4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (55 Min.)
    Die meisten Tiere bauen keine Behausungen, da diese zeit- und energieraubende Tätigkeit für den Erhalt ihrer Art nicht zwingend notwendig ist. Manche allerdings sind hervorragende Architekten. Als der Homo sapiens noch in Höhlen hauste, errichteten diese Tiere bereits echte Wohnungen für ihre Familien und Nachkommen. Lang vor dem Menschen wussten sie, wie man aus Lehm Ziegeln macht, wie man Grashalme verwebt, unterirdische Bauten anlegt und sogar wilde Ströme bändigt. Diese geduldig erlernten Techniken und Bauweisen erfüllen bei den Tieren denselben Zweck wie beim Menschen: Es geht darum, geschützt vor Unwetter und Fressfeinden Nahrung zu verspeisen und zu lagern, sowie sich fortzupflanzen und die Jungen aufzuziehen.
    Deshalb versteckt die Zwergmaus ihr kugelrundes Nest geschickt im hohen Gras. Der Dachs hebt riesige, luxuriöse Souterrainwohnungen aus. Der Töpfervogel baut ein hermetisch verriegeltes Nest aus Lehm. Der Biber platziert seinen Bau mitten in einem ausgeklügelten System von Staudämmen. Doch all diese Behausungen wecken Begehrlichkeiten.
    Manch einer lässt sich von ihnen inspirieren oder stibitzt ein Stück Mauerwerk. Andere dringen in die Bauten ein, fressen die Jungen oder jubeln den nichtsahnenden Bewohnern ihren eigenen Nachwuchs unter. Und wieder andere besetzen fremde Wohnungen, nachdem sie die Eigentümer vertrieben oder gar getötet haben. In dieser Folge stellen vier Baumeister des Tierreichs unter Beweis, dass sie mit jeder Technik und jedem Baustoff umgehen können und zeigen, dass jede maßgeschneiderte Behausung perfekt an ihre Umgebung angepasst sein muss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.09.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 29.08.2022arte.tv
  • Folge 2 (52 Min.)
    Städtebau ist Menschensache, könnte man meinen. Dabei waren zahlreiche Tiergemeinschaften schon lange vor uns in der Lage, durch kollektive Organisation und Arbeitsaufteilung Infrastrukturen zu errichten, die in ihrer Komplexität unseren Städten in nichts nachstehen. Allerdings ist die tierische Baukunst immer perfekt in ihre Umgebung eingepasst und steht im wechselseitigen Nutzen mit der Natur, anstatt sie auszubluten. Man findet im Tierreich das Äquivalent menschlicher Einfamilienhaussiedlungen, sozialer Wohnanlagen oder gar großer Metropolen. In dieser Folge stellen vier dieser tierischen Architekten ihr Können unter Beweis. Sie leben in sehr unterschiedlichen Biotopen und ihre Bauten müssen jeweils andere und immer höhere Ansprüche erfüllen.
    Die Tiere zeigen, dass es möglich ist, im Einklang mit der Natur zu leben. Den Anfang macht die Grundel in ihrer Residenz am Rande des Korallenriffs. Weiter geht es mit dem Siedelweber, der als Koloniebrüter riesige Gemeinschaftsnester in den Baumwipfeln der Kalahari baut, dann geht es hinab ins unterirdische Reich des Nacktmulls und schließlich in die weitverzweigte Stadt der Blattschneiderameise. Sie alle haben mit ganz unterschiedlichen Widrigkeiten zu kämpfen, und doch schaffen sie es, trotz hoher Bevölkerungsdichte nachhaltige Siedlungen zu bauen und sie im Einklang mit der Natur zu bewohnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.09.2022arteDeutsche Online-PremiereDi 30.08.2022arte.tv
  • Folge 3 (55 Min.)
    In der großen Familie der tierischen Baumeister nehmen die Landschaftsplaner eine Sonderstellung ein. Sie sind die wahren Demiurgen unserer Ökosysteme. Der Mensch in seinem Unwissen hat sie gejagt und beinahe ausgerottet. Da sie oft winzig klein sind, könnte man sie tatsächlich für unwichtig halten. Dabei bauen sie für ihre Größenordnung gigantische Anlagen. Die tierischen Landschaftsplaner sind kleine Architekten mit großer Energie, die nicht nur eine Wohnung für den Eigenbedarf einrichten, sondern die ganze Umwelt umgestalten.
