2003, Folge 136–151

Die meisten (wenn nicht sogar alle) Folgen werden in verschiedenlangen Fassungen ausgestrahlt (32 und 52 Min.).
  • Folge 136
    Es ist das einzige Frauengefängnis in Rumänien, überbelegt mit 1.500 Gefangenen: Targsor bei Ploiesti. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte das Gelände zu einem Kloster, danach wurde es ein Lager für Feinde des Ceausescu-Regimes. Erst seit der Wende ist es ein Frauenknast. Etwa 300 Insassinnen wurden wegen des gleichen Deliktes zu langen Haftstrafen verurteilt: Mord am Ehemann. Um sich gegen ihre häufig gewalttätigen Männer zu wehren, entledigten sich die Frauen ihres „Haus-Patriarchen“ in der Regel durch eine Verzweiflungstat. So auch Daniela Hristodor. Die 35-Jährige arbeitet heute in der Gefängnisnäherei. Sie wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie bei einem Streit ihren betrunkenen Ehemann erschlagen hat.
    Der Alltag im Gefängnis ist für die Gattenmörderinnen schwierig, denn sie fühlen sich nicht als Kriminelle, sondern eher als Opfer, die keinen anderen Ausweg wussten. Seit die 39-jährige Zinica Trandafirescu Leiterin der Haftanstalt ist, hat sich in Targsor einiges geändert. Es gibt eine neue Krankenversorgung, besseres Essen sowie Theater- und Musikgruppen. Auch der Kontakt mit den Familien der Inhaftierten wird gefördert. Trandafirescu möchte die Taten ihrer Gefangenen nicht bagatellisieren. Sie will mit einem humanen Strafvollzug helfen, den sozialen Hintergrund eines Gattenmordes begreifbar zu machen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.01.2003arte
  • Folge 137
    Die Insel Iturup liegt im Süden der Kurilen, östlich von Russland zwischen Kamtschatka und Japan. Der Vulkanologe Professor Genrikh Steinberg und sein Team können die Insel nur mit dem Hubschrauber erreichen. Heftige Erdbeben und Vulkanausbrüche haben die Landschaft geprägt. Der Ausbruch des Kudryavi liegt erst Jahrzehnte zurück und hinterließ ein riesiges Lavafeld. Aus zahlreichen Spalten quillt dampfendes, nach Schwefelwasserstoff riechendes Wasser. Unter diesen extremen Bedingungen entstand eine einzigartige chemische Verbindung: Rheniumsulfid. Das darin gebundene Rhenium schmilzt selbst bei einer Hitze von über 3.000 Celsius nicht. Es ist für die Raumfahrt ebenso von Interesse wie für Medizintechnik und Industrie und gilt als wichtiges Metall des 21. Jahrhunderts.
    Ein Kilo davon hat einen Wert von 1.500 US-Dollar. Um das wertvolle Element zu gewinnen, müssen die Forscher direkt in die Hölle hinuntersteigen. Die Gasmaske ist ihr einziger Schutz. Steinberg und seine Männer arbeiten auf bis zu 900 Grad Celsius heißem Untergrund und in giftigem Schwefeldampf. Zehn Jahre Forschung und harte Arbeit stecken in dem Projekt. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der gelegentlichen Taifune können die Wissenschaftler dort nur von Juli bis September arbeiten, um den Rohstoff mit einer eigens entwickelten Methode zu gewinnen. Professor Steinbergs Mission ist ein Wettlauf gegen die Zeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.01.2003arte
  • Folge 138
    Sie können in zehn Jahren Millionäre sein oder morgen von einem Tigerhai getötet werden. Die australischen Perlmuscheltaucher haben einen gefährlichen Job: Stundenlang suchen sie auf dem zehn Meter tiefen Meeresgrund vor der Küste Westaustraliens nach Riesenmuscheln, in denen später wertvolle Perlen wachsen sollen. (Text: Discovery Channel)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.01.2003arte
  • Folge 139
    Der Arbeitsplatz von Lo Tak Wah liegt irgendwo zwischen Himmel und Erde. Täglich balanciert er in bis zu 300 Meter Höhe auf schwankenden Gerüstkonstruktionen aus Bambus. Meister Lo ist Bambusgerüstbauer in Hongkong. Er praktiziert eine über 2.000 Jahre alte Technik, die auch im Zeitalter der Glas- und Stahlpaläste nicht aus der asiatischen Metropole wegzudenken ist. (Text: Discovery Channel)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.01.2003arte
  • Folge 140
