2016, Folge 21–39

  • Folge 21
    Jeder Deutsche isst pro Jahr im Schnitt 35 Kilogramm Zucker. Das ist doppelt so viel wie Experten der Weltgesundheitsorganisation uns zugestehen. Doch nur ein Drittel des Konsums stammt aus Süßigkeiten. Zucker steckt zunehmend in Wurst, Soßen und Fertiggerichten. Viele Ärzte und Verbraucherschützer warnen vor dieser Entwicklung. Sie sehen im hohen Zuckerverbrauch den Grund dafür, dass die Menschen weltweit immer dicker werden und verstärkt an Diabetes und Herzkreislauferkrankungen leiden. Es gibt sogar Studien, die Zucker ähnlich wie Alkohol als Droge einstufen. Die Zuckerindustrie hält diese Vorwürfe für haltlos. Zucker sei keinesfalls schädlich, sondern ein wichtiger Energielieferant. Und zudem ist Zucker ist ein Milliardengeschäft, von dem Landwirte, Raffinerien und die Süßwarenindustrie profitieren. Das Team von „Faszination Wissen“ hat bei Zuckerproduzenten, Ärzten und Forschern Fakten gesammelt und eine Familie begleitet, die versucht ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.06.2016BR Fernsehen
  • Folge 22
    Roboter am Fließband sind unglaublich präzise,ein Roboter in der Autofabrik setzt exakte Schweißunkte, käme ihm aber ein Mensch in die Quere, dann kann er nicht reagieren. Zum Schutz der Menschen arbeiten Roboter in Fabriken hinter Zäunen. Am DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – in Oberpfaffenhofen entstehen „sensible“ Roboter. Wichtigste soziale Kompetenz ist die sogenannte „Weichheit“, das heißt, der Roboter führt nicht stur die Bewegung aus, auf die er programmiert ist, sondern reagiert auf Widerstände und Berührungen.
    Das beginnt schon, wenn ein Mensch in die Nähe kommt. Das bemerkt der Roboter und verhält sich entsprechend vorsichtig. Bevor sich jemand verletzen könnte, geht er aus dem Weg oder wartet bis die Bahn wieder frei ist. Könnten solche kooperativen Roboter uns eines Tages überflüssig machen oder können wir von ihnen profitieren? Könnten sie nicht auch im Privathaushalt eingesetzt werden? Angesichts der Fortschritte im Bereich der Robotik ergeben sich neue Einsatz-Optionen aber auch Fragen, denen das Team von „Faszination Wissen“ auf den Grund geht. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.06.2016BR Fernsehen
  • Folge 23
    Als im Januar 2015 in Heidelberg ein unheilbar kranker Krebs-Patient kerngesund den Medien präsentiert wird, stehen anschließend im Deutschen Krebsforschungszentrum die Telefone nicht mehr still. Alle wollen wissen, woher diese sagenhafte Heilung kommt. Die Antwort: Immuntherapie! Noch immer sterben allein in Deutschland jährlich 225 Tausend Menschen an Krebs. Doch jetzt soll sich das Blatt wenden: Tatsächlich bietet die Immuntherapie für einige Krebsarten Hilfe. Die Überlebenszeiten erhöhen sich, vorher bösartige Tumore verbreiten sich nicht mehr, werden kleiner oder verschwinden.
    Bei schwarzem Hautkrebs, Lungen-, Hirn-, Blasen- oder Darmkrebs kommt die Immuntherapie schon zum Einsatz. Sie bewirkt beispielsweise, dass die Tarnung von Krebszellen auffliegt. Bei einer anderen Strategie rüsten die Mediziner die Immunzellen der Patienten im Labor innerhalb weniger Tage mit neuen Waffen aus. Zurück in den Körper der Patienten gebracht, bekämpfen sie nun den Krebs. Doch noch kann nicht allen Patienten geholfen werden.
