Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die Sonne geht unter am Mirador del Rio. – Bild: Florian Krause /​ © Florian Krause
    Die Sonne geht unter am Mirador del Rio.
    Lanzarote ist aus den Tiefen des Atlantiks vor Millionen Jahren aus mehreren Vulkaneruptionsphasen entstanden – die letzte erst vor 200 Jahren. Die Ausbrüche hinterlassen eine karge Mondlandschaft aus schroffen Vulkanbergen und schwarzen Lavafeldern. Dem Menschen begegnet die Natur der Insel wie ein kohärentes Kunstwerk. Es ist ein Ort, der wie aus einer anderen Welt zu sein scheint. Mit Beständigkeit haben die Bewohner über viele Generationen hinweg die Landschaft der Insel geprägt. Salzbauer Jose Medina Caraballo ist einer der letzten Salineros auf den Kanaren.
    Die Salzgärten, in denen er Tag für Tag seine Arbeit verrichtet, geben der Küste im Süden von Lanzarote ein fremdes, bizarres Aussehen. Salzaffine Algen färben die rechteckigen Flächen gleich einem riesigen Puderkasten. In der flachen Ebene des benachbarten Weinanbaugebiets La Geria bestellt die Familie von Ascensión Robayna ihre Felder. Es ist geprägt von trichterförmigen Gruben. Darin wachsen die Reben auf fruchtbaren Aschebrocken, den sogenannte Lapilli. Sie stammen vom letzten großen Ausbruch im Jahr 1730. In jedem Trichter wächst nur eine einzelne Weinrebe.
    Alle Arbeiten müssen mit der Hand gemacht werden. Es ist die perfekte Symbiose von Mensch und Natur. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erforschen die Energie der Hitze der Vulkane inmitten des Timanfaya-Nationalparks. Es ist eine Suche nach dem größeren Nutzen einer riesigen Magmablase nur wenige Hundert Meter direkt unter der Erdoberfläche. Sie alle haben es verstanden, dieses harte Land zu kultivieren, seine Schönheit zu zeigen und die Natur zu bewahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.05.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 17.05.2023arte.tv
    • ARD Mediathek: Die Kanaren - Inseln der Glückseligkeit
    Folge 2 (43 Min.)
    Das endemische Kanarenkamel ist auf dem Weg zum Meer.
    Trockene Wüsten, satte, grüne Landschaften und eine außergewöhnliche Artenvielfalt sind auf Gran Canaria und Fuerteventura beheimatet. Die Kanareninseln liegen in direkter Nachbarschaft zueinander und können doch kaum unterschiedlicher sein. Gran Canaria beherbergt 14 Klimazonen auf engstem Raum und ist geprägt durch das Vulkangebirge, das sich von der Inselmitte bis zur Küste auftürmt. Dort verfangen sich die Passatwinde und bringen Regen in den grünen Nordwesten, in dem sich der Tamadaba-Wald erstreckt. Der Wald ist Teil des UNSECO-Biosphärenreservats, das mehr als die Hälfte von Gran Canaria unter Naturschutz stellt.
    Die Landschaft ist von der endemischen Kanarischen Kiefer geprägt. Der Nadelbaum hat sich der Vulkanlandschaft angepasst und ist widerstandsfähiger und hitzebeständiger als neuere, eingeschleppte Baumarten. Wissenschaftler, Biologen und private Organisationen haben sich die Erhaltung des Ökosystems zur Lebensaufgabe gemacht, um die grüne Lunge der Insel am Leben zu erhalten. Fuerteventura hingegen ist eines der trockensten Gebiete Europas.
    Die Wolken ziehen über das flache Relief der Insel hinweg und hinterlassen eine scheinbar unwirtliche Wüste. Oft treibt der Wind die sandige, heiße Luft der Sahara bis zu dem Archipel. Der sogenannte Calima bringt den weißen Sand mit sich, der große Teile der Insel bedeckt und in dem sich nur Spezialisten wie die endemischen Kanarenkamele oder Schmutzgeier zu Hause fühlen. Die Inseln sind zwei verschiedene Welten. Die Inselbewohner versuchen, die Natur ihrer Heimat zu schützen und zu bewahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.05.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 17.05.2023arte.tv
  • Folge 3 (43 Min.)
    Auch auf Teneriffa leiden die Bienen unter dem Klimawandel.
    In den Tiefen des Atlantiks türmten vor Millionen von Jahren Unterwasservulkane eine Insel auf: Teneriffa. Der Vulkankegel des Teide ist heute Teneriffas Wahrzeichen und mit seinen 3.715 Metern der höchste Berg ganz Spaniens. Der letzte gewaltige Ausbruch auf der Insel ist 185.000 Jahre her. Doch noch heute erzählen auf der ganzen Insel vulkanische Relikte von erdgeschichtlichen Dramen. Das Feuer prägte die Insel. Und aus dem Feuer wuchs das Leben. Teneriffa ist die artenreichste Insel des gesamten Atlantiks.
