Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Es ist das vielleicht folgenreichste Ereignis in der Geschichte des Alpenraums – wie durch ein Wunder werden ausgerechnet die ärmsten Täler zu wahren Goldgruben, die entlegensten Dörfer zu florierenden Ferienorten. Und das alles wegen zwei schmalen Holzbrettern, die man sich an die Füße schnallt. Am Anfang sind es die Flachländler, die das Skifahren für sich entdecken, Bildungsbürger aus der Stadt, mit genug Muße für neuartige Freizeitvergnügungen. Im Winter 1888 sorgt der Münchner Buchhändler August Finsterlin für Aufsehen. Unterhalb des Monopterostempels im Englischen Garten zieht er schwungvolle Spuren in den Schnee, auf 3,20 Meter langen Skiern, die er aus Skandinavien hat kommen lassen.
    Binnen kurzer Zeit bevölkern auch die Einheimischen die Hänge. Es entstehen Skischulen, Pensionen, Skiwerkstätten, Sportgeschäfte. Der weiße Sport sorgt für wirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere nachdem die Nationalsozialisten das Skilaufen instrumentalisieren – das Freizeitwerk „Kraft durch Freude“ karrt Erholungssuchende aus dem ganzen Reichsgebiet in die Bayerischen Alpen: Orte wie Ruhpolding oder Reit im Winkl werden zu blühenden Fremdenverkehrsgemeinden, und Garmisch-Partenkirchen, auch im Zuge der Olympischen Spiele 1936, zum führenden Wintersportort Deutschlands. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.12.2013Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    In den Anfangszeiten ist das Skifahren nur etwas für gute Sportler: Wer abfahren will, muss erst mal klettern – Aufstiegshilfen gibt es keine. Doch 1948 bricht am Sudelfeld eine neue Ära an: Einer der ersten Sessellifte Bayerns geht in Betrieb. Überall in Bayern entstehen in den folgenden Jahren Liftanlagen – der Anfang des modernen Skibetriebs, wie wir ihn heute kennen. In den 50er- und 60er-Jahren boomt es in Bayerns Alpen. Jahrhundertealte Bauernhäuser weichen modernen Hotels, Straßen machen den Weg zum Schneespaß einfacher.
    Aus Kuhweiden werden Parkplätze, aus Almen Pisten. Die Berge verlieren ihre Unschuld: Wo einst gekeucht und gekraxelt wurde, schwebt der Wintergast nun entspannt bergauf. Skifahren wird zum High-Tech-Sport mit enormem Energieverbrauch: für Liftanlagen, Pistenwalzen und schließlich Schneekanonen. Im Rausch des ökonomischen Erfolgs legen die Einheimischen den Grundstein für eine Entwicklung, die ihnen später zum Verhängnis werden soll: Die Abhängigkeit vom weißen, feuchten Nass, das die Geschäftsgrundlage darstellt … (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.12.2013Bayerisches Fernsehen

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