    Tatsächlich profitiert bei ein und demselben Medikament manchmal nur jeder Fünfte. Warum nicht jeder darauf anspricht, ist den Forschern noch ein Rätsel. Und ein entfesseltes Immunsystem kann auch gesundes Gewebe angreifen und Auto-Immunreaktionen auslösen. Ein TV-Team dokumentiert mit packenden Beispielen die Chancen der Immuntherapie, erklärt ihre Heilerfolge, macht aber auch deutlich, dass die Schlacht um die Gesundheit der Krebspatienten noch nicht geschlagen ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.07.2016BR Fernsehen
  • Folge 24
    Weltweit gibt es keine verlässlichen Zahlen über Ratten. Ratten sind auch nicht überall, sondern nur da, wo sie ausreichend Futter finden: Essensreste, die durch die Toilette direkt ins Abwasser gespült werden; oder Abfall, der neben Papierkörben landet oder auf dem Komposthaufen vergammelt. Ratten können tatsächlich Krankheiten übertragen. Deshalb gehen Schädlingsbekämpfer mit Gift gegen sie vor. Dadurch lassen sie sich zwar kontrollieren, aber ausrotten lassen sie sich nicht. Dazu vermehren sie sich viel zu stark. Aber wirklich gefährlich sind Ratten nicht. Denn sie kommen so gut wie nie mit Menschen in Kontakt.
    Sie sind sehr scheue, wilde Tiere, die im Untergrund leben. Ratten können uns sogar nutzen: Ihr Organismus ist unserem so ähnlich, dass sie in großer Zahl für Tests in Laboren eingesetzt werden. Sie können sogar als Therapietiere helfen – mit überraschenden Erfolgen. Denn Ratten sind sehr soziale Tiere. Eigentlich gibt es keinen Grund, vor ihnen Angst zu haben – vielmehr wird es Zeit, diese Tiere als das zu sehen, was sie sind: wilde, scheue Tiere, die man sich mit einem umsichtigen Verhalten sehr weit vom Leib halten kann. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.07.2016BR Fernsehen
  • Folge 25
    Die Zahl der Fluggäste verdoppelt sich alle 15 Jahre. Die Ansprüche an Reisegeschwindigkeit und Komfort, aber auch an die Umweltfreundlichkeit werden immer größer. Weltweit tüfteln Forscher an Flugzeugkonzepten der Zukunft. In wenigen Jahren, so behaupten sie, soll es ein Flugzeug geben, das in weniger als zwei Stunden von Frankfurt nach Los Angeles fliegt. Bald sollen Flugzeuge mit alternativem Treibstoff unterwegs sein. Denn eins ist klar: Innerhalb des nächsten Jahrhunderts wird das Öl zu Ende gehen. Neue Konzepte müssen dann schon entwickelt sein.
    Fliegen mit Ökostrom oder Algen als Treibstoff der Zukunft sind noch Visionen, aber in den Labors und Werkstätten der Ingenieure sind manche dieser Pläne bereits verwirklicht. Vor welchen Herausforderungen die Forscher stehen, wo die Grenzen sind und wie sicher und umweltverträglich eine solche neue Generation Flugzeuge überhaupt sein kann, untersucht das Team von „Faszination Wissen“. Außerdem wird gezeigt, welche Konzepte es gibt, den Flugverkehr der Zukunft überhaupt stemmen zu können. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.07.2016BR Fernsehen
  • Folge 26
    Jährlich bringen Landwirte allein in Deutschland mehr als 40.000 Tonnen Pestizide auf Äcker, Obstplantagen und Weinberge aus, um Kulturpflanzen frei von Insekten und Pilzen und den Boden frei vom Nahrungskonkurrenten Unkraut zu halten. Doch das geschieht nicht ohne Nebenwirkungen. Sind auf einem Acker erst einmal alle Insekten getötet, finden Vögel und Insektenfresser nicht mehr genug Nahrung, auf Bienen wirken manche Stoffe wie Drogen. Nicht alle Mittel sind bis zur Ernte vollkommen von den Pflanzen abgebaut. Aber nicht einmal renommierte Wissenschaftler sind sich einig, wie gefährlich zum Beispiel Glyphosat ist.
