2021, Folge 31–34

  • Folge 31 (15 Min.)
    Der Tod ist für viele, trotz eines festen Glaubens, mit Schrecken und Leiden verbunden. Nicht so für die 27-jährige Sarah Loy und ihre 26-jährige Kollegin Michaela Bayer.
    Sie sind Palliativ-Krankenschwestern im Klinikum Großhadern in München. Wie viele Menschen sie beim Sterben begleitet haben, können sie gar nicht mehr sagen. Für sie gehört der Tod zum Leben dazu.
    „Für mich ist es vollkommen normal, wie sie aussehen, wie sich ihre Hautfarbe ändert und wie auch die Wärme ihres Körpers nachlässt. Und da es für mich so natürlich und gleichzeitig normal geworden ist, ist es immer wieder ein kleines Wachrütteln, wenn andere Leute im Gespräch zu mir sagen, dass sie Angst davor haben“, so Sarah Loy.
    Die beiden Krankenschwestern betreiben inzwischen einen erfolgreichen Internetblog, in dem sie über ihre Arbeit schreiben. Sie wollen den Schrecken vor dem Sterben nehmen und die Begeisterung für ihre Arbeit teilen. Über 2 000 Abonnenten folgen inzwischen den beiden. Sie teilen Bilder, die das Leben zeigen und Texte, die den Tod beschreiben, immer liebe- und respektvoll.
    „Meinen ersten lächelnden Verstorbenen werde ich nie vergessen – und Ela wohl auch nicht: Wir waren zusammen im Dienst, als der Patient verstorben ist. Es war ein Anblick, den wir kaum glauben konnten. Es war so schön! Anders kann man es nicht beschreiben. Unfassbar, aber so schön. Der Tod macht uns Angst und schmerzt. Und auch mir macht er immer wieder Angst und tut weh. Aber er ist gleichzeitig auch so friedlich, sanft und würdevoll.“
    Seit einem Jahr kommen durch die Corona-Pandemie noch spezielle Hygieneschutzvorkehrungen hinzu. Angehörige dürfen die Patienten nur eine Stunde am Tag besuchen oder sie müssen ganz dableiben. Dies bedeutet für die Palliativ-Krankenschwestern eine noch größere Arbeitsbelastung.
    Die Sendung begleitet Sarah Loy und Michaela Beyer bei ihrer Arbeit im Klinikum und privat. Wie gehen sie mit dem, was sie erleben, um? Was ziehen sie daraus für ihr eigenes Leben?
    Außerdem kommt ein Seelsorger des Klinikums zu Wort, der seine besonderen Erfahrungen während der Corona-Pandemie 2020/​2021 schildert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.04.2021ZDF
  • Folge 32 (15 Min.)
    Die Geschichte von Christi Himmelfahrt schildert den Weg zu Gott. Nicht nur den Weg von Jesus, sondern den für alle Menschen. Jesus hat die Welt verlassen und die Menschen zurückgelassen. Aber er hat sie mit der Bitte zurückgelassen, seine neue Ordnung in der Welt zu verbreiten. Für den 54-jährigen Thomas Nuding beinhaltet diese Ordnung Humanität und Nächstenliebe. Ein Thema bewegt ihn besonders: das Sterben von flüchtenden Menschen vor allem im Mittelmeer. Mehr als 20 000 Menschen sind bei der Flucht auf dieser Route seit 2014 ertrunken. Zehntausende sitzen in Lagern an den Grenzen der EU fest.
    „Mein Europa ist human und rettet. Kein Mensch verdient den Ertrinkungstod“, sagt Thomas Nuding. Der Unternehmer und passionierte Segler will dieses Sterben nicht hinnehmen. „Dies ist eine Katastrophe, direkt vor unseren Augen, Tag für Tag“, so Thomas Nuding. „Kein Mensch in der Not darf alleingelassen werden, und kein Mensch darf bei der Flucht ums Leben kommen.“ Sieben Missionen hat er als Kapitän für verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Mittelmeer begleitet und circa 3000 Menschen aus Seenot gerettet. Er weiß, wovon er spricht.
    Er hat die Verzweiflung der Menschen gesehen, er hat mit ihnen gesprochen und nach ihren Beweggründen gefragt, eine solch lebensgefährliche Flucht zu wagen. „Keiner besteigt aus Abenteuerlust ein meist seeuntaugliches Boot. Sie haben keine andere Wahl.“ 2020 hat Thomas Nuding mit Gleichgesinnten eine neue NGO gegründet: „Search And Rescue for All Humans“, kurz SARAH. „Leben ist mehr!“ begleitet die Organisation bei einer Beobachtungsmission auf die Kanarischen Inseln, denn durch die Festsetzung von immer mehr NGO-Booten im Mittelmeer und dem immer stärkeren Eingreifen der libyschen Küstenwache hat sich die Fluchtroute verlagert.
    Zwischen Januar und November 2020 erreichten mehr als 16 000 Menschen die Kanaren. Thomas Nuding und seine Crew wollen zwischen der afrikanischen Küste und der spanischen Inselgruppe mit einem gecharterten Katamaran patrouillieren, denn wer die Inseln nicht findet, treibt auf den Atlantik und hat keine Chance. Außerdem will sich die Crew auf Gran Canaria umschauen und mit Migranten sprechen, um mehr über die neue Route zu erfahren. „Mein Europa kann mehr!“ ist der Leitspruch der Organisation. Ein Gedanke, der Jesus gefallen könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.05.2021ZDF
  • Folge 33 (15 Min.)
