988 bis 1992 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Im Anschluss folgten ein Engagement am Hans-Otto-Theater Potsdam sowie zahlreiche Auftritte in Filmen und Fernsehspielen. 1998 nahm er sein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin auf. Nach „Detroit“ (2003) und „1. Mai“ (2008), der als Eröffnungsfilm in der „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale 2008 lief, ist „66/​67 – Fairplay war gestern“ seine dritte Arbeit fürs Kino. Wie schon bei den beiden Projekten zuvor führte Carsten Ludwig gemeinsam mit Jan-Christoph Glaser Regie. Koregisseur Jan-Christoph Glaser ist 1976 in Waldshut geboren. Von 1995 bis 1998 studierte er in Berlin Kommunikationswissenschaften und Neuere Deutsche Philologie. Von 1997 bis 2001 übernahm er die Leitung des interdisziplinären Trashfilm-Projekts „QCINE – Hochschulfernsehen Berlin“. Als Cutter realisierte er Musikvideos und war für den Kurzfilm „Immer an der Wand lang“ tätig. Seine erste Regiearbeit war „Auftrag Moabit“ für MTV, darauf folgten die Kinofilme „Detroit“ (2003), „Neandertal“ (2006) und „1. Mai“ (2008). „66/​67 – Fairplay war gestern“ ist das dritte Projekt, das Jan-Christoph Glaser zusammen mit Carsten Ludwig realisiert hat. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere29.01.2011arteDeutscher Kinostart19.11.2009Internationaler Kinostart2009

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