    So stufen Experten der WHO das Unkrautbekämpfungsmittel als „wahrscheinlich Krebs erregend“ ein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung BfR kommen zum gegenteiligen Ergebnis. In „Faszination Wissen“ soll herausgefunden werden, wie gefährlich Pestizide sind, ob Bioprodukte besser für Gesundheit und Umwelt sind, und was für Alternativen es zum herkömmlichen Pflanzenschutz gibt. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 27
    „Wenn es keine Insekten mehr gibt, bezweifle ich, dass wir Menschen länger als ein paar Monate überleben würden“, prophezeit der amerikanische Insektenforscher Edward Wilson. Soweit ist es noch nicht, aber weltweit warnen Wissenschaftler vor einem dramatischen Insektensterben. Betroffen sind vor allem Fluginsekten wie Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge. Die Folgen des Insektensterbens sind schon heute zu spüren. Ein europäisches Forschungsprojekt zeigt, dass viele Wildblumenarten vom Aussterben bedroht sind. Denn fast 90 Prozent der Wildblumen sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig.
    Weltweit könnten sich 75 Prozent unserer Nutzpflanzen ohne Bestäubung durch Insekten nicht fortpflanzen. Ohne Insekten fehlt zudem ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Fische und Vögel. Der Vogelforscher Hans Günther Bauer hat in Gegenden rund um den Bodensee festgestellt, dass Vogelarten, die sich von Großinsekten ernähren, stark abnehmen. In „Faszination Wissen“ wird gezeigt, wie wichtig Insekten für den Menschen und das gesamte Ökosystem sind, und es wird gefragt, wo die Ursachen für das Insektensterben liegen, und was dagegen getan werden kann. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 28
    Leben heißt heutzutage Daten zu produzieren und Spuren im Netz zu hinterlassen. Unterscheiden kann man dabei zwischen den Daten, die man bewusst oder unbewusst von sich preisgibt. Einen bewussten „digitalen Zwilling“ erstellt man zum Beispiel auf Facebook, bei Instagram oder anderen sozialen Netzwerken sowie bei Job-Portalen. Das „digitale Ich“ weicht dabei nicht selten vom „Original“ ab: Im Netz kann jeder das Traumbild der eigenen Person erschaffen, ohne dass es zwangsläufig auffällt. Es gibt aber auch Daten, die man im Netz unbewusst hinterlässt: Mit Apps auf dem Smartphone, die den User „tracken“ – also immer wissen, wo er ist, und was er macht.
    Mit so genannten „Cookies“ die das Surf- und Konsumverhalten im Internet auswerten. Mit persönlichen Suchverläufen bei Suchmaschinen. Auch dieser „digitale Zwilling“ kann vom Original abweichen, auch auf eine sehr unschöne Art, die nicht gesteuert werden kann. In „Faszination Wissen“ wird gezeigt, wie das digitale Ich inzwischen das Leben beeinflusst, und was die Motive sind, sich digital zu zeigen. Welche Gefahren einerseits lauern, wenn man Daten allzu leichtfertig freigibt und andererseits, welche neuen Job-Chancen ein gut eingesetztes „digitales Ich“ bringen kann. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 29
    Ob Facebook oder Apple, im Silicon Valley südlich von San Francisco sitzen die Firmen, die im letzten Jahrzehnt die technologische Entwicklung weltweit bestimmt haben. Warum ist dieses Tal so erfolgreich? Auch deutsche Start-up-Unternehmen sind dort, weil sie nirgendwo mehr Unterstützung, Beratung und Risikokapital bekommen. Nur so schaffen sie den Sprung auf den Weltmarkt. Die Universität Stanford hilft dabei kräftig mit. Sie schaffte bislang den Nährboden für etwa 42.000 Unternehmen. Aber es gibt auch die Kehrseite: Alle, die es nicht schaffen, kämpfen mit steigenden Lebenshaltungskosten und explodierenden Mieten.
