Folge 26
Afghanistan: Eine Bürgermeisterin gegen die Taliban / Argentinien: Frauen gegen Männer-Gewalt
Folge 26 (52 Min.)(1): Afghanistan: Eine Bürgermeisterin gegen die Taliban
Zarifa Ghafari ist die jüngste und erste Frau als Bürgermeisterin in einer Stadt an der Grenze zu den Taliban. In einer der konservativsten und gefährlichsten Regionen Afghanistans regiert die 26-jährige Bürgermeisterin Zarifa Ghafari. Aus Sicherheitsgründen lebt sie in Kabul und muss täglich die 50 km zu ihrem Amtssitz in Maidan Shar pendeln. Die Menschen in ihrer Provinz haben das Vertrauen in die Regierung verloren und unterstützen mehrheitlich die Taliban. Zarifa Ghafari aber will das Vertrauen der Bevölkerung wiedergewinnen und macht sich auch dadurch viele Feinde.
Nach 40 Jahren Krieg ist Afghanistan immer noch weit davon entfernt, friedlich zu sein. Im Jahr 2001 marschierten die USA und ihre westlichen Verbündeten in Afghanistan ein, um das Taliban-Regime zu zerschlagen und die Ordnung wiederherzustellen. Die Hoffnung war groß, dass es dem afghanischen Volk diesmal gelingen würde, Frieden zu finden und das Land wiederaufzubauen. Das ist gescheitert, vor allem an der Korruption im Land. Es sind vor allem die ärmeren ländlichen Landesteile, 60% des Landes, die sich den Taliban angeschlossen haben.
Für die Bauern ist ein starker Moral- und Stammeskodex oft wichtiger als alles, was aus dem Westen kommt. Ihnen gelten alle Bemühungen internationaler Organisationen und NGOs, das Land zu modernisieren und Bildung zu bringen, als gefährlich und böse. An der Grenze der Stadt beginnt das Gebietdes Taliban-Kommandeurs Musafer. Seit elf Jahren kämpft er auf Seiten der Taliban, in den Bergen 50 km westlich von Herat, einem Staat im Staat – auch gegen die Bürgermeisterin Zarifa Ghafari.
(2): Argentinien: Frauen gegen Männer-Gewalt
Alle 32 Stunden wird in Argentinien eine Frau ermordet – die argentinische Frauenbewegung demonstriert gegen die Gewalt im Land. Aus den ersten Protesten gegen häusliche Gewalt und Frauenmorde vor vier Jahren ist eine Bewegung geworden, die sich für Frauenrechte einsetzt – darunter auch das Recht auf legale Abtreibung. Sie sehen in machistischen Strukturen den Nährboden für die Gewalt. Klar ist: Wenn Argentinien am 27. Oktober einen neuen Präsidenten wählt, wird dieser die Frauen und ihre Forderungen nicht länger ignorieren können. ARTE-Reporter begleiteten die Eltern von Mónica Garnica zum Prozess gegen ihren Ehemann.
Vor zwei Jahren hatte er sie angezündet und damit ermordet. Die Staatsanwältin Mónica Cuñarro. kämpft für harte Urteile – und für eine bessere Begleitung der Opfer: „Wenn Frauen Anzeige erstatten, leben sie besonders gefährlich. Dann steigt die Gewalt an – um zu verhindern, dass die Frau vor Gericht aussagt.“ In Argentinien ist ein neues Selbstbewusstsein zu spüren, das die Frauen in alle Lebensbereiche tragen. Die „Ni una mentos“-Bewegung ist jedoch längst kein argentinisches Phänomen mehr. Auch in anderen Ländern, etwa Peru, Mexiko oder Kolumbien, protestieren die Frauen unter diesem Motto. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.07.2020 arte
Sendetermine
Fr. 17.07.2020
06:15–07:10
06:15– Di. 14.07.2020
23:35–00:30
23:35– Sa. 11.07.2020
17:30–18:20
17:30– NEUFüge ARTE Reportage kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.Füge ARTE Reportage kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
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