6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1
    Der neue Cäsar: Im Zweiten Weltkrieg paktiert Italien unter der Führung Benito Mussolinis mit Hitler-Deutschland. – Bild: ZDF und Granger.
    Der neue Cäsar: Im Zweiten Weltkrieg paktiert Italien unter der Führung Benito Mussolinis mit Hitler-Deutschland.
    Im Schatten von Hitler und Stalin gilt er als eher unbedeutend: Italiens Diktator Benito Mussolini. Dabei begründet er den Faschismus – eine Bewegung, die Europa in die Katastrophe stürzt. Der „Duce“ regiert Italien von 1922 bis 1945. Zum Ausbau seiner Macht nutzt er eine Vielzahl propagandistischer Taktiken, die bis heute typisch sind für Diktaturen. Der Aufstieg des italienischen Diktators war rasant – ebenso wie sein Untergang. Als junger Mann noch glühender Anhänger des Sozialismus, bringen ihn die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs zum Nationalismus.
    Er konzipiert eine faschistische Ideologie, die militärische Macht und eine extreme Hingabe an Land und Volk feiert. Sein Faschismus glorifiziert das antike Rom und verspricht, Italien wieder zu alter Größe zu verhelfen. Aus dem Konzept macht Mussolini eine Bewegung und stattet sie mit paramilitärischen Kräften aus: 30 000 der sogenannten Schwarzhemden marschieren 1922 auf Rom, besetzen Regierungsgebäude und kontrollieren Verkehrsknotenpunkte. Mussolini ist zu dieser Zeit bereits Mitglied im Parlament und fordert den Posten des Ministerpräsidenten.
    Der italienische König gibt nach, und mit Gewalt, Einschüchterung und Wahlmanipulation gewinnen die Faschisten 1924 die Mehrheit im Parlament. Mussolini nennt sich nun „Il Duce“ – der Führer – und erklärt offen den Beginn der Diktatur. Es folgt eine systematische Demontage der Demokratie. Er höhlt demokratische Institutionen aus, verschärft die Pressezensur und verbietet negative Berichterstattung. Italien wird zum Polizeistaat, in dem die neu gegründete Geheimpolizei die Überwachung übernimmt.
    Gleichzeitig steigert Mussolini seine Popularität durch Investitionen in öffentliche Einrichtungen und Straßenbau. Er stilisiert sich als Mann des Volkes und als einzig wahren Führer der Nation. Im Ausland gilt er als Cäsar der Moderne und als Repräsentant eines neuen Italiens. Als die Wirtschaft ins Stocken gerät und der öffentliche Unmut wegen steigender Arbeitslosigkeit wächst, greift er zu einem weiteren Mittel von Diktatoren: Krieg. Seine Truppen erobern Äthiopien. 1936 erklärt Mussolini im Namen des Faschismus den Sieg und verkündet die Geburt des neuen Römischen Reiches. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo
  • Folge 2
    Franco prägte den spanischen Staat durch den Franquismus, einem von Militarismus und Katholizismus geprägtem Faschismus.
    Spanien 1936: Francisco Franco kommt durch einen Militärputsch an die Macht. Er beherrscht das Land bis 1975 als faschistisches Staatsoberhaupt – mit eiserner Hand und brutalen Mitteln. Innenpolitisch verfolgt Franco nur ein Ziel: die Vernichtung der spanischen Linken. In seinen ersten Herrschaftsjahren lässt er Hunderttausende vermeintliche und tatsächliche Gegner hinrichten und mehr als eine Million in Konzentrationslagern internieren. Als junger Armee-Offizier wird Franco nach Marokko in den Kolonialkrieg geschickt.
    Hier lernt er brutalste Kriegsführung, sie wird seine gesamte Karriere kennzeichnen. Mit 33 Jahren ist Franco der jüngste General in ganz Europa. Im Bürgerkrieg erwirbt er das Image eines großen militärischen Führers und wird schon bald „Generalissimo“ genannt – der General unter den Generälen. Seine Obsession, die politische Linke zu vernichten, geht so weit, dass Neugeborene ihren Müttern weggenommen werden, damit sie in einem – seiner Auffassung nach – „ordentlichen spanischen Zuhause“ aufwachsen können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo
  • Folge 3
    Kim Il-Sung – der Begründer der Herrscher-Dynastie Nordkoreas und Großvater des heutigen Staatsoberhauptes Kim Jong-Un.