    Das Team von „Faszination Wissen“ besucht deutsche Start-ups, zeigt ein sogenanntes pitching, bei dem neu gegründete Unternehmen sich den Geldgebern präsentieren wie bei einer Rockshow. Ein Stanford-Professor zeigt dem BR-Team seine Universität. Begleitet werden auch Ehrenamtliche, die übrig gebliebenes Essen bei den reichen Unternehmen einsammeln und an die Armen verteilen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 30
    Ob im Deo, dem Waschmittel, der Fertigpizza oder der Schokocreme: Nahezu in jedem dieser Produkte steckt Palmöl. Palmöl ist geschmacksneutral, schmilzt erst bei hohen Temperaturen und wird nicht so schnell ranzig wie andere Öle. Und es ist billig, weil die tropische Ölpalme schnell wächst und im Vergleich zu Soja für den gleichen Ertrag nur etwa ein Sechstel der Fläche benötigt. Laut der Umweltorganisation Greenpeace wird jede Stunde eine Urwaldfläche in der Größe von 100 Fußballfeldern abgebrannt und gerodet, um darauf Ölpalmen anzubauen. Wertvolle Lebensräume gehen verloren.
    Im Jahr 2015 brannten auf Sumatra und Borneo Tausende Hektar Urwald, weil illegal gelegte Feuer außer Kontrolle gerieten. Das Team von „Faszination Wissen“ begleitet Menschen und Initiativen, die etwas gegen die Umweltzerstörung tun wollen. So sucht ein Professor der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität nach einer wissenschaftlichen Methode, um bestehende Umweltsiegel zu verbessern; ein Wasch- und Putzmittelproduzent versucht, Tenside aus Palmöl durch solche aus Rapsöl zu ersetzen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim experimentieren mit dem Öl der Acrocomia-Palme. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 31
    Der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen ist einer der am besten erforschten Gletscher der Welt. Doch über die Wechselwirkungen des mächtigen Eiskörpers mit der Atmosphäre ist immer noch nicht alles bekannt. Eines aber scheint sicher: Die Geschwindigkeit, mit der der Gletscher heute schmilzt, hatte noch vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten. Auch am Fuße des Großglockners schwindet das Eis rapide. Nach dem heißen Sommer 2015 beobachteten Forscher der Universität Graz hier zum ersten Mal, dass das Nährgebiet massiv an Eis verliert.
    Und dort, wo noch vor einigen Jahren die Gletscherzunge lag, erstreckt sich heute eine unwirkliche Seenlandschaft. Solche Gletscherseen können gefährlich werden. Am Tete-Rousse-Gletscher im Mont-Blanc-Massiv überwachen Glaziologen einen See im Inneren des Eises. Schon 1892 hatte der Ausbruch dieses Sees aus seiner eisigen Höhle ein ganzes Dorf verwüstet und 175 Menschenleben gefordert. Ob sich im wärmeren Klima dort wieder große Wassermengen ansammeln und Dörfer im Tal bedrohen, ist noch nicht klar. Das Schmelzen der Gletscher bringt auch Risiken für Skigebiete, so etwa können am Kitzsteinhorn Gondelbahnen und Lifte kaum mehr im Eis verankert werden.
