2017, Folge 24–46

  • Folge 24 (28 Min.)
    Als im August 2014 der „Islamischen Staat“ über die Jesiden im Nordirak herfallen, schämt sich Hammed Khamis als Berliner Moslem für die furchtbaren Verbrechen – besonders vor seiner besten Freundin, der Jesidin Tamara. Sie ist schwanger, und für die Taufe ihres Kindes nach jesidischem Brauch benötigt sie etwas, das es in Europa nicht gibt: das heilige Wasser aus der Quelle von Lalisch, dem Heiligtum der Jesiden im Nordirak. Doch eine Reise dorthin wäre für die junge Mutter lebensgefährlich.Kurzentschlossen bietet Hammed an, das heilige Wasser für Tamara zu holen – eine Reise entlang der Front und durch vom IS zerstörte Gebiete. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.04.2017arte
    ursprünglich für den 07.04.2017 angekündigt
  • Folge 25 (28 Min.)
    Paris – die Stadt der Liebe, die Stadt der Boulevards, die Stadt der Träume von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Doch zum Straßenbild gehören auch sie: Menschen, die unter den Brücken der Seine oder in den Eingängen der Geschäfte schlafen. 143.000 Menschen in Frankreich sind obdachlos, insgesamt 900.000 Menschen haben keinen festen Wohnsitz. Wirtschaftskrise und Wohnungsnot treiben immer mehr Menschen in die Obdachlosigkeit. Für ein EU-Land dabei beispiellos: Ein Viertel der Obdachlosen in Frankreich ist berufstätig, kann sich aber das Dach über dem Kopf nicht mehr leisten.
    Vor allem in der Gastronomie, im Bausektor und in Pflegeberufen sind die Löhne zu niedrig, um davon die hohen Pariser Mieten zu zahlen. Dem Klischee des Obdachlosen, der vor der Metro-Station bettelt, entspricht Majid Benhari überhaupt nicht. Der 37-Jährige ist groß, gepflegt und sportlich. Doch Majid Benhari ist seit eineinhalb Jahren obdachlos. Dass es ausgerechnet ihn treffen würde, dass er selbst bis vor Kurzem in Parks und Hauseingängen schlafen musste, ist für ihn bis heute ein Schock.
    Denn eigentlich war sein Leben in Ordnung. Zehn Jahre lang lebte er mit seiner Partnerin zusammen. Die beiden haben zwei Söhne, sieben und neun Jahre alt. Doch dann scheiterte die Beziehung. Majid musste die gemeinsame Wohnung verlassen und landete auf der Straße. Seine beiden Söhne hat er seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Doch Majid Benhari will sich nicht hängen lassen. Er hat nur ein Ziel: Raus aus der Notunterkunft und endlich wieder eine eigene kleine Wohnung, in der ihn auch seine Söhne besuchen dürfen.
    Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft in Europa. Am 23. April wird ein neuer Präsident gewählt. Arbeitslosigkeit, die Angst der Mittelschicht vor dem Abstieg und die soziale Dauermisere sind die großen Wahlkampf-Themen. „Re:“ zeigt den Kampf von Majid Benhari und anderen Obdachlosen, die eigentlich nur eins wollen: nicht ausgegrenzt zu werden, sondern wieder Teil der französischen Gesellschaft zu sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.04.2017arte
  • Folge 26 (28 Min.)
    In kaum einem anderen westeuropäischen Land ist das Gefälle von Großstadt zum Land so groß wie in Frankreich. Die großen Städte platzen aus allen Nähten, in den Dörfern herrscht oft nur noch Trostlosigkeit. In der Nähe von Grenoble haben junge Menschen, – sie kommen aus der Stadt -, die Gegenrichtung eingeschlagen. Im 700-Seelen-Dorf Saint-Martin-de-la-Cluze haben sie den Laden und die einzige Bar wieder zum Leben erweckt. Und damit die Seele des Dorfes gerettet. Aber auch hier blicken sie misstrauisch auf die Eliten im fernen Paris, wenige Tage vor den französischen Präsidentschaftswahlen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.04.2017arte
  • Folge 27 (28 Min.)
