bisher 4 Folgen (45 Minuten-Folgen), Folge 1–4

  • Folge 1 (45 Min.)
    Auf der langen Reise von der Schweiz bis an die Nordsee ist das Mittelrheintal der schönste Abschnitt. 60 Kilometer zwischen Bingen und Koblenz – eine einmalige Landschaft, reich an Geschichte und Kultur und deshalb von der UNESCO zum Welterbe erklärt. „Burgengeschichten“ erzählt von ehrgeizigen Bischöfen, geldgierigen Burgherren, mittelalterlichen Städtchen und ihren Schätzen. Natürlich auch von dem „Gebirge“, wie die Rheinschiffer das Mittelrheintal nennen. Jahrhundertelang war dieser Abschnitt der gefährlichste – mit Felsriffen, Sandbänken, Untiefen wie vor der Loreley oder am „Binger Loch“, wo viele Kähne leck schlugen und versanken.
    Der Binnenschiffer Jupp Alex kennt die Gefahren und weiß, wie man sie umschifft. Auf einem Rheinschiff ist er geboren. Er hat alles gesehen und erlebt. Er kennt die Sagen und Legenden, die sich um die vielen Burgen ranken, die den Mythos der „Rheinromantik“ begründeten. Aber wer weiß schon genau, warum sich hier Befestigung an Befestigung reiht? Da, wo der Fluss von den schroffen Felswänden des Taunus’ und Hunsrücks eingezwängt wird, drängten sich im Mittelalter die weltlichen und die geistlichen Herren – wie auf einem Schachbrett.
    Jeder wollte die reich beladenen Handelsschiffe kontrollieren, Zölle erheben und sein Herrschaftsgebiet markieren. „Pfaffengasse“ nannte der Volksmund diesen Abschnitt zwischen Koblenz und Bingen, weil hier die Bischöfe herrschten und abkassierten. Der Mächtigste war Balduin von Luxemburg, Bischof von Trier. Auch das mittelalterliche Städtchen Oberwesel gehörte zu seinem Reich, mit der mächtigen Schönburg und der Liebfrauenkirche, deren Goldaltar zu den sehenswerten Schätzen des Weltkulturerbes zählt.
    Richtig berühmt wurde das Mittelrheintal aber erst nach der mittelalterlichen Blüte: ausgerechnet durch seine Ruinen. Die Romantik des Verfalls zog Künstler aus vielen Ländern an den Rhein, die den Fluss malten und besangen. Ihren Bildern, Gedichten und Liedern ist es zu verdanken, dass die Magie des Mittelrheintals den Bahnlärm und den Massentourismus überlebt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.12.2019SWR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Noch heute erinnern Bunkeranlagen in Drusenheim (Elsaß) an die Zeit der Weltkriege.
    Wie kommt man dem Rhein am nächsten, dem Inbegriff eines Flusses und Symbol deutscher Identität? Prof. Andreas Fath folgt schwimmend seinem Lauf durch den Südwesten. Für diese SWR Dokumentation wiederholt Fath Teile seines Abenteuers von 2014. Er richtet seinen Blick auf die Geschichte des Rheins und die Geschichten der Menschen, die mit und von ihm leben und lebten. Gut die Hälfte des Rheins fließt durch den deutschen Südwesten. Der Fluss ändert dabei ständig seinen Charakter: Vom Bodensee über den Rheinfall ist er ein natürliches Gewässer, für die Menschen am Oberrhein war jedoch über Jahrhunderte kaum ein Flusslauf zu erkennen.
    Bis der Rhein zur Wasserschnellstraße ausgebaut wurde, vorbei an den Industrien Ludwighafens, Mannheims und des Rhein-Main-Gebiets. Prof. Andreas Fath, der schon 2014 den Rhein komplett durchschwommen hat, führt zu wichtigen Schauplätzen der Geschichte und Gegenwart. Vom Tomasee bis zum Eingang ins Mittelrheintal zeigt er die vielen Gesichter des großen europäischen Stroms. Auf der Insel Reichenau im Bodensee stand einst die Wiege europäischer Kultur.