    „Was wir heute tun, entschiedet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“ – Das ist der Slogan von „fair aufgelöst“. Ein Team rund um Thomas Mayer bietet Haushaltsauflösungen an. Aber anders als üblich in der Branche, wo alles oder zumindest ein großer Teil des Wohnungsinventars weggeworfen wird, versucht „fair aufgelöst“, soviel wie möglich weiter zu verwenden und so wenig wie möglich zu entsorgen. „Als Christ hat man nicht nur eine Verantwortung für die Schöpfung und unsere Mitmenschen, sondern auch für die uns anvertrauten Gaben. Und das wäre doch viel schöner, wenn diese Sachen hier – die Stühle, der Teppich und so weiter noch mal eine zweite Chance bekämen, ein zweites Leben“, so einer der Engagierten von „fair aufgelöst“.
    Das Team rund um Thomas Mayer übernimmt Verantwortung. Verantwortung für eine bessere Welt und es achtet Ressourcen, „denn die werden in dieser Welt immer knapper“. Auch durch die enge Zusammenarbeit mit einer evangelischen Gemeinde ganz in der Nähe, wird auch für die Aktiven deutlich, Gesellschaft und Kirche ist immer unterwegs, ist Veränderung, ist Werden. Das zeigt sich auch mit dieser Initiative. Schon lange machte sich bei Thomas Mayer Unbehagen breit.
    „Inzwischen müsste doch jedem klar geworden sein, dass es mit unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft so nicht mehr weitergehen kann. Wir kaufen und schmeißen weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Lebensdauer von Dingen wird immer kürzer.“ Er tat sich mit Menschen, die das genauso empfinden wie er zusammen. Inzwischen hat sich ein ganzes Netzwerk von „Wiederverwertern“ um ihn geschart. Alles noch Verwend- und Verwertbare aus Haushalten, die er auflöst, wird gespendet, weitergegeben, aufgearbeitet oder findet beim Upcycling eine völlig neue Verwendung. „Nichts, was noch gebraucht werden kann, wird weggeschmissen“, so Thomas Mayer.
    Durch diese Herangehensweise profitiert nicht nur die Umwelt, sondern er macht auch Menschen glücklich. „Wir arbeiten zum Beispiel mit einer Frau zusammen, die Senioren betreut. Sie kriegt immer wieder Möbel oder andere Haushaltsgegenstände von uns. Viele ältere Menschen können sich das Nötigste nicht mehr leisten. Da fahren wir auch schon mal Sessel durch die Gegend“, so Nina von „fair-aufgelöst“. „Leben ist mehr!“ begleitet Menschen, die sich dafür einsetzen, Respekt vor Ressourcen zu haben. Sich für eine Gesellschaft einzusetzen, braucht oft neue Ideen und manchmal Courage. Auch daran erinnert der Reformationstag. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.10.2021ZDF
  • Folge 34 (15 Min.)
    Schock, Ohnmacht und Verzweiflung damit haben Seelsorger*innen zu tun, die seit der ersten Stunde im Flut-Katastrophengebiet in der Eifel im Einsatz sind. Zum Buß- und Bettag wird die Arbeit des evangelischen Pfarrers und Koordinators der Notfallseelsorge Bonn/​Rhein-Sieg, Albrecht Roebke im Einsatzgebiet beobachtet. „Vor allem die Plötzlichkeit dieses Ereignisses hat bei vielen das Vertrauen in diese Welt zerstört. Dann haben viele alles verloren, auch jedes Erinnerungsstück, das reißt einem den Boden unter den Füßen weg“, so Albrecht Roebke, der seit mehr als acht Jahren Menschen durch Krisensituationen begleitet.
    Der heutige Buß- und Bettag bietet jedem die Gelegenheit, selbstkritisch auf die große Problematik der Bewahrung der Schöpfung zu blicken und zu fragen, was ist wichtig, was zählt? Die Ereignisse im Juli haben viele schockiert und hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch diesen Menschen stehen die Seelsorger beiseite. „Rettungskräfte und Helfer gehen seit Wochen bis an ihre Belastungsgrenze“, so Albrecht Roebke. „Sie haben schreckliche Dinge gesehen, die man sonst nur aus Kriegsgebieten kennt.“ Mehr als 180 Menschen verloren bei dem Jahrhunderthochwasser alleine in Deutschland ihr Leben, Dutzende werden noch immer vermisst.
    Die Flut riss alles mit, zerstörte binnen Stunden ganze Landstriche und vernichtete Existenzen. Die Sachschäden belaufen sich in Milliardenhöhe. Allein der Wiederaufbau wird Jahre dauern. Und Expert*innen warnen vor einer Häufung extremer Wetterereignisse. Der Buß- und Bettag, ein Tag zum Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer, auch über unsere Umweltzerstörung. Die Welt wieder in Ordnung bringen, das werden die Seelsorger*innen nicht schaffen, aber durch Zuhören, die Seele der Betroffenen entlasten, das gelingt ihnen immer wieder. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.11.2021ZDF

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