    Abdelghani Merah ist zu Fuß unterwegs von Marseille nach Paris, 1.000 Kilometer quer durch Frankreich. Mit seinem Marsch will er ein Zeichen setzen gegen den islamistischen Terror in Europa. Fünf Jahre ist es her, dass sein jüngerer Bruder in Toulouse bei einer islamistischen Anschlagserie sieben Menschen tötete. Mohamed Merah wurde noch auf der Flucht erschossen, ein weiterer Bruder wegen Mittäterschaft verurteilt. Abdelghani Merah hat mit seiner Familie gebrochen. Er möchte den Gräueltaten etwas entgegensetzen und im Gespräch mit den Menschen vor den Gefahren des Fundamentalismus warnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.04.2017arte
  • Folge 28 (28 Min.)
    Während in einigen Pariser Banlieues die Gewalt wieder einmal eskaliert, schreiben sich Jugendliche in Les Tarterêts Wut und Frust im Rhythmus des Rap von der Seele. Sie träumen von einem Wandel und einem Ausweg aus ihrem Ghetto. Corbeil-Essonnes im Süden der französischen Hauptstadt, wozu das Hochhausviertel gehört, gilt als ein Mekka des französischen Rap. Das extrem angesagte Rap-Duo PNL ist hier groß geworden. Newcomer aus dem sozialen Brennpunkt finden hier im Rap ein Sprachrohr. Soziale Missstände, persönlich erlebte Gewalt und Diskriminierung, schwelende politische Fragen verarbeiten sie in ihren Songs. Doch können sie mit ihrer Musik auch etwas bewegen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.04.2017arte
  • Folge 29 (28 Min.)
    Bis in die 1960er Jahre waren die britischen Fischer wohlhabend und stolz. Durch die gemeinsame Fischereipolitik der Europäischen Union verschlechterte sich ihre Situation deutlich. Heute ist der Fischfang in Großbritannien ein kaum noch lohnendes Geschäft. Als Denkzettel für die Politik und das Establishment haben die Fischer für den Brexit gestimmt. Aber wird sich ihre Situation damit verbessern? Die prominente Fondsmanagerin Gina Miller, die Klage gegen den Brexit eingereicht hatte, warnt: Der Austritt aus der EU wird für Großbritannien mit bislang unvorhersehbaren Folgen verbunden sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017arte
  • Folge 30 (28 Min.)
    Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde will in Erfurt-Marbach eine Moschee bauen, mit Kuppel und Minarett. Es wäre der erste Moschee-Neubau in Thüringen. Bürgerinitiativen aus Marbach fordern deshalb eine Bürgerbeteiligung, die Stimmung ist gereizt. Politische Unterstützung kommt von der AfD im Thüringer Landtag. Letzte Eskalation: riesige Holzkreuze, die von Bürgern neben dem Baugelände der Moschee aufgestellt wurden. Ist das nur Fremdenfeindlichkeit oder doch Angst vor dem Islam? In Erfurt ist ein Kampf um religiöse Symbole und kulturelle Identität entbrannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2017arte
  • Folge 31 (28 Min.)
    Europas Jugend hat eine neue Partylocation gefunden. Ibizia? Zu teuer. Lloret de Mar? Ein alter Hut. Wer viel und billig feiern will, den zieht es an den Zcre Beach nach Kroatien. Mehr als 100.000 Jugendliche pilgern jeden Sommer an den nur 400m langen Strand, an dem fünf Open Air Clubs ihre Gäste rund um die Uhr beschallen. Im 3.500-Seelen-Ort Novalja sind die 26.000 Betten die ganze Saison lang belegt ein höheres Pro-Kopf-Einkommen gibt es in ganz Kroatien nicht. Ein Riesengeschäft für die kroatische Bevölkerung? Mitnichten. Den großen Reibach machen allein die Partybetreiber und Reiseveranstalter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.04.2017arte
  • Folge 32 (28 Min.)