    Staatsgründer und „ewiger Präsident“ – Nordkoreas Diktator Kim Il-sung gilt selbst über seinen Tod hinaus als zentrale Führungspersönlichkeit des Landes. Seine Dynastie besteht bis heute. In dritter Generation regiert die Kim-Dynastie das kommunistische Nordkorea mit brutaler Macht. Heute scheint das Land stärker denn je geprägt von Führerkult und rigoroser Kontrolle des Volkes. Mit welchen Methoden hat Kim Il-sung jene Diktatur erschaffen? Nach der Vertreibung der Japaner durch die USA und die Sowjetunion im Jahr 1945 wird Kim Il-sung als Oberhaupt der sowjetischen Marionettenregierung in Nordkorea eingesetzt.
    Er träumt von der Wiedervereinigung Koreas und versucht, in Südkorea einzumarschieren. Die UN-Truppen unter Führung der USA bombardieren daraufhin nordkoreanische Städte. 20 Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung – etwa zwei Millionen Menschen – sterben. Statt seinen Fehler einzugestehen, macht Kim die Feinde verantwortlich – klassischer Schachzug eines Diktators. Jeder ist nun Feind, der ihn und sein Regime kritisiert.
    Mit öffentlichen Hinrichtungen werden alle abgeschreckt, die erwägen, ihn zu kritisieren. Mit ständiger Propaganda und Indoktrination erzeugt er eine alternative Realität: Sein Volk werde durch die USA bedroht. Schon Kleinkindern wird eingebläut, dass er der Vater der Nation sei und das Volk ihn brauche, um zu überleben. Die Menschen müssen sich gegenseitig bespitzeln und Bericht erstatten. Ein Diktator erzwingt Loyalität mit einem Klima der Angst. Mithilfe eines Kastensystems werden die Menschen nach Loyalität bewertet.
    Vermeintliche Gegner landen im Straflager. In den 1960er-Jahren lässt Kim mehr als 6000 politische Feinde hinrichten. Warum stützen die Nordkoreaner ein solches Regime? Es ist wohl der Personenkult, den Kim Il-sung um sich erschaffen hat. Er gilt als „Großer Führer“ und als göttlich. Dieser Kult ist nie abgeklungen und lebt bis heute in Nordkorea fort. Kim Jong-un ist sein Klon. Er trägt die gleiche Frisur wie sein Großvater und wurde gemästet, damit er auch körperlich so aussieht wie er.
    Die Dynastie von Kim Il-sung hat zwölf US-Präsidenten überlebt und besteht seit mehr als 70 Jahren. Und es ist nicht abzusehen, dass sich daran in nächster Zeit etwas ändern wird. Die sechsteilige Reihe „Bauplan des Bösen“ verfolgt den Aufstieg und Fall von sechs Diktatoren im 20. Jahrhundert, die die Geschichte mit brutalen Methoden wesentlich geprägt haben. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten wenden sie nahezu die gleichen Mittel an, um an die Macht zu kommen und sich dort zu halten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo
  • Folge 4
    Als Diktator ging Idi Amin mit martialischen Methoden gegen politische Gegner in seinem eigenen Volk vor.
    Er ist skrupellos, machtversessen und brutal: Ugandas Diktator Idi Amin. Ab 1971 verwandelt der „Schlächter von Uganda“ das Land nach und nach in einen Polizeistaat – mit dramatischen Folgen. Während seiner achtjährigen Herrschaft lässt Idi Amin Hunderttausende Menschen ermorden, unzählige einsperren und foltern. Sein Ziel: die völlige Kontrolle über Wirtschaft und Politik Ugandas. Das Land kämpft noch heute mit dem grausamen Erbe seiner Diktatur. Idi Amin stammt aus bescheidenen Verhältnissen, doch als Soldat in der Kolonialarmee der Briten lernt er, dass man eigene Interessen mit Gewalt durchsetzen kann.
