bisher 6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1
    Seit dem ersten Lockdown im März 2020 ist auch in Berlin und Brandenburg nichts mehr, wie es war. Die Corona-Pandemie hat flächendeckend alles ausgebremst. Und nun? Eine große Hilflosigkeit macht sich breit. Existenzsorgen bestimmen den Alltag vieler Menschen. Firmenchef Karsten Brust weiß nicht, wie es weitergeht. Auf dem Hof seines Unternehmens „Reiselust Brust“ in Panketal nördlich von Berlin warten 27 Reise- und Linienbusse auf ihren Einsatz. Insgesamt fünfundsechzig Mitarbeiter haben von heute auf morgen nichts mehr zu tun. Dabei hat das 1977 von Vater Willy Brust gegründete Familienunternehmen schon viele Hürden überwunden, aber so etwas gab es noch nie.
    Einige Kilometer südlich sieht es nicht besser aus. Seit über hundert Jahren leben die Menschen im Spreewald größtenteils vom Tourismus. Kahnfährunternehmer Dirk Meier aus Burg ist ratlos. Die Kähne liegen festgezurrt im Hafen. Auch seine Ferienanlage „Der Schlangenkönig“ ist erstmals vollständig verwaist. Gemeinsam mit seinen zweiundvierzig Mitarbeitern erlebt er schwere Zeiten. Die 50.000 Euro Soforthilfe vom Land – ein Tropfen auf den heißen Stein. Modedesignerin Sahra Gwiszcz musste ihre Boutique in der Lübbenauer Altstadt Mitte März schließen, konnte aber wenigstens ihren Onlineshop nutzen.
    Dort sind im Frühjahr vor allem die schnell genähten Alltagsmasken mit Spreewaldmotiven stark nachgefragt. Auch die kleine Bierkneipe „Die Tagung“ in Berlin-Friedrichshain ist seit Wochen dicht. Wirt Daniel Gregor hat zwar Soforthilfe, aber keinen Kredit bekommen. Langsam wird es eng: Keine Einnahmen, aber die Miete muss in voller Höhe pünktlich gezahlt werden. Hausärztin Natascha Medrow konnte im April 2020 für zwei Wochen ihre Praxis in Falkensee nicht öffnen. Danach durften die Patienten zwar wiederkommen, allerdings ist es deutlich ruhiger als gewohnt.
    Viele warten offenbar erstmal ab. In Sachen medizinische Ausrüstung muss die Ärztin zunächst improvisieren. Der Umsatz ist stark zurückgegangen. Wie sollen so die hohen Kredite für den Praxisumbau abbezahlt und die Personalkosten beglichen werden? „Bloß raus aus der Krise!“ erzählt in der Auftaktfolge der sechsteiligen Doku-Serie ganz persönliche Geschichten von Berlinern und Brandenburgern, von erster Schockstarre und Verzweiflung aber auch von aufkommendem Mut und jeder Menge Kreativität. Unter der Regie von Jana von Rautenberg waren die AutorInnen Thomas Balzer, Dagmar Lembke, Ulrike Licht und Svenja Weber dafür unterwegs. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.02.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 08.02.2021ARD Mediathek
  • Folge 2
    Mitte Mai 2020. Nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie dürfen in Berlin und Brandenburg Cafés und Gaststätten wieder öffnen. Auch Dirk Meier, Hafenmeister in Burg, kann seit sieben Tagen wieder Touristen durch die Spreewaldfließe staken. Und in seiner Pension kündigen sich neue Gäste an. Ein erster Hoffnungsschimmer! Hotelmanagerin Martina Jeschke vom „Resort Mark Brandenburg“ in Neuruppin bittet ihr Team aufs Feld. Da das Hotel noch geschlossen ist, wird beim benachbarten Landwirt gemeinsam ausgepflanzt. Eine höchst willkommene Unterstützung, sind in diesem Frühjahr Helfer aus dem Ausland doch rarer denn je.
