Folge 3117

  • Sendung vom 18.02.2024

    Folge 3117 (45 Min.)
    Bild: Arte
    Der Politologe Olivier Roy untersucht die Grenzen des Islams
    Olivier Roy war 19 Jahre alt, als er im Mai 1969 seinen Rucksack packte und per Anhalter nach Afghanistan reiste. Aber „unter welchem Vorwand hat er sich auf den Weg in den Orient gemacht“? Das zunächst verschollene und nun wieder aufgetauchte Manuskript des Romans La Frontière, den der Philosoph und Politologe in seiner Jugend geschrieben hat, vermittelt einen Einblick in die Gedanken eines Intellektuellen am Anfang seiner Karriere, der „von der wohlmeinenden Universität zutiefst gelangweilt“ war und die Welt kennenlernen wollte. Das von der UdSSR überfallene Afghanistan wurde zu einem Auffangbecken für Dschihadisten aus aller Welt und bildete die Grundlage für die Werke von Olivier Roy, der sich auf islamistische politische Bewegungen spezialisierte.
    Während manche Politologen wie Gilles Kepel die Terroranschläge wie die von 2015 in Paris als Zeichen für eine Radikalisierung des Islam verstehen, sieht er darin eher den Ausdruck einer arbeitslosen Jugend, die die Religion als Gelegenheit nutzt, um ihre Wut auf gewalttätige Weise zum Ausdruck zu bringen. Olivier Roy ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Sekten: Ist ein härteres Vorgehen gegen die neuen Gurus nötig?
    Sie verstehen es,
    „die Gedanken zu kontrollieren, indem sie Ängste, Orientierungslosigkeit und die Suche nach einfachen Lösungen für existentielle Fragen ausnutzen“: So beschreibt die französische Sektenbeobachtungsstelle Miviludes die „Gurus 2.0“. In ihrem Ende 2022 veröffentlichten Bericht stellte die Stelle im Zeitraum von 2015 bis 2021 einen Anstieg der Meldungen um 86 % fest, der insbesondere durch die Zunahme von Coaches und anderen Pseudo-Therapeuten in den sozialen Netzwerken erklärt wird, ein Phänomen, das durch die Covid-19-Krise stark begünstigt wurde.
    Als Reaktion darauf wird am Dienstag in der Pariser Nationalversammlung über ein Gesetz zur verstärkten Bekämpfung dieses Phänomens debattiert. Das Gesetz sieht vor, den Missbrauch von Schwäche durch digitale oder elektronische Medien als erschwerenden Umstand anzuerkennen und mit bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 750.000 Euro zu ahnden. Vor dem Hintergrund, dass es in Frankreich keine genaue rechtliche Definition von Sekten gibt, stellt sich die Frage, wie man gegen diese neuen Gurus vorgehen kann. Wer sind sie? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.02.2024arte

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 19.02.2024
05:25–06:15
05:25–
(OmU) NEU

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

Füge 28 Minuten kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu 28 Minuten und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn 28 Minuten online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…