    Nordkorea, der letzte kommunistische Staat Ostasiens, ist verarmt, isoliert und von der Welt abgeschottet. Der GTZ-Mitabeiter Christoph Bürk betreut hier eine Spende der Bundesrepublik Deutschland: 27.000 Tonnen Rindfleisch, das zur BSE-Krise in Deutschland niemand mehr essen wollte, werden als Winterhilfe an sechs Millionen Hungernde verteilt. (Text: Discovery Channel)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.02.2003arte
  • Folge 141
    Bisher bestimmten Stammesfehden und Bürgerkriege den Alltag der Menschen im Niger. Ein von der UNO unterstütztes Projekt soll jetzt den Weg in eine friedlichere Zukunft aufzeigen: Wer seine Waffe abgibt, bekommt als Gegenleistung ein mechanisches Kurbelradio. Bei der Bevölkerung kommen die Geräte gut an, außerdem schaffen sie Arbeitsplätze. (Text: Discovery Geschichte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2003arte
  • Folge 142
    Die Al-Kharj-Wüste gehört zu den trockensten Regionen der Erde. Inmitten dieser Gegend ist in den vergangenen Jahren ein hochmodernes Landwirtschaftsunternehmen entstanden: „Al Safi-Danone“, eine der größten Milchfarmen weltweit. Sie versorgt ganz Saudi-Arabien und seine Nachbarländer tagtäglich mit Frischmilch. Ein Besuch dieser Hightech-Oase mitten in der Wüste und zeigt den Tagesablauf der 2.800 Angestellten und der 32.000 Kühe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.02.2003arte
  • Folge 143
    Trotz Armut und Misswirtschaft boomt der Videomarkt in Nigeria. Jedes Jahr werden 600 Videos in Spielfilmlänge produziert. Große Kinos gibt es nicht. Stattdessen versammeln sich die Menschen vor den Fernsehern, in den Hinterhöfen, an Straßenecken oder in einer der zahllosen Kneipen der Armenghettos, um die einheimischen Streifen zu sehen. (Text: Discovery Geschichte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.02.2003arte
  • Folge 144
    Die meisten ursprünglich in Australien lebenden Beuteltiere sind aus Europa eingeschleppten Raubtieren wie Katzen und Füchsen zum Opfer gefallen. Nadelbäume haben Australiens Wälder überwuchert. In Warrawong Earth Sanctuary, dem ersten privaten Schutzgebiet für australische Tiere und Pflanzen, haben fremde Zuwanderer nichts zu suchen. „Tod den Katzen!“ lautet John Wamsleys Schlachtruf. Die Dokumentation beobachtet den radikalen Naturschützer bei der Arbeit in seinen privaten Reservaten in Australien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.03.2003arte
  • Folge 145
    Pferdewetten sind in Hongkong das einzige legale Glücksspiel. Die Wettumsätze sind an einem Tag höher als die aller deutschen Rennbahnen zusammen in einem Jahr. Die Rennställe in Happy Valley ähneln einem Hochsicherheitstrakt, das Trainingsgelände verfügt über riesige Schwimmbecken, eine eingene Pferdeklinik sowie ein Dopingkontrolllabor. (Text: Discovery Channel)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.03.2003arte
  • Folge 146
    In den Bergregenwäldern der äthiopischen Provinz Kaffa verbirgt sich ein botanischer Schatz: wilder Kaffee, in einzigartiger Vielfalt. Hier hat das weltweit populäre Getränk seinen Ursprung. „360° – Die Geo-Reportage“ begibt sich zu den Ursprüngen des Kaffees – in die letzten Bergregenwälder der äthiopischen Provinz Kaffa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.03.2003arte
  • Folge 147
    Jedes Jahr im September spielt sich an der mexikanischen Oaxaca-Küste ein einzigartiges Naturschauspiel ab: Zehntausende von Schildkröten drängen aus dem Wasser, um ihre Eier im Sand abzulegen. Noch in den 80er-Jahren wurden die Tiere gnadenlos gejagt. Die Biologin Martha Melendez überwacht heute den Schutz der gepanzerten Riesen. (Text: Discovery Geschichte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.03.2003arte
  • Folge 148
    Auf den ersten und sogar den zweiten Blick wirkt Tara, die junge Hausdame des Hotels, wie eine elegante samoanische Lady. Dabei ist sie nur äußerlich eine Frau – biologisch ist sie ein Mann. Auf Samoa nennt man Menschen wie Tara Fa’afafine. Gibt es in einer Familie zu wenig Mädchen, die bei der Hausarbeit helfen, erzieht man einen Jungen als Mädchen. Diese soziale Umwandlung der Geschlechter hält meist ein Leben lang: Weibliche Männer sind Teil der traditionellen Kultur Polynesiens und gesellschaftlich akzeptiert. In vielen Familien gibt es sogar zwei oder drei Fa’afafine.