    Im Brauhaus Finsterwalde wird das frisch Gezapfte im wiedereröffneten Biergarten ausgeschenkt. Natürlich unter strengen Hygienevorschriften. Aber egal – selbst die kleinste Lockerung ist für viele Berliner und Brandenburger eine Chance zum Durchatmen. So auch im Institut für Kunst und Kultur Lehnin. Geschäftsführer Marius Haberland und Gründungsmitglied Eckhart Haisch bereiten ihre erste Veranstaltung seit dem Lockdown im März vor. Ihre Umsatzeinbußen liegen inzwischen bei über fünfzig Prozent, viele ihrer Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit gehen oder sogar entlassen werden.
    „Also wir haben jetzt noch einmal die Möglichkeit zu zeigen, dass wir noch da sind“, meint Marius Haberland. Nur fünfzig Besucher dürfen kommen, nach vorheriger Online-Anmeldung. Sängerin Undine Lux aus Fürstenwalde bereitet sich voller Vorfreude auf ihren ersten Auftritt vor einem Pflegeheim in Bad Saarow vor. Leichte Entspannung auch für die Tanzschule Keller in Berlin-Friedenau. Nach vierundachtzig Tagen Stillstand darf Sebastian Keller seine fünf Tanzsäle unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes wieder öffnen.
    Aufregung, Freude und Hoffnung machen sich breit. Der Chef hat mit seinem Team in den letzten Wochen sämtliche Räumlichkeiten renoviert. Nun will er wieder durchstarten – doch wie soll es funktionieren, das Tanzen auf Abstand? Bloß raus aus der Krise! schaut genau hin, erzählt authentische Geschichten von Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen, die in unterschiedlichsten Lebenswirklichkeiten ums Überleben kämpfen. Die zweite von sechs Folgen der Langzeitbeobachtung. Unter der Regie von Jana von Rautenberg waren die Autorinnen Dagmar Lembke, Ulrike Licht und Svenja Weber dafür unterwegs. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.02.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 15.02.2021ARD Mediathek
  • Folge 3
    Inzwischen ist es Sommer geworden. Mitte Juni 2020 scheint Berlin und Brandenburg nach langer, einschränkender Zeit durch die Corona-Pandemie erstmals wieder durchzuatmen. Die langersehnten Touristen kehren zurück – nicht nur in das Neuruppiner Vier-Sterne-Hotel Resort Mark Brandenburg, sondern auch in die Pension „Der Schlangenkönig“ im Spreewald. Besitzer Dirk Meier fällt ein Stein vom Herzen. Er hofft, endlich seine Pandemie-bedingt hohen Verluste etwas abmildern zu können. Auch in die Potsdamer Arche, einer Einrichtung des christlichen Kinder- und Jugendwerkes, zieht wieder Leben ein.
    Schon seit Anfang Juni dürfen hier wieder täglich maximal fünfzehn Kinder sozial benachteiligter Familien ihre Freizeit verbringen. Das Team um Leiter Christoph Olschewski freut sich über jeden Besucher. Auch viele Künstler und Kultureinrichtungen sind in diesen Tagen auf Publikum angewiesen, wie zum Beispiel die Waldbühne in Bergen auf der Insel Rügen. Die Vorbereitungen für das erste große Open-Air des Jahres laufen auf Hochtouren.
    Mit dabei, die Schlagersängerin Undine Lux aus Fürstenwalde. Seit sechs Monaten hatte sie keinen einzigen bezahlten Auftritt. Heute ist es endlich soweit. Sie hofft, dass von den fünfhundert zugelassenen Zuschauern möglichst viele kommen. Leichte Entspannung auch im Brauhaus Finsterwalde. Braumeister Markus Klosterhoff musste zwar alle Angestellten in die Kurzarbeit schicken, kann aber sein Bierlokal inzwischen wieder an vier Tagen in der Woche öffnen.
