Folge 323

  • Der Coup von Gotha

    Folge 323 (30 Min.)
    Außenaufnahme von Schloss Friedenstein in Gotha – Bild: MDR
    Außenaufnahme von Schloss Friedenstein in Gotha
    Es ist die Sensation des Jahres, die Bilder aus dem größten Kunstraub der DDR sind wieder aufgetaucht. Nach Monaten intensiver Geheimverhandlungen steht Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch vor fünf alten Gemälden und kann sein Glück kaum fassen: „Das hat ja niemand mehr erwartet, Generationen sind darüber gestorben, die das nicht mehr erleben konnten. Da werden einem die Knie weich, da flennst du eigentlich.“ Wie konnte der Coup von Gotha gelingen? Wie ist es möglich, dass die fünf Alten Meister bald wieder auf Schloss Friedenstein in Gotha zu bestaunen sind? „Echt“ schaut hinter die Kulissen des spektakulären Falls und rekonstruiert die Geheimverhandlungen.
    Die Geschichte beginnt am 14. Dezember 1979. In der Nacht ist alles perfekt für die Diebe. Sie kommen über das Abflussrohr und klettern nach oben. Offenbar wissen die Täter: Die Alarmanlage ist nicht scharf gestellt. Sie entwenden fünf Gemälde, die später auf 50 Millionen Mark taxiert werden. Dem größten Kunstraub der DDR folgt eine beispiellose Ermittlung von Polizei und Stasi.
    Ein Trauma bis heute für die Thüringische Kleinstadt. Rund 1.000 Menschen werden befragt. Sechs Jahre nach dem Kunstraub schließen sich in Gotha auch die Stasi-Akten. Der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt. Doch im Juni 2018 klingelt im Rathaus von Gotha das Telefon. Ein Gespräch für den Oberbürgermeister. Ein Anwalt meldet sich. Seine Mandanten wären im Besitz der Bilder. Für 5,25 Millionen Euro kann sie die Stadt und die Stiftung Friedenstein zurückhaben. Knut Kreuch ist sofort klar: „Wir haben dazu kein
    Geld.
    Deswegen habe ich gesagt, ich brauche die Ernst-von-Siemens Kunststiftung, die hat uns schon oft geholfen.“ Und tatsächlich: Dr. Martin Hoernes, Generaldirektor der Stiftung steigt mit ein in die Geheimverhandlungen: „Es ging nicht nur um viel Geld, es ging auch darum, Diskretion zu halten, mit verschiedenen Partnern zu jonglieren.“ Am 20. September 2019 kommt es zur Übergabe der Bilder im ältesten Forschungslabor für Kunstgegenstände – dem Rathgen-Labor in Berlin. „Echt“ hat rekonstruiert, was dann geschehen ist.
    Mit am Tisch: Oberbürgermeister Knut Kreuch, Dr. Martin Hoernes sowie der Rechtsanwalt und Einlieferer der Erbengemeinschaft. Außerdem ein verdeckter Ermittler des Landeskriminalamtes. „Wir wussten nicht, mit wem wir es zu tun haben, ob hier gewiefte Berufsverbrecher auf uns zukommen, Bandenkriminalität oder normale Leute“, so Dr. Hoernes. Auch Knut Kreuch kann sich noch an jede Sekunde der Bildübergabe erinnern: „Kommen die bewaffnet dahin und ich werde dann als Geisel genommen? Mir war klar: Hier ist ein großes Ding am Laufen.“ „Echt“ zeigt, wie es dem Berliner Rathgen-Labor gelingt, die Echtheit der fünf Gemälde von Gotha nachzuweisen.
    Noch sind viele Fragen offen: Wer steckt hinter dem Diebstahl von 1979? War es ein Auftragsdiebstahl aus dem Westen? Steckt etwa Alexander Schalck-Golodkowskis KoKo hinter dem Raub? War die Stasi in den Kunstdiebstahl verwickelt, und die Ermittlungen nach dem Raubzug nur ein Schauspiel? Ein Spiel im Spiel? Eins steht fest: Der Coup von Gotha wurde nur möglich durch die Diplomatie und das Verhandlungsgeschick von Oberbürgermeister Knut Kreuch. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.02.2020MDR

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