Folge 4

  • Der neue Antisemitismus: 1945 bis heute

    Folge 4 (56 Min.)
    Einige Monate vor Stalins Tod am 5. März 1953 wird ein angebliches Komplott sowjetischer, mehrheitlich jüdischer Ärzte „aufgedeckt“. Sie werden fälschlicherweise beschuldigt, sowjetische Führer, einschließlich Stalin, ermorden zu wollen. – Bild: Effervescence Productions /​ Einige Monate vor Stalins Tod am 5. März 1953 wird ein angebliches Komplott sowjetischer, mehrheitlich jüdischer Ärzte „aufgedeckt“. Sie werden fälschlicherweise beschuldigt, sowjetische Führer,  …
    Einige Monate vor Stalins Tod am 5. März 1953 wird ein angebliches Komplott sowjetischer, mehrheitlich jüdischer Ärzte „aufgedeckt“. Sie werden fälschlicherweise beschuldigt, sowjetische Führer, einschließlich Stalin, ermorden zu wollen.
    In dieser Episode der vierteiligen Dokureihe erzählen die Autoren, wie nach der Befreiung vom Faschismus nach und nach das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht kam: die Shoah. Wie war Antisemitismus nach Auschwitz überhaupt noch möglich? Als Anfang 1945 die Lager nacheinander befreit wurden, kam das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht, der millionenfache Mord an Jüdinnen und Juden. Diese Morde wurden als Holocaust bezeichnet, „ganz verbrannt“ meint dieses Wort im Griechischen. „Shoah“, der hebräische Begriff für den Völkermord an etwa 6,3 Millionen europäischen Juden, bedeutet „das große Unheil“.
    Aber gleich nach dem Krieg keimte der Antisemitismus wieder auf. Im Pogrom von Kielce im Südosten Polens wurden am 4. Juli 1946 40 Menschen jüdischen Glaubens, Überlebende der Shoah, ermordet. Auslöser des Pogroms war die angebliche Entführung eines neunjährigen Jungen, Henryk Blaszczyk. In der Folge des Pogroms kam es zu einer Emigrationswelle aus Polen nach Deutschland und Frankreich. Nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948
    wurden in den arabischen Ländern Juden, deren Vorfahren oft über tausend Jahre in diesen Ländern lebten, gezwungen, auszuwandern.
    Zurück blieb ein Antisemitismus ohne Juden, für den sich niemand mehr zu schämen schien. Der Vatikan setzte dem 2.000-jährigen Antijudaismus offiziell ein Ende. Antizionismus und Negationismus, also die Leugnung des Holocaust, wurden zu neuen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Mit dem 21. Jahrhundert begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus.
    Noch nie zuvor wurde Judenfeindlichkeit so stark angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Und doch ist die Feindschaft gegenüber Juden zurück: Antisemitismus ist heute sehr sichtbar, teils offen, teils verdeckt, sehr oft laut und in unterschiedlichen neuen Erscheinungsformen. Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France). Koautorin Judith Cohen Solal ist klinische Psychologin und Psychoanalytikerin. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.04.2022arteDeutsche Online-PremiereDi 05.04.2022arte.tv

Cast & Crew

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Di 16.04.2024
23:00–00:00
23:00–
Mo 07.11.2022
01:35–02:35
01:35–
Sa 05.11.2022
22:05–23:05
22:05–
Di 12.04.2022
23:00–00:00
23:00–
NEU
Füge Eine Geschichte des Antisemitismus kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu Eine Geschichte des Antisemitismus und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Eine Geschichte des Antisemitismus online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurück

    Auch interessant…