    Überall, wo sie zugegen sind, verändert sich mit der Zeit die Landschaft und Flora und Fauna erstrahlen in einer verblüffend reichen Artenvielfalt. Jeder Landschaftsplaner hat sein Spezialgebiet. Da gibt es einmal die Bodenexperten. In ariden Regionen legt die Termite mit ihrem Bau überall in der Savanne Oasen der Biodiversität an. In gemäßigteren Zonen produziert ihr Kollege, der Regenwurm, Humus in Form von Kothäufchen – ein unerlässliches Substrat für einen gesunden und lebendigen Boden. Für Bäche, Flüsse und Seen ist der Biber zuständig.
    Als kompetenter Ingenieur für Wasser- und Forstwirtschaft entwirft er um seinen Bau die Auenlandschaften von morgen. Und auf dem Grund der warmen Meere baut die Koralle ihre Festung – ein Sammelpunkt für alles Leben unter Wasser und fester Bestandteil der Tropenlandschaft. Die tierischen Landschaftsplaner zeigen, dass man bei diesem Beruf über den eigenen Tellerrand hinausschauen muss. Die Schönheit einer Landschaft beruht auf ihrer Artenvielfalt, und wer sie gestalten will, muss biodivers denken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.09.2022arteDeutsche Online-PremiereMi 31.08.2022arte.tv
  • Folge 4 (43 Min.)
    Siedelweber wohnen in riesigen Gemeinschaftsnestern, in denen bis zu 500 Vögel Platz haben.
    Schon lange vor dem Menschen widmeten sich andere Lebewesen der Architektur und bauten Häuser, Städte und sogar ganze Landschaften. Sorgfältig entwickelten sie dabei bemerkenswerte Fertigkeiten als Töpfer, Erdbauarbeiter, Architekten oder Bodenbelüfter und schaffen Wohnräume, die sich perfekt an die Umgebung anpassen. Ob bloß einen Tag oder ein Leben lang, ob im Wasser oder außerhalb, ob in den Lüften oder auf der Erde – die Bauwut entsteht bei den Tieren genau wie beim Menschen stets aus der Notwendigkeit, die Lebensbedürfnisse zu befriedigen: Nahrung finden und lagern, den Nachwuchs sicher vor Fressfeinden großziehen und sich vor dem Wetter schützen.
    Im Unterschied zum Menschen verwenden sie für den Bau allerdings nur natürliche, abbaubare Rohstoffe. Die Tiere setzen ihrer Fantasie dabei keine Grenzen und arbeiten mit ihren Füßen, Schnäbeln, Mäulern oder Tentakeln; ihre Werkstoffe sind Blätter, Äste, Steine oder Erde. Die meisten Tiere gehören zur Gruppe der Baumeister. Besonders der Rosttöpfer und der Dachs stechen mit ihren Bauten hervor. Der Vogel mit dem rostfarbenen Gefieder ist in der Lage, aus den spärlichen Ressourcen der Pampa einen perfekt geschlossenen Lehmbau auf den Ästen der Bäume zu errichten.
    Der Dachs hingegen arbeitet im europäischen Unterholz unermüdlich an einem großen Erdbau, der über Generationen hinweg bewohnt und erweitert wird und zu einem unterirdischen Palast mit mehreren Eingängen und Zimmern heranwächst. Die Dachse können es sich hier gemütlich machen und ihren Nachwuchs ungestört großziehen. Für die Stadtplaner gilt „Einigkeit macht stark“ und je nach Herausforderung entstehen dabei extrem komplexe, vielfach nutzbare Organisationen und Infrastrukturen.
    Die einfache Stadt der Brunnenbauer-Goldstirn-Kieferfische hingegen gleicht fast unseren Wohnsiedlungen, in denen freundliches Miteinander und Individualismus gleichermaßen möglich sind. Die Siedelweber gehen bei den Prinzipien des Zusammenlebens noch einen Schritt weiter: Im Schwarm bauen die Vögel riesige, Städten nicht unähnliche Nester. Doch sobald es an die Inneneinrichtung geht, ist das Pärchen, das einzieht, am Zug. Betrachtet man die landschaftsgestaltenden Tiere über einen längeren Zeitraum, wirken sie fast ein wenig wie die Schöpfer eines Ökosystems.
    Experten auf diesem Gebiet sind die Regenwürmer. Sie graben Gänge in den Boden und bilden Humus, ein unerlässliches Substrat für das Leben in allen fruchtbaren Böden der Erde. Jedes dieser Tiere erinnert uns auf seine Weise daran, dass jede Form der Baukunst ein schöpferischer Akt in Harmonie mit dem jeweiligen Umfeld sein sollte. Jeder, der ein Haus, eine Stadt oder eine Landschaftsgestaltung plant, sollte über den Tellerrand hinweg denken und die Artenvielfalt berücksichtigen … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.11.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022arte.tv

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Baumeister des Tierreichs online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…