    Und seitdem das Eis des Gletschers die Steilwand unter der Gipfelstation nicht mehr stützt, kommt es dort immer wieder zu Felsstürzen. Forscher der Uni Salzburg wagten sich nun zum ersten Mal in die Randklüfte zwischen Fels und Eis vor. In einer bizarren Kulisse, zwischen meterhohen Eiszapfen und überfrorenen Felswänden installierten sie ihre Sensoren, um zu prüfen, wie lange die Gipfelstation auf dem brüchigen Fels noch sicher ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 32
    Es scheint, dass deutsche Firmen den Start der Digitalisierung verschlafen haben. Wichtige Konkurrenten auf dem Weltmarkt, etwa USA, Südkorea, Großbritannien, Japan und China scheinen voraus zu sein. Ein erster Blick auf zwei Firmen scheint diese Vermutung zu bestätigen: Das Start-up-Unternehmen room.me sitzt im Silicon Valley und hat eine App entwickelt, mit der man mögliche Mitbewohner testen kann, bevor man die eigene Wohnung in eine WG umwandelt. Und das mittelständische Unternehmen Ackermann bei Würzburg stellt Möbel her. Jedoch auf den zweiten Blick entpuppt sich das fränkische Unternehmen als höchst modern: CAD-Programme füttern automatische Sägemaschinen und Roboter mit Daten, der Schreiner wird zum Maschinenmechaniker.
    Was die Amerikaner das „Internet der Dinge“ nennen, heißt hier Industrie 4.0. Die Amerikaner denken das Internet der Dinge vom Internet aus, von der Cloud, von den Bits und Bytes. So sind Google und Facebook entstanden, und eben room.me. Dahinter steckt keine Ingenieursleistung. Deutsche Firmen wie Ackermann denken vom anderen Ende her, von den Dingen, quasi aus Ingenieurssicht. Da das Internet sich nun immer mehr der haptischen Seite zuwendet, wo aus Bits und Bytes zunehmend Atome werden, sind die deutschen Ingenieure Weltspitze. Die Geschichte erzählt den Zweikampf der beiden Philosophien, in dem Deutschland in den kommenden Jahren gewaltig aufholen wird. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 33
    Wässrige Tomaten, zuckersüße Karotten, die immer gleichen Apfelsorten, Alltag in deutschen Supermärkten. Tatsächlich hat das massenproduzierte Gemüse oft nur mehr wenig mit ursprünglichen Sorten zu tun. Bitterstoffe und Saures sind weggezüchtet zugunsten von süß-unauffälligem Geschmack. Und es gibt immer weniger unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten. Doch die dafür ganzjährig – oft aus spanischen und niederländischen Gewächshäusern. Angebaut werden in der Hauptsache hochgezüchtete sogenannte Hybridsorten, die ertragreich und schädlingsresistent sind, deren Saatgut aber jedes Jahr neu gekauft werden muss.
    Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt, auf den Geschmack und die Gesundheit? Um diese Fragen zu beantworten, hat das Team von „Faszination Wissen“ den Anbau von Tomaten, die Geschichte der Karotte und den Wert alter Apfelsorten unter die Lupe genommen. Und dabei Bayerns größtes Gewächshaus besucht, einen Züchter alter Gemüsesorten getroffen und Wissenschaftler befragt, die nach verlorenen Apfelsorten fahnden oder nach Wegen suchen, um unser Gemüse noch gesünder zu machen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 34
    Alex Sukhodolov liebt das Kajakfahren im Wildwasser, für den Gewässerforscher sind Wildbäche Leidenschaft und Studienobjekt zugleich. Am norditalienischen Fluss Tagliamento betreibt er für das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie eine Forschungsstation. Er will herausfinden, welche Bedeutung unverbaute, frei fließende Flüsse wie der Tagliamento haben. Solche Flüsse gibt es kaum noch. Und im Zuge der Energiewende werden es wohl noch weniger: An vielen Stellen sollen neue Wasserkraftwerke gebaut werden, auch in Bayern. Alex Sukhodolov will mit seiner Forschung den Wert einer unverbauten Natur wissenschaftlich belegen.