    Die Wölfe kehren nach Mitteleuropa zurück – und schon sind Konflikte vorprogrammiert. Die einen freuen sich, dass das Tier nicht ausgerottet und durch ein EU-Recht unter Schutz gestellt wurde. Auf der anderen Seite stehen Landwirte und Schäfer, vor allem in Brandenburg – sie legen sich auf die Lauer und gehen auf die Pirsch. Gibt es eine gemeinsame Lösung für den Umgang mit dem mythenreichen Räuber? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.04.2017arte
  • Folge 33 (28 Min.)
    In den Pariser Vororten, nur wenige Kilometer vom mondänen Stadtkern entfernt, kommt es immer wieder zu aggressiven Attacken zwischen Polizei und Bewohnern. Feindselig und voller Unverständnis stehen sich dann meist Jugendliche und Polizisten gegenüber. Häufig werden diese urbanen Aufstände von den Einsatzkräften brutal niedergeschlagen. In den Banlieues empfinden fast alle eine tiefsitzende Wut auf die in ihren Augen rassistische Mehrheitsgesellschaft, die sie ausgrenzt, erniedrigt und demütigt. „Re:“ blickt hinter die Kulissen dieses zentralen sozialen Konflikts in Frankreich. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.05.2017arte
  • Folge 34 (28 Min.)
    Im ethnisch tief gespaltenen Kosovo versucht ein Hotel-Projekt das scheinbar Unmögliche: Zwei Roma leiten ein Team mit serbischen und albanischen Angestellten. Ein außergewöhnliches Projekt, denn diese Gruppen sind seit dem Kosovo-Krieg 1998/​99 oft immer noch verfeindet, die Gräben zwischen den verschiedenen Ethnien noch tief. Viele Angehörige der Roma leben im Kosovo in Slums und tiefster Armut. Der Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt ist ihnen oftmals verwehrt. Das Roma-Hotel Gracanica am Rande Pristinas will dagegen ein Zeichen setzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2017arte
  • Folge 35 (28 Min.)
    Die Sprache des Gastlandes zu sprechen, ist der entscheidende Schritt auf dem langen Weg der Integration. Und doch erhielt in Deutschland 2016 nur jeder zweite Flüchtling einen Platz in einem Integrationskurs. Der deutsche Bundesrechnungshof hat jüngst den zuständigen Stellen ein verheerendes Zeugnis für die Effizienz ihrer Sprachkurse ausgestellt. Wie man schnell eine Sprache lernen kann, damit beschäftigt sich der britische Sprachcoach David Lebor aus England seit zehn Jahren. Er hat ein System von „Erinnerungstechniken“ entwickelt, das es Menschen ermöglichen soll, in wenigen Wochen eine Sprache zu erlernen. Sein Prinzip führt die Schüler weg von der Schulbank und hinein ins Leben – denn nur durch die Praxis im Alltag kann man wirklich in einer Sprache ankommen, so Lebor.
    Als Lebor die Bilder der Flüchtlingskrise im Fernsehen sieht, nimmt er sich eine Auszeit und macht sich auf eigene Faust auf nach Berlin. Dort sucht er eine Gruppe von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Libanon, die allesamt bereit sind, an dem Experiment teilzunehmen. Lebors System basiert auf „geographischen Erinnerungsbru¨cken“. Die Stadt – in diesem Fall Berlin – und ihre Bewohner sind hier Mittel zum Zweck. Der Coach ist mit seinen Schu¨lern ständig in Bewegung, zeigt ihnen ihre neue Heimat und – ganz wichtig – bringt sie mit Deutschen in Kontakt. Auf diese Weise, so verspricht er, werden sie in nur sechs Wochen konversationssicher. Kann das wirklich gelingen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.05.2017arte
  • Folge 36 (28 Min.)