    Viele Pflanzen wachsen nur hier. Noch heute bebt auf Teneriffa regelmäßig die Erde. Denn der Inselvulkan lebt. Jeden Monat kommen Mitarbeiter von INVOLCAN in den Krater des Teide, um die vulkanische Aktivität zu überwachen. Sie sind für die Gefahrenabwehr auf dem Inselarchipel zuständig. Die Kegelform der Vulkaninsel ist verantwortlich für ein besonderes Mikroklima. 300 wolkenfreie Tage im Jahr machen den Teide zu einem idealen Ort für Sonnenbeobachtung. In der Caldera des Teide stehen wissenschaftliche Einrichtungen von Weltrang, darunter auch das größte Sonnenteleskop Europas: GREGOR.
    Auf den Kanarischen Inseln ist eines der weltweit letzten Refugien für einen seltenen Unterwasserbewohner: den Engelhai. Ausgerechnet vor den Toren der Hauptstadt Teneriffas an einem künstlich angelegten Badestrand liegt seine Kinderstube. Meeresbiologen vom Angel Shark Project erforschen hier Jungtiere und beraten die Regierung. Mit großem Erfolg: Heute steht der Engelhai unter maximalem Schutz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.05.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 17.05.2023arte.tv
  • Folge 4 (43 Min.)
    Lavabrücken auf El Hierro zeugen von der vulkanischen Aktivität auf der Insel.
    Tiefseevulkane ließen vor Millionen von Jahren die beiden kleinsten Inseln der Kanaren El Hierro und La Gomera über die Meeresoberfläche wachsen. Damals waren sie leer und ohne Leben. Sie wurden von Tieren und Pflanzen besiedelt, die zufällig über das Meer gelangten. Auf den Inseln leben Arten wie vor Millionen von Jahren, die dem Aussterben wie durch Wunder entgangen sind. Die El-Hierro-Rieseneidechse ist eine naturgeschichtliche Sensation. Sie galt bereits als ausgestorben und wurde vor fast 50 Jahren von Hirten wiederentdeckt. Noch heute ist sie das am stärksten bedrohte Reptil Europas. Im Herzen La Gomeras liegt der Garajonay-Nationalpark, ein urzeitliches Relikt. Ein ähnlicher Wald bedeckte vor Millionen von Jahren die gesamte Mittelmeerregion.
    Doch während in Mitteleuropa die Eiszeit wütete und viele Arten auslöschte, blieb dieser Klimaumbruch auf den Kanaren aus. Isolation und Anpassung an neue Gegebenheiten waren Motoren der Evolution und schufen Arten, die weltweit einzigartig sind. Fast die Hälfte der Pflanzen auf La Gomera wachsen nur hier. Steil sich auftürmende Lavamassen schufen zwischen den Vulkaninseln Meerestiefen von 2.000 bis 3.000 Metern. Viele Tiefseetiere sind hier zu Hause. Zwischen La Gomera und der Nachbarinsel Teneriffa liegt das erste Walschutzgebiet Europas: Teno-Rasca. Weltweit ist es das dritte. Hier leben 22 Walarten und die mehr als 350 Grindwale bilden eine der weltweit größten Kolonien der seltenen Spezies. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.05.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 17.05.2023arte.tv
  • Folge 5 (43 Min.)
    Der Kiefernwald ist eine der Vegetationszonen auf La Palma.
    Mit gewaltiger zerstörerischer Kraft brach im Herbst 2021 auf La Palma ein neuer Vulkan aus. Tausende Häuser und landwirtschaftliche Flächen wurden zerstört. Doch der Vulkan erschafft zugleich neues Leben. Vor zwei Millionen Jahren türmten Unterwasservulkane gewaltige Mengen Magma auf, bis mitten im Atlantik eine Insel aus leblosem Lavagestein entstand. La Palma war geboren. Ein isoliertes neues Stück Erde, das erst vom Leben erobert werden musste. Heute beheimatet die grünste der Kanarischen Inseln ein überwältigendes und nur dort vorkommendes Artenspektrum. Und noch immer kann man hier der Evolution bei der Arbeit zuschauen. Biologe Severin Irl erforscht auf La Palma, wie Artenvielfalt entsteht. Alle Arten, die hier vorkommen, müssen über das Meer einwandern und treffen auf voneinander isolierte Lebensräume.
    Es beginnt ein Prozess der Anpassung und Veränderung. In jeweils neuen Nischen entwickelt sich das Leben isoliert von der Ursprungsart weiter. Die Meeresbiologin Sara Gonzalez untersucht, wie die Vulkane der Insel Lebensräume verändern. Sie findet Bedingungen im Meer, wie sie der Klimawandel in einigen Jahrzehnten erwarten lässt. Wie werden die Arten der Weltmeere darauf reagieren? Fünf Prozent der Inseloberfläche sind jünger als 500 Jahre. Auf diesen jüngsten Flächen unseres Planeten wird sich das Leben seine Räume erobern. La Palma ist ein faszinierendes Labor der Evolution. Auf „Europas Galapagos“ ist die Entstehungsgeschichte unserer Erde hautnah zu erleben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.05.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 17.05.2023arte.tv

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