    Seine Hoffnung: Damit könnten neue Wasserkraftwerke vor allem in Naturschutzgebieten leichter verhindert werden. Aber auch Wissenschaftler der TU München haben Ideen, um aus dem Dilemma zwischen Naturschutz und Klimaschutz herauszukommen. Sie setzen auf moderne Technik: Neue Wasserkraftwerke, die mehr Energie erzeugen und ökologischer sind als herkömmliche. Doch die Technik ist umstritten und noch nicht vollständig erforscht. Ein Team von „Faszination Wissen“ begleitet Alex Sukhodolov und die Münchner Wissenschaftler auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 35
    Deutschland ist Brot-Weltmeister – mehr als 3.000 verschieden Sorten zählt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Ein traditionelles Handwerksprodukt, mit Können und Hingabe gebacken, so wird Brot oft vermarktet. Aber längst kaufen viele Deutsche ihr Brot und ihre Semmeln nicht mehr beim Bäcker, sondern in Supermärkten, in Discountern und Backshops. Dort ist es meist billiger als beim Bäcker. Hergestellt werden diese Backwaren meist in Großbäckereien, in denen Technik die Handarbeit ersetzt. Um massenhaft immer gleich aussehende, gleich schmeckende und gleich gute Waren herzustellen, stecken im Teig oft Helferlein wie Zusatzstoffe oder Enzyme und viele Produkte werden tiefgefroren zum Backen in die Läden gebracht.
    Aber auch kleine Bäcker produzieren nicht unbedingt alles in Handarbeit und frei von Zusatzstoffen; zum Beispiel nutzen manche Handwerksbäcker Backmischungen, um die vom Kunden erwartete Vielfalt in die Auslage zu bringen. Das Team von „Faszination Wissen“ zeigt, wie schon in der Mühle auf das optimale Backergebnis hin gearbeitet wird; was Enzyme und Emulgatoren beim Backen bewirken; wie eine Großbäckerei arbeitet, und warum in der Backstube der Zukunft künstliche Intelligenz wichtige Aufgaben übernehmen könnte. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 36
    Zwei Drittel aller Amphibienarten in Deutschland gelten als gefährdet. Trotz vielfältiger Bemühungen von Naturschützern gehen die Populationen weiter zurück. Besonders drastisch war der Rückgang in den letzten zwanzig Jahren, als sich die Landwirtschaft intensivierte: Amphibien durchqueren permanent Äcker und Felder, sind also ständig Pestiziden ausgesetzt. Erste Untersuchungen zeigen, dass die sieben meist eingesetzten Unkrautvernichtungsmittel für Frösche absolut tödlich sind. Bei der Zulassung wird das bisher nicht berücksichtigt. Windkraftanlagen stehen im Verdacht Vögel und Fledermäuse zu töten. Eine Studie in Norddeutschland hat erstmals versucht Fakten zu schaffen: Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass etwa 200.000 Fledermäuse und 12.000 Mäusebussarde jährlich durch Windräder sterben.
    Auf Dauer werden die Populationen das nicht überleben. Eine Erfolgsgeschichte hingegen ist die Rettung der Störe. Seit fast 50 Jahren gilt der Stör als ausgestorben in Deutschland. Intensive Fischerei, Wehre und Flussbegradigungen waren daran schuld. Die Bedingungen sind jetzt etwas besser geworden und Biologen aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern versuchen, die riesigen Knochenfische bei uns wieder heimisch zu machen. Sie haben dieses Jahr 650.000 Störe in der Oder ausgesetzt und rechnen damit dass etwa 650 überleben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 37
    Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus. Immer neue Funde werden gemeldet. Inzwischen sind nicht mehr nur Wild-, sondern auch Nutztiere betroffen. Seit dem 21. November 2016 gilt in Bayern die allgemeine Stallpflicht. Ein „Faszination Wissen“-Team besucht Wissenschaftler am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems, die in ihren Hochsicherheitslaboren versuchen, Herkunft und Charakteristika des neuen Virus zu entschlüsseln. Klar ist, es handelt sich um einen Erreger-Typ, der schon längst ausgestorben schien. Bislang, so scheint es, ist er für den Menschen ungefährlich.