    Selbst der Reisebusunternehmer Karsten Brust aus Panketal bietet – sehr zur Freude seiner Stammkunden – wieder Tagestouren an. Bloß raus aus der Krise! begleitet in der dritten Folge der Langzeitbeobachtung die Protagonisten dabei, wie sehr sie die ersten Lockerungen nach wochenlangen Schließungen genießen. Deutlich wird auch, was sich bisher für sie verändert hat. Unter der Regie von Jana von Rautenberg waren die Autorinnen Dagmar Lembke, Ulrike Licht, Svenja Weber und Autor Thomas Balzer dafür unterwegs. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.03.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 22.02.2021ARD Mediathek
  • Folge 4
    Es wird Herbst in Berlin und Brandenburg. Die Stimmung ist verhalten – zwischen leicht optimistisch und diffuser Skepsis. Konnte der Corona-Sommer 2020 vor allem im Tourismusgeschäft für leichte Entspannung sorgen, sieht es unter anderem für Kunst- und Kulturschaffende nach wie vor düster aus. Anfang Oktober steigen die Infektionszahlen wieder – ein „Lockdown light“ liegt in der Luft. Das Beherbergungsverbot vom 9. Oktober für Menschen aus Regionen mit einem höheren Inzidenzwert als fünfzig pro einhunderttausend Einwohnern sorgt auch für Dirk Meiers Pension „Zum Schlangenkönig“ im Spreewaldort Burg für massenhafte Stornierungen.
    Dabei hatte der Hafenmeister doch gerade in neue Boote und die Verlängerung seines Pachtvertrages investiert. Auch Sebastian Keller aus Berlin-Friedenau nimmt nochmal ordentlich Geld in die Hand und baut einen leerstehenden Laden in unmittelbarer Nachbarschaft seiner traditionsreichen Tanzschule zur Eventlocation um. Der Busunternehmer Karsten Brust aus Panketal hingegen trennt sich nach siebenjähriger Partnerschaft von Flixbus, da der Fernreiseverkehr inzwischen nahezu eingestellt ist. Acht luxuriöse Reisebusse stehen still – und kosten monatlich hohe Leasingraten. Doch er kämpft um sein Geschäft und hat eine neue Idee: Werksfahrten für eine große Möbelhauskette! Auch der Berliner Kneipen-Wirt Daniel Gregor muss sich etwas einfallen lassen, denn die inzwischen wieder eingeführte Sperrstunde verbietet ihm den Alkoholausschank ab 23 Uhr.
    Die Angst vor einer „zweiten Welle“ und damit vor einem neuen Lockdown steigt. Berechtigt. Bloß raus aus der Krise! begleitet in der vierten Folge der Langzeitbeobachtung die Protagonisten dabei, wie sie nach den leichteren Sommermonaten mit den wieder schwieriger werdenden Bedingungen für ihre Betriebe ringen. Unter der Regie von Jana von Rautenberg waren die Autorinnen Dagmar Lembke, Ulrike Licht, Svenja Weber und Autor Thomas Balzer für den Film unterwegs. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.03.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 01.03.2021ARD Mediathek
  • Folge 5
    Die Tage werden kürzer – und dunkler. Der befürchtete „Lockdown light“ hat Berlin und Brandenburg ab November 2020 fest im Griff. Die täglich steigenden Infektionszahlen der sogenannten zweiten Welle der Corona-Pandemie sorgen vielerorts für Verzweiflung. Eine besinnliche Vorweihnachtszeit sieht anders aus. Erneut müssen unter anderem Gastronomie, Hotels sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen schließen. Für Hotelmanagerin Martina Jeschke vom Neuruppiner Hotel Resort Mark Brandenburg eine Katastrophe. Zum zweiten Mal in diesem Jahr muss das 4-Sterne Hotel mit 130 Zimmern, drei Restaurants und großer Wellnesslandschaft vollständig heruntergefahren werden.
    Eine existenzbedrohende Situation. Auch für das Brauhaus Finsterwalde. Braumeister Markus Klosterhoff füllt das frisch Gehopfte wieder für den Außer-Haus-Verkauf in Flaschen ab. Normalerweise würden er und sein Team in dieser umsatzstarken Jahresendzeit unzählige Weihnachtsfeiern vorbereiten. Mittels „Haxen-Taxi“ und „Bier-Drive-In“ soll wenigstens etwas Umsatz in die Kasse fließen. Wird das gelingen? Verzweiflung auch in der Tanzschule Keller in Berlin-Friedenau.
