Familienrummel – Leben unterm Riesenrad

Rica, Rolf und Aline Großmann haben ein anstrengendes Wochenende vor sich. Auf dem Lichtenhainer Blumenfest mitten in der sächsischen Schweiz haben sie ihre Fahrgeschäfte aufgebaut. Der Auf- und Abbau, das Weiterziehen, all das was Rummelplatzbesucher nicht sehen, findet oft bis spät in die Nacht hinein statt und ist harte Knochenarbeit. Da wird jede Hand gebraucht. Big wave, Kinderkarussel, Losbude, Kugelstechen, Eiswagen“¦ jeder Stand muss außerdem zu den Öffnungszeiten besetzt sein, damit sich die Mühe lohnt. Die drei Helfer der Großmanns sind in der Saison immer mit dabei.
Für sie sind die „Grossis“ wie eine Ersatzfamilie, auch wenn der Ton manchmal rau ist. Sie übernachten in ihrem eigenen Wagen und Rica kocht fast jeden Tag für sie. Auch Alines Freund Martin, selbst aus einer Schaustellerfamilie, ist mit von der Partie. Er hat im Moment Zeit und freut sich, bei seiner Aline sein zu können und die Familie unterstützen zu können. Aline fährt in der Saison Doppelschichten, denn in der Woche macht sie ihre Ausbildung in einem Autohaus. Abends und am Wochenende ist sie auf dem Rummelplatz, den sie von klein auf kennt und der ihre Zukunft sein soll.
Das Schaustellerleben ist hart. Keiner darf ausfallen, doch Mutter Rica hat von der jahrelangen, schweren Arbeit große Rückenprobleme und kann sich nur unter starken Schmerzen am Familienrummel beteiligen. Doch ohne sie geht es nicht. Während Tochter Aline mit Rica zum Arzt fährt, muss auch Martin zum Standplatz seiner Eltern, um dort die Geisterbahn aufzubauen. Plötzlich droht Rolf mitten in der laufenden Saison alleine dazustehen. Wird Rica komplett ausfallen oder gar operiert werden müssen? Wer hält dann den Familienrummel Großmann zusammen? (Text: MDR)

Rica Großmann hat wie viele Schausteller schon seit langem Rückenprobleme. Doch nun die Diagnose: Bandscheibenvorfall! Wie soll das kleine Unternehmen ohne sie auskommen? Wer kocht für die Mannschaft, wer übernimmt die wichtigen Aufgaben von Rica? Meistert die 18-jährige Aline, die wochentags eine Ausbildung in einem Autohaus macht, die Doppelbelastung? Nur wenn die Fahrgeschäfte laufen, können die Schausteller ihren Lebensunterhalt verdienen. Große Sorgen macht sich auch Vater Rolf – trotzdem ziehen sie weiter auf den nächsten Festplatz. Dort erwartet sie strömender Regen.
Das ist nicht gut für den Umsatz der „Grossis“, aber gut für Schlagerstar Uwe Jensen, der sich im vollen Festzelt die Ehre gibt. Kaum zu glauben: auch wenn der Familienrummel im strömenden Regen versinkt, Rolf träumt trotzdem vom nassen Element. Sein geliebtes Hobby, das Tauchen, bekommt durch den Besuch eines erfahrenen Tauchkumpels neue Anregungen. Schaustellerfamilie Berger aus Falkenhain genießt dagegen mildes Herbstwetter. Im sächsischen Riesa strahlt die Sonne beim alljährlichen Oktoberfest. Dort haben sie ihren Autoscooter und ihren Stand zum „Fadenziehen“ aufgebaut.
Die jungen Bergers, Annelie und Richie, führen die über 100-jährige Familientradition fort und ziehen mit ihren Kindern Charlize (5) und Sina (15 Monate) von Platz zu Platz. Mit zwei kleinen Kindern ist das ein Organisationsmarathon. Auch sie wohnen im traditionellen Wohnwagen. Sina schläft im Wohnwagen der Eltern und die kleine Charlize hat im Camper nebenan ihr eigenes Reich. Wer bringt die Kinder zu Bett, während draußen die Fahrgeschäfte besetzt sein müssen, wann gibt es für wen Essen und wie gestaltet sich das Familienleben? (Text: MDR)

Nun brennt bei Großmanns richtig die Luft! Mutter Rica ist noch krank und Rolfs Aushilfe Ronny hat sich bei einem Sturz die Hand verstaucht. Auch Rolf selbst ist angeschlagen. Gemeinsam mit Rica beschließt er, eine neue, weibliche Aushilfe einzuarbeiten. Rolf braucht dringend eine Pause vom Alltagsrummel … und die will er sich auch gönnen! Ob sein Traum vom Höhlentauchen in der spannenden Unterwasserwelt eines alten Kalkbergwerkes in Miltitz Wirklichkeit wird? Eigentlich sind alle Plätze ausgebucht … Vorsorglich sucht er in Heidenau bei Dresden, wo sich das Winterquartier der Großmanns befindet, doch schon mal seine Tauchausrüstung zusammen.
Bei Bergers in Riesa ist indessen großer Hausputz angesagt! Die Wohnwagen müssen geschrubbt werden, möglichst ohne die Mittagsruhe der beiden kleinen Töchter zu stören. Charlize, die größere der beiden, ist fünf und kommt nächstes Jahr in die Schule. Das ist bei Schaustellerkindern nicht ganz so einfach. Durch das Umherziehen wechseln sie die Schulen häufig. Zu DDR-Zeiten waren wenigstens die Lehrpläne einheitlich, inzwischen gibt es neben unterschiedlichen Lehrplänen auch unterschiedliche Schulbücher.
Das macht die Sache noch komplizierter. Ein Gespräch in der zukünftigen „Stammschule“ von Charlize steht an. Außerdem: Der Besuch einer Freundin in Alines Wohnwagen „deckt auf“ … überall Hundehaare! Schoßhündchen FuFu muss dringend zum Hundefriseur. Ob Fufu sich aber diese Prozedur gefallen lässt? Martin soll zumindest schon mal einen Termin machen. Die neue Aushilfe Anni macht ihre ersten Schritte unter den Fittichen von Chef Rolf. Aus Spaß wird Ernst … (Text: MDR)

