Folge 16

  • USA: Kindesmissbrauch bei den Boy Scouts /​ Schweden: Sie schieben mehr Migranten ab

    Folge 16 (52 Min.)
    (1): USA: Kindesmissbrauch bei den Boy Scouts
    100.000 Pfadfinder verklagen die Boy Scouts of America, wegen sexuellen Missbrauchs durch ihre Gruppenleiter.
    Zelten in freier Natur im Vaterland mit Kameraden gleichen Sinnes: 130 Millionen Amerikaner, auch die Präsidenten Joe Biden und George W. Bush, waren als Jungs bei den Boy Scouts of America, einer der ältesten und größten Jugendorganisationen der USA. Sie wurde 1910 unter der Schirmherrschaft der Kirche gegründet, heute verzeichnet sie 2,2 Millionen Mitglieder im Alter von fünf bis 21 Jahren. Doch im Februar 2020 meldeten die Boy Scouts of America Konkurs an, nach einer Welle von 100.000 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch ihre Gruppenleiter.
    70 Jahre lang vertuschten die Chefs der amerikanischen Pfadfinder viele Klagen von Kindern über Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe durch ihr Führungspersonal – sie sammelten alle Vorkommnisse dieser Art, die Namen der Kinder und die der Täter, in einem geheimen Archiv, genannt „die Akten der Perversion“. Die Täter aber wurden in aller Regel einfach in einen anderen Bundestaat versetzt, als Gruppenleiter in anderen Pfadfinderlagern. Nun endlich kommt die Wahrheit ans Licht. Pauline Louvet und Sophie Przychodny trafen
    sich mit den inzwischen erwachsenen Opfern, die Klage erheben, um endlich gehört zu werden.
    (2): Schweden: Sie schieben mehr Migranten ab
    Schweden heißt Migranten nicht mehr so willkommen wie 2015, sondern schiebt sie in ihre Herkunftsländer ab.
    Während der Flüchtlingskrise in Europa 2015 nahm Schweden großzügig 162.877 Asylsuchende auf, darunter 24.000 unbegleitete Minderjährige aus Afghanistan. Doch die Einwanderungsbehörden waren augenscheinlich überfordert, deren Anträge vor der Volljährigkeit zu bearbeiten – und das schmälert ihre Chancen auf Asyl dramatisch. Wohl die meisten haben in der Zwischenzeit Schwedisch gelernt, sie besuchten die Schule und träumen von einer Zukunft in ihrer neuen Heimat.
    Doch Schweden hat seine Migrationspolitik verschärft, Migranten ohne gültiges Asyl werden nun schnell abgeschoben, auch wenn sie als Minderjährige ins Land kamen. Das Schicksal von tausenden jungen Afghanen steht nun auf dem Spiel. Einige klammern sich an ein Notstandsgesetz, das ihnen eine zweite Chance gibt, doch in Schweden zu bleiben. Andere, denen die Abschiebung in ihr Heimatland droht, beschließen, erneut zu fliehen. Sie lassen alles hinter sich und machen sich wieder auf den Weg, irgendwo anders hin in Europa. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.04.2021 arte

Sendetermine

Fr. 30.04.2021
06:10–07:00
06:10–
Sa. 24.04.2021
17:15–18:10
17:15–
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