2 Folgen (30 Min.), Folge 1–2

  • 30 Min.
    Sie steht für Freiheit, Sehnsucht und Heimat – 520 Kilometer lang, führt sie einmal quer durch den Osten Deutschlands. Sie verbindet Menschen, Orte und Abenteuer zwischen Zittau in Sachsen und Sassnitz auf Rügen. Die B96 – Legendäre Fernstraße erzählt nicht nur Asphaltgeschichte, sondern blickt auf Region, Landschaft und Menschen, die zu einem Zwischenstopp einladen. Wie Ludwig Jatzwauk und Wolfgang Wittrien aus Königswartha in Sachsen. Alle vier Jahre bringen die beiden an die 300 Oldtimer auf die Straße, zu einer ganz besonderen Rallye von Zittau bis Sassnitz.
    Das erste Mal fand die Tour im Sommer 1989 statt, immer entlang der legendären F96, wie sie damals noch hieß. Schon allein die Organisation des kühnen Vorhabens war zu DDR-Zeit ein Abenteuer. Für die Teilnehmer gab es damals kein nobles Hotel, die Oldtimerfahrer müssen sich mit einem Zeltplatz zufrieden geben. Essen und Getränke tauschen sie bei Einheimischen gegen Probefahrten mit den Oldtimern ein. Weiter geht es Richtung Bautzen.
    Die Band SILBERMOND lebt zwar seit Jahren in Berlin, stammt aber aus der Region. In ihre sächsische Heimat geht es immer noch über die Bundesstraße 96. Und dieser ganz besonderen Straße hat die Band sogar eine musikalische Liebeserklärung geschrieben. An Berlins südlicher Stadtgrenze, auf der 96, befindet sich zu DDR-Zeiten der Grenz-übergang Mahlow-Lichtenrade, der nur für Fahrzeuge der Berliner Stadtreinigung passierbar ist. Der Hausmüll aus Westberlin landet auf der Ost-Mülldeponie in Schöneiche, die für den jungen Eik Galley zur Schatzgrube wird.
    Der gebürtige Brandenburger weiß schon damals, dass er Sportjournalist werden will und sammelt alles, was er über Sportler finden kann. Zeitungen aus dem Westen, die auf der Mülldeponie landen, sind begehrte Trophäen. Auch wenn der Zugang für DDR-Bürger eigentlich streng verboten und die Deponie ein Hochsicherheitstrakt ist. Auf der Strecke durch Berlin wird die damalige Fernverkehrsstraße 96 unmittelbar von der deutschen Teilung betroffen.
    Führt die Straße eigentlich quer durch Berlin, wird sie zu DDR-Zeiten als B96a durch Ost-Berlin umgeleitet und trifft erst nördlich, im brandenburgischen Birkenwerder wieder auf die alte Streckenführung. Detlef Aagaard aus Glienicke erlebt als kleiner Junge, wie die 96 zur Mauergrenze zwischen Berlin und Brandenburg wird, der Stacheldrahtzaun direkt vor seinem Elternhaus verläuft. Unerträglich für seine Eltern. Fünf Monate lang buddelt der Vater gemeinsam mit Freunden vom Wohnzimmer aus einen Tunnel.
    Mit Schaufeln und mit bloßen Händen. Den Sand verstecken sie überall, wo Platz ist, in Schränken und Schubladen. Detlef Aagard ist 11 Jahre alt als die Familie 1963 durch den Tunnel in den Westen flüchtet. Nach der Wende ist er in sein Elternhaus zurückgekehrt und lebt dort heute noch. Die Leipzigerin Christine Schimanski hat es wegen der guten Luft ans Ende der B96, nach Sassnitz auf Rügen verschlagen. 1969 landet sie hinter der Rezeption im Rügen-Hotel.
    Schweden, Sachsen, DDR-Prominenz und FDGB-ler geben sich hier die Klinke in die Hand. Das Rügen-Hotel gilt als Devisenbringer und ist eine der begehrtesten Adressen im Norden der DDR.Der Rügendamm mit seiner alten Zugbrücke, die alle paar Stunden hochgeklappt wird, ist das staugeplagte Nadelöhr, das alle passieren müssen, die Richtung Ostsee wollen. Martin Steinkühler hat als leitender Ingenieur dafür gesorgt, dass sich der Verkehr seit 2007 dort entspannt. Auf der neuen Rügenbrücke fahren die Urlauber nun nahezu entspannt bis an den Strand. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2017MDR
  • 30 Min.
    Sie steht für Freiheit, Sehnsucht und Heimat – 520 Kilometer lang, führt sie einmal quer durch den Osten Deutschlands und ist inzwischen stolze 84 Jahre alt. Eine Straße, die zu DDR-Zeiten F96 hieß – sie verbindet Menschen, Orte und Abenteuer zwischen Zittau in Sachsen und Sassnitz auf Rügen. Der Film erzählt in zwei Teilen nicht nur Asphaltgeschichte, sondern blickt links und rechts auf Region, Landschaft und Menschen, die zu einem Zwischenstopp einladen. Detlef Aagaard aus Glienicke erlebt als kleiner Junge, wie die 96 unmittelbar von der deutschen Teilung betroffen ist.
    Quer über die Straße geht die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Der Stacheldrahtzaun verläuft direkt vor seinem Elternhaus. Unerträglich für seine Eltern. Fünf Monate lang buddelt der Vater gemeinsam mit Freunden vom Wohnzimmer aus einen Tunnel, nur mit Schaufeln und bloßen Händen. Den Sand verstecken sie überall dort, wo Platz ist, in Schränken und Schubladen. Detlef Aagard ist elf Jahre alt als die Familie 1963 durch den Tunnel in den Westen flüchtet. Nach der Wende kehrt er in sein Elternhaus zurück und lebt dort heute noch.
    Die Leipzigerin Christine Schimanski hat es wegen der guten Luft ans Ende der B96, nach Sassnitz auf Rügen verschlagen. 1969 landet sie hinter der Rezeption im Rügen-Hotel. Schweden, Sachsen, DDR-Prominenz und FDGB-ler geben sich hier die Klinke in die Hand. Das Rügen-Hotel gilt als Devisenbringer und ist eine der begehrtesten Adressen im Norden der DDR. Ludwig Jatzwauk und Wolfgang Wittrien aus dem sächsischen Königswartha organisieren im Sommer 1989 mit ihrem Oldtimer-Club Feuerfest Wetro eine erste Oldtimer-Rallye von Zittau nach Sassnitz.
    Immer entlang der legendären F96, wie die Straße damals noch hieß. Für die 150 Teilnehmer gab es damals kein nobles Hotel, die Oldtimerfahrer müssen sich mit einem schlichten Zeltplatz zufrieden geben. Essen und Getränke tauschen sie bei den Einheimischen gegen Probefahrten mit den Oldtimern ein. Inzwischen ist alles ein bisschen komfortabler geworden, aber immer noch, alle vier Jahre machen sich die Oldtimerfreunde auf zu ihrer großen Fahrt bis hoch zum Ostseestrand. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.07.2017MDR

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