Die attraktive Aushilfe Anni schuftet – Bewährungszeit beim Schaustellerbetrieb Großmann. Erst der kräftezehrende Aufbau und dann die „heiße Probe“ an den Fahrgeschäften: Abkassieren, die Karusselltechnik starten, auf Sicherheit achten, an der Losbude die richtigen Gewinne aushändigen … ganz schön viel auf einmal. Annis Ansagen durch das Mikrofon am Big Wave klingen noch etwas kläglich, aber sie ist guter Dinge und bietet Chef Rolf auch gern mal Paroli. Das große Herbstfest in Dresden, wo sich fast alle Schausteller des Dresdener Verbandes treffen, steht vor der Tür.
Da ist auch bei Familie Berger punktgenaue Organisation notwendig: der riesige Autoscooter muss abgebaut und samt Wohnwagen und anderen Fahrgeschäften auf den Dresdner Festplatz transportiert werden. Wer fährt wann welchen Transport und um welche Uhrzeit muss gestartet werden, damit die Kinder der Bergers noch rechtzeitig Mittagsschlaf machen können? Bei Rolf und Rica Großmann hat sich derweil der fliegende Spielzeugverkäufer angesagt. Wer hat hier das Sagen, welche Plüschtiere, Stinkbomben und sonstigen bunten Preise gekauft werden? Martin hat für seine Freundin Aline eine große Überraschung geplant.
Sie hat viel zu viel gearbeitet, da sie neben ihrer Berufsausbildung in einem Autohaus auch noch ihre kranke Mutter Rica im Schaustellerbetrieb der Familie ersetzen musste. Nun will Martin ihr eine kleine Pause verschaffen und „entführt“ sie für einen Tag pure Entspannung. Auch Rolf hat zu viel geschuftet in der Hochsaison. Hüftschmerzen treiben den hartgesottenen Schausteller zum Arzt – und dann? Bis zum Herbstfest muss er wieder fit sein, denn dann heißt es 16 Tage am Stück durcharbeiten! Ob das gut geht? (Text: MDR)

Das Familienleben und Spaß für ihre Kinder stehen bei Richie und Annelie Berger an erster Stelle. Auf der Leipziger Kleinmesse holen sie den 10-jährigen Paul für eine Woche Ferien ab, damit Charlize jemanden zum Spielen hat. Vor der Abfahrt nach Dresden tummeln sich die beiden Kleinen noch auf diesem riesigen „Kinderspielplatz“. Sie sind auf dem Rummel daheim und dürfen deshalb auf jedem Fahrgeschäft, für das sie alt genug sind, kostenlos mitfahren. In Dresden steht das große Herbstfest bevor: 16 Tage Rummel pur. Zuvor muss wie immer alles sicher aufgebaut werden. Rolfs Hüfte wird nicht besser und er geht im wahrsten Sinne des Wortes am Stock.
Schmerzgeplagt und schlecht gelaunt raunzt er seine Mitarbeiter während des Aufbaus an. Das Kettenkarussell dauert, jedes Teil muss einzeln eingehängt und gesichert werden. Anni die neue Aushilfe versucht Rolfs Laune aufzubessern und hilft wo sie kann! Auf den Punkt, als die letzten Schrauben festgezogen werden, erscheint der Mann von der Bauaufsicht. Er nimmt es genau und findet einiges! Rolf muss nacharbeiten! Zur sogenannten Beschickerversammlung am Abend trifft sich die ganze Schaustellergemeinschaft. Sorgen und Nöte im Dresdner Schaustellerverband und Fragen zum Herbstfest werden geklärt. Der Abend endet feuchtfröhlich und mit einer skurrilen Wette zwischen Richie Berger und Kumpel Rolf Großmann.
Wer beim Kürbisweitwurf verliert, muss am nächsten Tag „eclipse“ fahren … Während der 16 Tagen auf dem Herbstfest, gibt es an den Vormittagen auch freie Zeit. Aline tut etwas für ihre Zukunftspläne und meldet sich für den LKW Führerschein an. Ganz schön groß so ein Brummi … Wenn auch noch nicht ganz fit, Alines Mutter Rica ist ebenfalls wieder mit vor Ort. Nach den ganzen anstrengenden Monaten brauchen sie und Rolf eine kleine Auszeit – am besten bevor die Weihnachtsmärkte losgehen. Rolf hat sich so seine Gedanken gemacht, was ihnen beiden gut tun könnte. Womit wird er seine beste Kraft beschenken? (Text: MDR)