    Sie leben wie Tara die klassische Frauenrolle: Zusammen mit ihrem Freund wohnt sie bei seiner Familie in einem kleinen Dorf, putzt, wäscht, kocht und hütet die Kinder. Im christlichen Samoa bewegen sich die Fa’afafine in einem Spannungsfeld von religiösen Geboten, westlichem Rollenbild und den alten Traditionen Samoas. Als homosexuell gelten sie nicht – eine Fa’afafine fühlt und begreift sich als Frau, ihre Beziehung zu Männern gilt als heterosexuell. Und sogar der Pfarrer des Ortes meint: Fa’afafine sind eine Schöpfung Gottes – Bibel hin oder her. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.04.2003arte
  • Folge 149
    „360° – Geo-Reportage“ begleitet den Wildhüter Pavel Fomenko in die Wälder der Amurregion, wo sich der Kampf um das Überleben der sibirischen Tiger entscheidet. Fomenko jagt jedoch nicht das seltene Tier, sondern Wilderer, die den Tiger töten und auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.04.2003arte
  • Folge 150
    Die „Bodysnatcher“, die an jedem Wochenende Verletzte und Tote auf den rostigen Ladeflächen ihrer Pick-up-Trucks abtransportieren, retten, wer zu retten ist – nach ihrem buddhistischen Glauben verbessert sich so ihr Karma im jetzigen und im folgenden Leben. So wie Tide Bunloerit, der ein Doppelleben führt: Am Tag spielt er den strahlenden Helden einer TV-Seifenoper, nachts sammelt er Tote, die niemand beklagt. Zusammen mit den anderen freiwilligen Rettungshelfern der Ruam Katanyu-Foundation räumt er jedes Wochenende in den Straßen und Hinterhöfen von Bangkok auf. Im Gegensatz zu ihm sind die meisten freiwilligen Helfer eher stille, unscheinbare Menschen: Angestellte, Kleinunternehmer, Arbeiter und Handwerker.
    Ihr gemeinsamer Anreiz hat einen religiösen Hintergrund. Jedes gerettete Leben, jeder bestattete Tote bringt ihnen Ansehen und Punkte auf dem religiösen Ehrenkonto. In der Vorstellung der thailändischen Buddhisten stiften die Seelen von Toten, die Opfer von Unfällen oder Gewalttaten wurden, Unheil für die Lebenden. Sie zu beruhigen ist die Mission der Mitglieder der buddhistischen Ruam Katanyu-Foundation. Weil in Thailand kein staatlicher Rettungsdienst existiert, finanziert sich die Freiwilligenorganisation über Spenden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.04.2003arte
  • Folge 151
    Der Vogelhandel ist seit Jahrhunderten chinesische Tradition, denn Vögel sind Ausdruck von Reichtum und Kultur. Die meisten und unterschiedlichsten Vögel findet man auf dem Markt der chinesischen Hafenstadt Guangzhou. Die Tiere sind zum Teil gezüchtet, werden aber auch der freien Wildnis entnommen, was den Bestand mancher Arten bereits reduziert hat. (Text: Discovery Channel)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.04.2003arte

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