    Da Tanzschulen in Berlin als Freizeiteinrichtungen gelten, gehen auch hier wieder die Lichter aus. Dabei investiert der Chef Sebastian Keller seit März 2020 ununterbrochen in sein traditionsreiches Unternehmen. Aufgeben ist für ihn keine Option. Seine neuste Idee: Tanzlehrer to go! Interessierte Kunden können sich unkompliziert einen Tanzlehrer mieten und mit diesem im eigenen Wohnzimmer üben. Nebenbei bietet die Tanzschule auch wieder Online-Kurse an. Geld wird damit nicht verdient. Wie soll es weiter gehen? Sängerin Undine Lux lebt inzwischen von Hartz 4 und hofft auf bessere Tage, während in der Potsdamer „Arche“ Geschenktüten für bedürftige Familien gepackt und ausgeliefert werden.
    Fröhliche Weihnachten? Die fünfte Folge der Langzeitbeobachtung „Bloß raus aus der Krise!“ dokumentiert, wie verschiedene Protagonisten und Protagonistinnen in Berlin und Brandenburg das schicksalhafte Jahresende 2020 meistern. Den Autorinnen Dagmar Lembke, Ulrike Licht, Svenja Weber und dem Autor Thomas Balzer gelingt unter der Regie von Jana von Rautenberg eine emotionale Situationsbeschreibung. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.03.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 08.03.2021ARD Mediathek
  • Folge 6
    Januar 2021. Das neue Jahr beginnt genauso, wie sich das alte verabschiedet hat. Lockdown-Stille weit und breit. Nur langsam sinken die Infektionszahlen. Von erhofften Lockerungen noch keine Spur. Im Spreewaldhafen Burg liegen die Kähne nach wie vor auf dem Trockenen. Dabei hatte sich Hafenmeister Dirk Meier für seine Gäste ein spezielles Winterangebot mit neuen Kamin-Kähnen ausgedacht. Im Januar 2020 ein gefragtes Angebot. Dafür gibt es erste Fortschritte auf der Baustelle vor der Tür. Das Toilettenhaus am Hafen wird modernisiert.
    Dirk Meier setzt nach wie vor auf die Zukunft. Zum Saisonstart soll alles fertig sein. Er braucht endlich Einnahmen, denn sämtliche Reserven sind aufgebraucht. Ähnlich geht es Reisebusunternehmer Karsten Brust aus Panketal bei Bernau. Stillstand statt Reiselust. Dabei weist der neue Reisekatalog 2021 mutig erste Tagesfahrten aus. Durch den anhaltenden Lockdown bisher noch keine Option. Die am 18. Januar angekündigte Reisebushilfe 2.0 ist zwar beantragt aber noch nicht ausgezahlt. Lediglich die wenigen Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr bringen dem Unternehmer einige Einnahmen.
    Berlin-Charlottenburg: Die drei Filialen des Brautmodeladens „Balayi Magazasi“ – geschlossen. Mehr als dreitausend Brautkleider warten allein in der Joachimsthaler Straße auf Abnehmerinnen. Geschäftsführerin Özgül Yilmaz hatte zwar versucht, den Online-Verkauf zu beleben – erfolglos. Die Herstellung eines exklusiven, individuell angepassten Brautkleides ohne persönlichen Kontakt, ist einfach zu kompliziert. Trotzdem herrscht in der hauseigenen Schneiderei Hochbetrieb.
    Statt prächtiger Brautkleider werden hier u. a. gerade diverse Ballkleider für eine Filmproduktion genäht. Eine interessante Zwischenlösung für Özgül Yilmaz. Die sechste Folge der Langzeitbeobachtung „Bloß raus aus der Krise!“ erzählt die ganz persönliche Situation verschiedenster Protagonisten und Protagonistinnen aus Berlin und Brandenburg in der Corona-Pandemie Anfang 2021. Seit einem knappen Jahr haben die Autorinnen Dagmar Lembke, Ulrike Licht, Svenja Weber und der Autor Thomas Balzer unter der Regie von Jana von Rautenberg die Menschen begleitet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021rbbDeutsche Online-PremiereMo 22.03.2021ARD Mediathek

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