    Der Antrittsbesuch in Israel des neuen deutschen Außenministers Sigmar Gabriel endete mit einem Eklat. Da er darauf bestand, auch israelische Bürgerrechtler zu treffen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Begegnung mit Gabriel kurzfristig ab. Netanjahus Begründung: „Ich werde keine Diplomaten treffen, die sich bei uns mit Organisationen verabreden, die unsere Soldaten als Kriegsverbrecher verleumden.“ Warum sind Nicht-Regierungs-Organisationen wie „Breaking the Silence“ in Israel so umstritten? Die Reportage führt in die palästinische Stadt Hebron im Westjordanland. Dort werden 800 jüdische Siedler von 650 israelischen Soldaten beschützt.
    „Breaking the Silence“ prangert die israelische Besatzungspolitik an und dokumentiert Übergriffe der Soldaten. Der Film zeigt, wie israelische NGOs aus Deutschland und Westeuropa finanziell unterstützt werden – weswegen sie von Kritikern in Israel als „ausländische Agenten“ beschimpft werden. Gerade erst wurden israelische Bürgerrechtler im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen. Wie weit soll sich die deutsche Regierung in dem Nahostkonflikt engagieren? „Re:“ greift das Thema aktuell auf, am Vorabend des Antrittsbesuchs des neuen deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Israel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.05.2017arte
  • Folge 37 (28 Min.)
    Das rumänische Donaudelta ist das zweitgrößte Delta der Welt, Unesco-Kulturerbe und seit 2007 ein durch die EU geschütztes Bioreservat. Hier treffen sich die großen europäischen Vogelströme auf ihrem Weg in den Süden. Doch die Anwohner, die seit Generationen vom Fischfang leben, sind wirtschaftlich am Ende. Die Umweltauflagen der Europäischen Union machen das kommerzielle Fischen selbst im kleinsten Ausmaß nahezu unmöglich. Und so prallen EU-Interessen und die Furcht vor dem wirtschaftlichen Kollaps aufeinander. „Re:“ begleitet eine der wenigen Fischerfamilien in ihrem harten Alltag. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2017arte
  • Folge 38 (28 Min.)
    Shenda hat die mündliche Prüfung für die Fahrschule geschafft. Trotz aller Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Selbst Auto zu fahren dieser Traum erfüllt sich für die 25-Jährige aus Syrien gerade Leipzig. Doch ihr zweiter Traum scheint unerreichbar: eine Arbeit als Friseurin. Da hilft auch das einjährige Praktikum bei einem renommierten Friseur nichts. Denn in Syrien hat Shenda nur die 7. Klasse abgeschlossen. Seit Herbst drückt Shenda wieder die Schulbank und im Mai muss sie den deutschen Abschluss der neunten Klasse bestehen.
    Und einen Ausbildungsplatz finden. Der Afghane Qazi scheint dagegen schon am Ziel angekommen: Er hat im thüringischen Schmölln einen festen Arbeitsvertrag als Näher erhalten. Seine Probezeit hat den Chef überzeugt. Seit Januar hat Quazi einen festen Arbeitsvertrag. In seinem Wohnblock für Asylbewerber in Altenburg ist er damit eine Ausnahme. Shenda und Quazi sind zwei der Flüchtlinge, die in den letzten drei Jahren nach Deutschland kamen. Allein 2015 waren es 850.000. Die wenigsten haben einen qualifizierten Berufsabschluss.
    Die Gesellschaft muss also investieren, um die Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt fit zu machen und sie langfristig zu integrieren. Sprach- und Integrationskurse stehen für die Flüchtlinge auf dem Programm und auch für Arbeitgeber gibt es Schulungen zum richtigen Umgang mit „den Neuen“. Doch immer wieder kommt es zu Enttäuschungen: Flüchtlinge brechen das Probearbeiten ab, Praktikumsplätze werden gar nicht angetreten. Ganze Branchen haben keine Verwendung für Hilfsarbeiter. Das Gros der Wirtschaft sucht Facharbeiter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.05.2017arte
  • Folge 39 (28 Min.)