    Als scheinbar loyaler Anhänger des ersten Diktators von Uganda, Milton Obote, steigt er schnell auf. 1971 bringt er sich selbst mit einem Staatsstreich an die Macht. Um sich die Gunst der Bevölkerung zu sichern, reist er mit einer Charmeoffensive durchs Land. Er verspricht den Menschen ein besseres Leben, bessere Arbeitsmöglichkeiten und Wohnungen – und er verspricht Demokratie. Doch schon zwei Monate nach der Machtübernahme kehrt er zur Diktatur zurück und verteidigt sie mit brutaler Gewalt.
    Er fühlt sich bedroht von Militärs und Kabinettsmitgliedern, die Obote nahestanden, fürchtet, selbst gestürzt zu werden. Kritiker und mögliche Gegner will er ausmerzen; mithilfe der Geheimpolizei verwandelt er Uganda in einen Polizeistaat. Ohne Vorwarnung werden Tag und Nacht Tausende Menschen in Kasernen, Privathäusern und auf offener Straße festgenommen. Alle Gesellschaftsschichten sind betroffen: Armee, Bauern, Studenten, selbst Geistliche.
    Die Verhafteten kommen nicht vor Gericht, sie werden ermordet oder gefoltert. Öffentliche Hinrichtungen sind Normalität. Als die Wirtschaft kriselt, weist Idi Amin Einwanderer aus, enteignet ausländische Unternehmen und übergibt sie den Ugandern. Weil ihnen jegliche Erfahrung fehlt, sind die wirtschaftlichen Folgen katastrophal. Handelsketten brechen zusammen, Hersteller bekommen keine Rohstoffe und Ersatzteile mehr, die Läden sind leer, die Arbeitslosigkeit steigt rasant. Eine Revolte des Volkes droht. Der frühere Diktator Obote ruft aus dem Exil in Tansania zum Aufstand auf.
    Als tansanische Truppen in die ugandische Hauptstadt eindringen, flieht Amin mit einem Armeehubschrauber und entkommt nach Saudi-Arabien, wo er bis zu seinem Tod in Wohlstand lebt. Die sechsteilige Reihe „Bauplan des Bösen“ verfolgt den Aufstieg und Fall von sechs Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die die Geschichte mit brutalen Methoden wesentlich geprägt haben. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten wenden sie nahezu die gleichen Mittel an, um an die Macht zu kommen und sich dort zu halten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo
  • Folge 5
    Manuel Noriega – der ehemalige Präsident und Diktator Panamas.
    Drogenboss, CIA-Agent und skrupelloser Machtmensch: Panamas Diktator Manuel Noriega. Der Mann aus schwierigen Verhältnissen schafft es an die Spitze des Landes – aber mit welchen Mitteln? Hunderte Millionen Dollar aus Drogenhandel, Waffenschmuggel, Geldwäsche und politischen Verbrechen – Panamas Diktator Manuel Noriega bereichert sich hemmungslos auf Kosten der Gesellschaft. Gegner werden brutal aus dem Weg geräumt, gefoltert und eingesperrt. Eigentlich will Manuel Noriega Arzt werden, doch für ein uneheliches Kind unmöglich. Mit einem Stipendium macht er stattdessen einen Abschluss an der Militärakademie in Peru.
    Anschließend besucht er die von den USA betriebene „School of the Americas“ in der Panamakanalzone, die später zynisch als „Schule für Diktatoren“ bezeichnet wird. Offiziell werden hier demokratische Werte vermittelt und die Bekämpfung des Kommunismus gelehrt, doch man wird auch in Erpressung, Folter und Hinrichtung geschult. Als Handlanger von Omar Torrijos, höchster Militär Panamas, erledigt Noriego die Schmutzarbeit. Nach einem Militärputsch 1968 wird Torrijos Diktator von Panama und ernennt Noriega zum Chef des Geheimdienstes. In dieser Funktion arbeitet Noriega auch als Informant für die CIA.
    Als US-Präsident Carter 1977 einen Vertrag über die Rückgabe des Panamakanals an Panama unterzeichnet, verspricht Torrijos einen Übergang zur Demokratie. Das kann Noriega nicht zulassen, weil damit die Position des Militärs und damit auch seine eigene geschwächt würde. Als Torrijos bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, will Noriega nachrücken. Der gewählte Präsident einer Marionettenregierung soll seine Befehle ausführen, während er sich im Hintergrund hält. 1983 wird er Kommandeur der Nationalgarde, hält de facto die Macht in den Händen. Mitte der 1980er-Jahre gerät Noriega ins Visier der US-amerikanischen Drogenfahndung.