    Allerdings sind Grippeviren sehr wandelbar und treten immer wieder in neuen Formen auf. Die meisten Forscher vertreten die These, dass der Virus aus Südostasien durch heimkehrende Zugvögel nach Europa eingeschleppt wurde. Allerdings gibt es auch andere Theorien: Ist das Virus möglicherweise über importiertes Futtermittel nach Deutschland gelangt? In „Faszination Wissen“ wird untersucht, welche Maßnahmen bei der Vogelgrippe sinnvoll sind. Wäre zum Beispiel eine Impfung von Nutztieren möglich? Die Sendung gibt Antworten darauf, was für den Verbraucher zu beachten ist. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2016BR Fernsehen
  • Folge 38
    Hermann Kaufmann liebt Häuser aus Holz. Der Architekt und Professor für Holzarchitektur an der TU München ist in einer Zimmermannsfamilie im Bregenzer Wald aufgewachsen – eine Gegend, die berühmt ist für ihre traditionellen Holzhäuser. Nicht zuletzt dank Hermann Kaufmann hat dort auch die moderne Holzarchitektur ihren Anfang genommen. Aus seiner Sicht bietet das Bauen mit Holz enorme Chancen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der – wenn er verbaut statt verbrannt wird – für viele Jahrzehnte CO2 speichert und so zum Klimaschutz beiträgt. Holz ist aber nicht nur für Einfamilienhäuser geeignet, sondern auch ideal für das Bauen großer und hoher Häuser in der Stadt.
    Denn Bauten aus Holz kann der Architekt optimal planen und dank moderner Technik in der Fabrik vorfertigen lassen. So entstehen wetterunabhängig große Bauteile, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden – in kurzer Zeit, verbunden mit viel weniger Lärm und Schmutz als beim herkömmlichen Bauen. Noch sind Großbauten aus Holz in der Experimentierphase, aber Wissenschaftler arbeiten weltweit daran, die Probleme zu lösen. Eines davon, die vermeintlich besonders große Feuergefahr, hat sich aufgrund aktueller Forschungsergebnisse bereits als haltlos erwiesen. Seither dürfen Holzhäuser immer höher werden: 2017 wird in Wien mit 84 Metern das höchste Holzhochhaus Europas gebaut. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.12.2016BR Fernsehen
  • Folge 39
    Am 1. Juni 2016 verwüsten heftige Gewitterregen die Orte Simbach am Inn und Triftern in Niederbayern. Eine Flutwelle aus Wasser, Erdreich und Unrat reißt Autos und Häuser mit sich. Sieben Menschen kommen ums Leben. Geschätzter Schaden: eine Milliarde Euro. Tatsächlich sind für die Katastrophe nicht nur die Wassermassen alleine verantwortlich. Sturzfluten haben auch deshalb schreckliche Folgen, weil das Regenwasser den Boden in Bewegung bringt: Erosion. Die nimmt ständig zu, warnen Forscher, vor allem durch die Landwirtschaft und den Klimawandel. In Europa gehen jedes Jahr 970 Millionen Tonnen Boden verloren, hauptsächlich Ackerboden.
    In Bayern verschwinden auf manchem Acker pro Jahr und Hektar über sechs Tonnen Erde. Aber nur eineinhalb Tonnen können sich neu bilden. Die Folgen der Erosion sind dramatisch. Forscher gehen davon aus, dass sich mit dem Klimawandel das Problem verschärft. Sturzfluten, wie in Simbach, und extreme Wetterereignisse und ihre Folgen offenbaren nur die Spitze des Eisberges. Erosion ist eine schleichende und ständig wachsende Bedrohung. In „Faszination Wissen“ werden die Ereignisse von Simbach und anderer Flutkatastrophen analysiert, Forscher begleitet, wenn sie in Flüsse und Bäche abtauchen und es im Labor und auf Feldern künstlich regnen lassen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 20.12.2016 angekündigt

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Faszination Wissen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…