    Sie verfolgen Jogger und Radfahrer, hinterlassen ihren Kot in öffentlichen Grünanlagen, verunreinigen Badeseen und bevölkern zu Hunderten Äcker und Parks. Nilgänse kommen aus Afrika und breiten sich ungehindert in Europa aus. Sie sind robust und anpassungsfähig. Landwirte und Spaziergänger sind machtlos gegen die Invasion. In einigen Bundesländern sind die renitenten Vögel bereits zum Abschuss freigegeben. Tierschützer schlagen Alarm. Bedrohen die Gänse heimische Arten, machen ihnen den Lebensraum streitig? Der Streit um die Einwanderer droht zu eskalieren. Gibt es eine Lösung im Gänsestreit? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.05.2017arte
  • Folge 40 (28 Min.)
    Kasim Shesho aus Bad Oeynhausen zog mit seinen Söhnen nach Shingal in den Nordirak, um gegen den „IS“ zu kämpfen. Als die Terroristen vor gut zweieinhalb Jahren tausende Jesiden ermordeten, verschleppten oder vertrieben, organisierte Shesho den Widerstand. Seitdem pendelt er zwischen Deutschland und Shingal – in der Hoffnung, dass der „IS“ irgendwann geschlagen sein wird und die jesidischen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2017arte
  • Folge 41 (28 Min.)
    Seit dem 14. Februar sitzt der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel in der Türkei, wegen angeblicher Terrorpropaganda und Volksverhetzung, in Einzelhaft. „Dabei hat er nur seinen Job gemacht“, sagt seine Schwester Ilkay. Sie kämpft für die Freilassung ihres Bruders: Organisiert Mahnwachen, Autokorsos und tritt im Fernsehen auf. Dabei ist Ilkay eher schüchtern, doch für ihren Bruder macht sie sich gegen Präsident Erdogan stark, der Deniz als seinen persönlichen Gefangenen betrachtet: Solange er im Amt sei, wolle er ihn nicht freilassen. #FreeDeniz wird zum Symbol für die Pressefreiheit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.05.2017arte
  • Folge 42 (28 Min.)
    Kein anderes EU-Land baut so sehr auf Kohle wie Polen. Doch der Abbau ist unrentabel, die polnische Steinkohle liegt zu tief. Schon jetzt importiert Polen günstigere und bessere Kohle aus Ländern wie Russland oder gar den USA. Dazu kommt der Druck von der EU: Wenn Polen die Klimaschutzziele erreichen will, dann muss sich das Land von der Kohle lösen. Doch davon wollen viele Polen nichts wissen. Obwohl sie in ihrem Alltag durch das Heizen mit Kohle unter immensem Smog leiden, hängen besonders die Oberschlesier an diesem schmutzigen und teuren Energieträger. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.05.2017arte
  • Folge 43 (28 Min.)
    Fünf Jahre nach Abschaffung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr ein massives Nachwuchsproblem. Die Belastung durch die zunehmenden Auslandseinsätze steigt, doch es gibt zu wenig Soldaten. Nach außen präsentiert sich die Bundeswehr als weltoffene und demokratische Armee, doch Diskriminierung, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit sind nach wie vor ein Problem. „Re:“ hinterfragt: In welchem Geiste werden die Soldaten ausgebildet? Begleitet werden ein Rekrut bei seiner Grundausbildung; ein Personalgewinnungsoffizier und eine junge Zeit-Soldatin bei ihrem ersten Auslandseinsatz in Afghanistan. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.05.2017arte
  • Folge 44 (28 Min.)
    Princess ist unermüdlich: Abends besucht sie die jungen Zwangsprostituierten auf dem Turiner Strich, gibt ihnen ihre Telefonnummer und lädt sie in ihr Büro ein. Tagsüber fährt sie regelmäßig zu Erstaufnahmezentren für Migranten und spricht Frauen an, die ihrer Meinung nach Opfer des nigerianischen Menschenhandels werden könnten. Sie kümmert sich um jene, die sich nach ihrer Flucht voller Ängste und Traumata vor ihren Schleppern in geheimen Unterkünften verstecken, die Princess und ihr Mann Alberto für sie organisieren.
