3 Folgen (gekürzte Fassung), Folge 1–3

  • 30 Min.
    Die Filmautorin Reinhild Dettmer-Finke und ihr Team haben von Oktober 2011 bis März 2012 Patienten des Herzzentrums der Freiburger Uniklinik begleitet. Entstanden ist eine sehr nahe Beobachtung von Menschen in einer existenziellen Situation: Ihr zentraler Motor droht auszufallen. Noch immer sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Europa. Gleichzeitig aber hat die Medizin enorme Fortschritte gemacht. Durch die Stent-Technologie überleben immer mehr Menschen einen Herzinfarkt, künstliche Pumpen sind kleiner und leistungsfähiger geworden, und im Katheterlabor brauchen Kardiologen nicht mal mehr eine ganze Stunde, um eine neue Herzklappe einzusetzen.
    Alle diese Verfahren sind medizinischer Alltag der Ärzte im Universitäts-Herzzentrum Freiburg und Bad Krozingen, ein Hochleistungszentrum am Rande des Schwarzwaldes: 4.000 herz- und gefäßchirurgische Eingriffe pro Jahr, annähernd 1.500 Mitarbeiter und jährlich 320 Studenten in Ausbildung. Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf und sein Team haben schon 260 Herzen transplantiert und über 380 Kunstherzen eingesetzt.
    Der Chef der Herzchirurgie würde gerne noch mehr Schwerkranken helfen, noch mehr Herzen transplantieren, wenn es mehr Spenderorgane gäbe. Prof. Dr. Brigitte Stiller, die Ärztliche Direktorin der Kinderklinik III (Kinderkardiologie), hat sich auf Kinder und Jugendliche mit angeborenem Herzfehler spezialisiert. Gerade in diesem Bereich haben sich in den letzten Jahren Diagnostik und Therapie extrem verbessert, so dass inzwischen viele kleine Patienten das Erwachsenenalter erreichen und Kardiologen und Chirurgen mit völlig neuen Krankheitsbildern konfrontieren.
    Die Kardiologen um Prof. Dr. Christoph Bode und Prof. Dr. Manfred Zehender behandeln 700 Herzinfarkte im Jahr und haben bisher 200 Patienten eine kathetergestützte Herzklappe eingesetzt. Mit dem minimalinvasiven Klappenersatz helfen sie besonders hoch betagten Patienten. Das Durchschnittsalter in Freiburg ist 83 Jahre. Um zukünftig auch jüngeren Patienten helfen zu können, wird viel in der noch relativ neuen Kathetertechnik geforscht – auch bei den Kardiologen in Freiburg.
    – Der 58-jährige Michael Grether wird mit der Notfallambulanz eingeliefert. Die Diagnose: Herzinfarkt. Da zählt jede Minute, denn jeder dritte Betroffene verstirbt vor Erreichen der Klinik. Im Katheterlabor des Universitäts-Herzzentrums weitet Oberarzt Dr. Thomas Faber mit seinem Team die verengten Herzkrankgefäße mit einem Katheter auf. Vier kleine Drahtgitter, sogenannte Stents, muss er einsetzen, damit Michael Grethers Blut wieder fließen kann.
    Diesmal ist es für Michael Grether noch einmal gut gegangen. Aber er wird sein Leben ändern müssen. Der dreijährige Leon Philipp würde ohne die Möglichkeiten der Herzchirurgie nicht mehr leben. „Leon wäre als kleines Baby verstorben in den ersten Lebenswochen“, sagt seine Kardiologin Prof. Dr. Brigitte Stiller. Zwei große OPs hat er schon überstanden. Jetzt steht dem aufgeweckten Jungen, der am liebsten Autoscoter fährt, die dritte OP bevor. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.09.2012Das Erste
  • 30 Min.
    Prof. Dr. Brigitte Stiller hat die Nacht auf der Intensivstation verbracht. Es sah so gut aus gestern nach Leons OP. Der Blutfluss war einwandfrei durch den weißen Schlauch, seine neue Herzprothese. Dann gibt es Komplikationen: Leon muss ein zweites Mal operiert werden. Für seine Mutter Jessica und seine Großmutter wieder ein langer Tag voller Warten und Bangen. Sie spüren, dass es ernst ist, und zünden in der Klinikkapelle Kerzen an. Die Chefin der Kinderklinik, Prof. Brigitte Stiller, hofft, dass Leon nach der zweiten OP so rosig aussehen wird wie andere Kinder. Einer ihrer Patienten ist Florian Rittemanns.
    Er ist schon zwölf Jahre alt und lebt seit neun Jahren mit diesem Gore-Tex-Schlauch in der Brust, der die fehlende Herzhälfte ersetzen soll. Er hat schon viele schwierige Operationen überlebt und will Leon und seiner Mutter Mut machen. Francesco Lorusso, 51 Jahre alt, und Sigrid Otto, 66 Jahre alt, verdanken ihr Leben einem Kunstherz aus Plastik und Titan. Beide waren jahrelang herzkrank. Nach einem lebensbedrohlichen Herzstillstand und wochenlangem Koma sind sie aufgewacht mit einer Pumpe in der Brust und einem Kabel aus dem Bauch. Darüber wird ihr Kunstherz mit Strom versorgt: tagsüber aus mitgeführten Akkus in einer Umhängetasche, nachts müssen sie an die Steckdose.
    Das Kunstherz hat zwar ihr Leben gerettet, aber jetzt werden sie täglich schlapper, können keine Treppen mehr steigen und hoffen auf ein Spenderherz. Aber Spenderorgane sind knapp. Prof. Friedhelm Beyersdorf, Chef der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitäts-Herzzentrums, und sein Team wollen versuchen, beide auf die Hochdringlichkeitsliste zu bekommen. Sigrid Otto träumt davon, angstfrei mit ihren Enkeln zu spielen, und Francesco Lorusso möchte wieder arbeiten können. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.10.2012Das Erste
  • 30 Min.
    Francesco Lorusso kann es gar nicht glauben, als es mitten in der Nacht heißt: „Wir haben ein Herz für Sie“. Das Freiburger Universitäts-Herzzentrum bekommt ein für ihn passendes Spenderherz angeboten. Dabei ist er noch gar nicht auf der Hochdringlichkeitsliste. Aber der von Eurotransplant vorgesehene Empfänger ist nicht operabel. Damit das Organ nicht verfällt, darf das Herzzentrum den Empfänger frei wählen. Das passiert ganz selten. Ein unfassbares Glück für Francesco Lorusso. Während er sich mit dem neuen Herzen prächtig erholt, muss Sigrid Otto weiter warten und hoffen, dass jemand stirbt mit dem für sie passenden Herzen. Langsam gehen ihr die Kräfte aus. Nach fünf Wochen kommt auch für sie der ersehnte Anruf.
    Eurotransplant hat ihr ein Herz zugewiesen. Aber das neue Herz kommt von weit her und will erst nicht schlagen. Prof. Friedhelm Beyersdorf und sein erfahrenes Team müssen um Sigrid Ottos Leben kämpfen. Zehn Stunden dauert die OP. Um das neue Organ zu schonen, wird Sigrid Otto in ein künstliches Koma versetzt – eine Woche lang. Da war Francesco Lorusso schon längst wieder zurück auf der Normalstation. Ihre Familie macht sich große Sorgen. Nach drei Wochen mit neuem Herzen hält Francesco Lorusso sein Kunstherz in der Hand und kann es nicht fassen: Etwas Titan und Plastik haben sein Leben gerettet. Christoph Benk, der Leiter der Kardiotechnik, hat die Pumpe für ihn präpariert. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.10.2012Das Erste

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