    Daraufhin heizt er die antiamerikanische Stimmung im Land an. Als Ende 1989 in Panama-Stadt ein US-Soldat erschossen wird, eskaliert die Situation. US-Truppen stürmen die Stadt, Noriega wird gestürzt und zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. 2017 stirbt er nach 25 Jahren Haft. Die sechsteilige Reihe „Bauplan des Bösen“ verfolgt den Aufstieg und Fall von sechs Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die die Geschichte mit brutalen Methoden wesentlich geprägt haben. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten wenden sie nahezu die gleichen Mittel an, um an die Macht zu kommen und sich dort zu halten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo
  • Folge 6
    Hitler and Mussolini in Munich, Germany, June 18, 1940. Hitler was at a high point, as his army accomplished a string of victories and was completing its conquest of continental Western Europe.
    Fast ein Vierteljahrhundert hat er die Macht: Saddam Hussein, Diktator des Irak. Mit Terror, Unterdrückung und politischen Säuberungen lenkt er das Schicksal seines Landes. Als Diktator wird er verehrt – oder gefürchtet. Lange Zeit sichert er sich mit Gewalt, Härte und wirtschaftlichem Erfolg sowohl die Unterstützung der Politik als auch der Öffentlichkeit. Auch der Westen macht gern mit ihm Geschäfte – bis sich die Ereignisse überschlagen. Saddam wächst unter schwierigen Verhältnissen ohne Vater auf, erlebt häufig Gewalt. In jungen Jahren ist er am Mordanschlag auf den Premierminister des Irak, General Abd al-Karim Qasim, beteiligt.
    Der Anschlag scheitert, aber Saddam strickt daraus einen Heldenmythos um die eigene Person – Basis für seine spätere Diktatur. Nur fünf Tage, nachdem er 1979 Staatspräsident geworden ist, sendet Saddam eine unmissverständliche Botschaft an seine Kritiker. Auf einer Regierungssitzung behauptet er, es gebe eine Verschwörung, und benennt die angeblichen Verräter. Sie werden direkt aus dem Saal geführt, einige von ihnen hingerichtet. Doch wie andere Diktatoren auch, regiert Saddam nicht nur durch Angst und Abschreckung, sondern auch durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen.
    Dazu gehören eine allgemeine Gesundheitsversorgung, ein kostenloses Universitätsstudium und gleiche Rechte für Frauen. Mit den wachsenden Einnahmen aus dem Ölhandel finanziert er Wirtschafts- und Sozialprogramme. Die Bevölkerung profitiert vom wirtschaftlichen Fortschritt und soll seine Diktatur als Basis sehen für einen modernen Staat. Als 1979 nach der Revolution im Iran ein Aufruhr im eigenen Land droht, nutzt Saddam eine weitere klassische Diktatorentaktik: Er schafft ein Feindbild und startet einen Krieg gegen den Iran.
    500 000 Iraker verlieren dabei ihr Leben. 1988 verlangen die Kurden im Irak mehr Autonomie. Saddam schlägt den Aufstand mit Giftgas nieder. 5000 Zivilisten sterben, 10 000 werden schwer verletzt. 1990 fällt seine Armee in Kuwait ein. Mit dem Öl hofft er, die mittlerweile strauchelnde Wirtschaft im Irak anzukurbeln. Doch die Westmächte reagieren und besiegen seine Armee. Nun steht Saddam im Fadenkreuz der USA. Die Anschläge des 11. September dienen ihnen als Vorwand, Saddam zu stürzen – angeblich besitze er Massenvernichtungswaffen. Am 20. März 2003 beginnt die Invasion, Saddam flieht.
    25 Millionen Dollar Kopfgeld werden auf ihn ausgesetzt. Nach neunmonatiger Suche wird er aufgespürt und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein irakisches Gericht gestellt. Am Ende wird er gehängt, doch bis zuletzt ist er überzeugt, der rechtmäßige und beste Präsident des Irak zu sein. Die sechsteilige Reihe „Bauplan des Bösen“ verfolgt Aufstieg und Fall von sechs Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die die Geschichte mit brutalen Methoden wesentlich geprägt haben. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten wenden sie nahezu die gleichen Mittel an, um an die Macht zu kommen und sich dort zu halten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2020ZDFinfo

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