    Alles Frauen, die mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt und später mit Gewalt zur Prostitution gezwungen werden. Die TV-Reportage von Chiara Sambuchi zeigt die italienische Stadt Turin als Zentrum des nigerianischen Menschenhandels in Europa. Aus Turin werden die immer jüngeren Sexsklavinnen nach Frankreich, in die Bordelle Deutschlands, ebenso wie nach Dänemark und Norwegen geschickt. Die „internationale Organisation für Migration“ (IOM) hat allein 2016 11.000 Opfer des Menschenhandels in Europa gezählt.
    Auch Princess ist eine von ihnen gewesen. Sie war 24, als sie nach Europa kam. In Nigeria hatte sie ein kleines Restaurant bis eine Bekannte ihrer Familie ihr erzählte, sie könne sie nach Europa bringen und ihr hier eine Stelle als Köchin besorgen. Sie könnte einige Jahre lang dort arbeiten, Geld sparen und dann zurückkehren, zu ihrer Familie nach Nigeria. Als sie aber in Turin ankam, wurde sie mit Gewalt zur Prostitution gezwungen. Nach einem Jahr Sklaverei gelang ihr die Flucht. Ab diesem Moment wusste sie, dass sie eine Mission hatte: Möglichst all jene Opfer des nigerianischen Menschenhandels zu retten, die sie finden könnte.
    Diejenigen, die die Flucht wagen, fürchten vor allem die Rache ihrer Schlepper. Sie haben unvorstellbare Gewalt erlebt und trotzdem, unter der aufmerksamen Betreuung von Princess, blühen sie schon nach wenigen Wochen wieder auf. Sie schaffen es, neu anzufangen. In der Reportage begleitet das TV-Team die Frauen und Princess durch den gesamten Prozess: von ihrer Flucht bis zu einem möglichen Happy End. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2017arte
  • Folge 45 (28 Min.)
    Rainer Groll ist auf der Suche nach Talenten, konkret nach medizinischem Fachpersonal für den deutschen Markt, vorrangig nach Ärzten aus Osteuropa. Der europaweite Ärztemangel hat inzwischen ein neues Geschäftsmodell hervorgebracht, die „Ärztescouts“. Im Auftrag von deutschen Kliniken suchen sie Fachkräfte, die im Land nicht zu finden sind. Große Kliniken leisten sich eigene Scouts, um ihre Personallücken zu schließen. Rainer Groll ist einer von den selbständigen Vermittlern. In jüngster Zeit wird er vor allem in Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Lettland fündig. „Die Bedingungen hier sind für Ärzte sehr schwierig. Auch der Status eines Arztes ist nicht hoch, die Bezahlung schlecht“, schildert Groll die Situation in Osteuropa.
    Seit 2011 gilt die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit für die jungen Ost-Mitgliedsländer der EU – damit stehen den osteuropäischen Spezialisten die Türen nach Europa weit offen. Schlechte Bezahlung, veraltete Technik, massiver Personalmangel, Korruption – Die Liste der Gründe der osteuropäischen Ärzte ins Ausland zu gehen ist lang. Für die Patienten und die Mediziner die bleiben, verschärft sich die Situation jedoch weiter. In Ungarn beispielsweise wandern jedes Jahr 1.000 Ärzte aus und 800 gehen in Rente. Doch nur 700 junge machen ihren Abschluss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.05.2017arte
  • Folge 46 (28 Min.)
    Das belgische Charleroi stand einst an der Spitze der europäischen Industrialisierung. Heute kämpft die Stadt gegen den wirtschaftlichen Niedergang. Viele Fabriken wurden bereits stillgelegt. Stahlwerke und Eisenhütten wirken wie ein rostendes Industriemuseum. Die Arbeiter, aber auch die Politiker sehen sich mit der Frage konfrontiert, ob die Wirtschaft den Konzernen oder den Menschen dient. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.05.2017arte

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