Dokumentation in 4 Teilen (österreichische Fassung), Folge 1–4

  • Folge 1
    Die Erde ist der bislang einzig bekannte Planet, der unterschiedlichste Formen von Leben beherbergen kann. Geschuldet ist dies der schrägen Neigung der Erdrotationsachse. Sie ermöglicht auf ihrem zwölf Monate dauernden Weg um den energiespendenden Fixstern Sonne die Jahreszeiten. Dass Nord- wie Südhalbkugel gleichermaßen von ihnen betroffen sind und im Jahresverlauf ähnliche Bedingungen aufweisen, hat die vielfältigen Existenzen an allen Ecken und Enden der Welt überhaupt erst möglich gemacht. Winter bedeutet für die nördliche und südliche Hemisphäre völlig unterschiedliche Lebensabschnitte: Auf dem Archipel Spitzbergen etwa, der nördlich des Polarkreises liegt, herrschen neben Kälte, Wind und Schnee mehr als dreieinhalb Monate Finsternis.
    Während der Polarnacht lässt sich die Sonne nicht blicken. Ein Eisbärenweibchen und ihr Junges müssen hier weite Strecken zurücklegen, um satt zu werden. Es gelingt mit etwas Glück, auf dem Packeis eine dösende Ringelrobbe zu erhaschen oder zur Not mit einem eisgekühlten Rentier-Kadaver Vorlieb zu nehmen.
    Treffen Sonnenwinde auf das Erdmagnetfeld, kommt es zum Phänomen der Polarlichter. Eben dieses Erdmagnetfeld scheint sich der Rotfuchs bei der Jagd zunutze zu machen. Im tief verschneiten Montana (USA) ist jede zusätzliche Hilfe mehr als willkommen, um Nagetiere zu erhaschen. Die Wissenschaft nimmt an, dass der Fuchs eine Art sechsten Sinn besitzt. Er richtet sich leicht nach Nordosten aus, wie eine magnetische Kompassnadel, wartet auf ein Geräusch der Beute, um mithilfe seines ausgezeichneten Gehörs die Richtung zu bestimmen, und nutzt den Magnetsinn für die exakte Entfernung.
    Dann folgt ein Sprung in den Tiefschnee – und meist hat er einen Nager in seinem Bau punktgenau erwischt. Spezielle Fähigkeiten bei der Nahrungssuche sind auch von den Eichhörnchen in Südnorwegen gefragt. Noch im Herbst hat jedes Tier an die 3.000 Nüsse versteckt. Nun gilt es, sie in der völlig veränderten Schneelandschaft wiederzufinden. Dafür wächst ihr Hippocampus, jener Teil des Gehirns, der u. a. für Lernen und Orientierung zuständig ist, um 15 Prozent.
    Eichhörnchen erinnern sich deshalb an viele Orte. Auf der warmen Südhalbkugel dreht sich zur selben Zeit alles um den Nachwuchs. Auf der Marion-Insel, etwa 1.700 Kilometer südlich von Afrika gelegen, wechseln sich in den warmen Wintermonaten etwa 14-tägig Königspinguin-Paare ab, um ihr Ei zu bebrüten. Nach zwei Wochen ausgiebiger Fischjagd kehrt die Hälfte der Pinguine an Land zurück. Sie orten den Partner unter Hunderttausenden Königspinguinen mithilfe einer besonderen Fähigkeit: Sie können den speziellen Ruf aus dem Getöse filtern und finden einander punktgenau.
    Weiter nördlich, im südafrikanischen Botswana, treffen die Sonnenstrahlen deutlich senkrechter auf die Erde. In der Hitze bilden sich Wolken, die für sintflutartige Regengüsse sorgen und das Land für wenige Wochen in üppiges Grün hüllen. Ein Paradies für einen jungen Elefanten. Noch ahnt er nicht, was der Wechsel in den Frühling bedeuten wird: die erste Dürre seines Lebens, stundenlange Märsche zu Wasserstellen und hungrige Löwenrudel, die sich auf die Jagd nach Jungelefanten spezialisiert haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 14.03.2023ORF 2
  • Folge 2
    Im zweiten Teil „Ein Jahr auf unserer Erde“ wendet sich die Nordhalbkugel wieder der Sonne zu und neues Leben erwacht. Der intensiver werdende Sonnenschein lässt das Pflanzenwachstum explodieren. Die üppige Nahrung löst einen Tierkinderboom aus. Für die meisten Raubtiere in unseren Breiten bedeutet das reiche Beute, für andere Arten des Tierreiches eine große Bedrohung. An den Stränden Trinidads schlüpfen Lederschildkröten, Geparden der Masai Mara finden in der Savanne kaum Futter und der junge Königspinguin, mit einer dicken Fettschicht ummantelt, weiß nicht mehr, wie er dem gigantischen Riesensturmvogel entkommen soll – Frühling. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.03.2023ORF 2
  • Folge 3
    Im dritten Teil der vierteiligen Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“ sonnt sich der Nordpol 24 Stunden lang im Licht, während der Süden in Dunkelheit erstarrt. In den Monaten Juni bis August können die einen aus dem Vollen schöpfen, während die anderen an die Grenzen des Überlebens kommen. Der Panda in China genießt den tagtäglich bis zu 90 Zentimeter wachsenden Bambus. Das Zebrajunge in der Masai Mara überquert mit seiner Herde nach Monaten der jahreszeitlich bestimmten Wanderschaft den Mara-Fluss, in dem hunderte Krokodile lauern. Auch der junge Königspinguin auf der Marion Insel, zwischen Südafrika und der Antarktis, kämpft ums Überleben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.03.2023ORF 2
  • Folge 4
    Der vierte und letzte Teil der Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“. Auf der Nordhalbkugel zieht der Herbst ein und in den Wäldern Nordamerikas sammelt ein junges Backenhörnchen eifrig Vorräte, während die Grizzlybärin angesichts bereits vereister Flüsse besonders kreativ sein muss, um sich und ihren Kleinen noch Nahrung vor der Winterruhe zu beschaffen. Auf der Südhalbkugel dagegen bedeutet die Jahreszeit mehr Helligkeit, Wärme, Erleichterung und Gefahr zu gleich. Junge Königspinguine werden mit angriffslustigen Schwertwalen konfrontiert, junge Elefanten erleben in Simbabwe die erste große Dürre, während wiederum in Mexiko Abermillionen Monarchfalter, nach einer 4000 Kilometer langen Flugreise gelandet sind, um zu überwintern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 04.04.2023ORF 2

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