    In Basel diente der Fluss zum Antrieb von Papiermühlen, eines der ältesten Bücher wurde hier gedruckt: Das Narrenschiff. Fath begegnet einem Goldsucher, der ein altes Gewerbe am Fluss am Leben erhält. Zwischen Basel und Karlsruhe erinnert links und rechts des Rheins vieles an Kriege, aber auch an die Annäherung der einstigen Erzfeinde Frankreich und Deutschland und das vereinte Europa. Hier wird der Strom zur begradigten Wasserstraße, die den Südwesten zum Industriestandort werden ließ. Bei Worms erinnern Hungersteine an die Abhängigkeit der Menschen vom Fluss. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.01.2020SWR Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Wie kommt man dem Rhein am nächsten, diesem Symbol deutscher Identität? Professor Andreas Fath folgt seinem Lauf schwimmend von Mainz bis Nonnenwerth. Für die SWR Dokumentation wiederholt Fath Teile seines spektakulären Abenteuers von 2014. Im Blick hat er dabei die Geschichte und die Geschichten der Menschen, die mit und vom Rhein leben und lebten. Etwa die Hälfte des Rheins fließt durch den deutschen Südwesten. Der Fluss ändert ständig seinen Charakter: Für die Menschen am Oberrhein war über Jahrhunderte kaum ein Flusslauf zu erkennen, bis der Rhein zur europäischen Wasserschnellstraße ausgebaut wurde.
    Ab Bingen fließt er wieder in seinem natürlichen Bett durch die Weltkulturerbelandschaft Oberes Mittelrheintal, wo er schließlich an der Spitze der Insel Nonnenwerth Rheinland-Pfalz verlässt. Prof. Andreas Fath, der 2014 den Rhein komplett durchschwommen hat, führt zu wichtigen Schauplätzen der Geschichte. Das Mittelrheintal ist spätestens seit der Romantik ein Sehnsuchtsort. Musikerinnen und Musiker, Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Malerinnen und Maler ließen sich von seiner wilden Natur, Burgen und Schlössern und zahlreichen Mythen und Legenden inspirieren.
    Allein 325 verschiedene Vertonungen gibt es vom berühmten Loreley-Gedicht Heinrich Heines. Der Maler William Turner verewigte die Landschaft auf unzähligen Aquarellen. Die amerikanischen Besatzungssoldaten waren so fasziniert vom „Rhine“, dass sie nach dem 2. Weltkrieg verfilmten, wie „speziell“ man hier lebte. Dabei war das Leben für die Menschen am Rhein nie einfach.
    Dennoch gilt der Rhein hier als „der wahre“ Rhein. Ein Mann sammelt seit Jahren Flaschenpost, mit der Menschen aus aller Welt ihre Wünsche und Sehnsüchte dem Fluss übergeben. „Unser Rhein – Schätze der Romantik“ ist eine Entdeckungsreise. Wechselnde Stimmungen, Landschaftseindrücke, besondere atmosphärische Augenblicke verzahnen sich mit Spielszenen und dokumentarischen Bestandsaufnahmen. Ein dokumentarischer „Fakten-Check“ offenbart, dass manche Legende, die im Laufe der Jahrhunderte gestrickt wurde, durchaus einen wahren Kern enthält. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.01.2020SWR Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Einst war der Rhein ein wilder Strom, an manchen Stellen mehr als vier Kilometer breit. Er schuf sich Sandbänke und Durchbrüche oder überflutete ganze Orte. Doch dann kam der badische Ingenieur Johann Gottfried Tulla und begann, den Urwaldstrom zu zähmen. Am Ende hatte er ihn um 81 Kilometer gekürzt. Um den Rhein durchgehend schiffbar zu machen – von Basel bis zur Nordsee – bedurfte es eines weiteren Pioniers. Der Beharrlichkeit des Schweizer Ingenieurs Rudolf Gelpke ist es zu verdanken, dass die Strecke Straßburg-Basel, die bis Ende des 19.Jahrhundert als unüberwindlich galt, für den Schiffsverkehr freigegeben werden konnte.
    1904 schaffte er es, einen Schleppkahn auf dem Oberrhein südwärts sicher in die Schweiz zu bringen und somit die Voraussetzungen für den Hafenbau in Basel zu schaffen. Einer, der zwischen Meer und Bergen pendelt, ist Josef Alex. Im Alter von 83 Jahren fährt er große Fracht- und Tankschiffe von Rotterdam bis Basel. Der „Jupp“ wurde auf einem Binnenschiff geboren. Er erinnert sich an das Bombardement der Schiffe und Städte am Rhein, den großen Hunger nach dem Krieg und sein Heimweh in einem Kinderschifferheim.
    Zwischenstopp in Straßburg, Besuch im Palais du Rhin. Dort feiert die Zentrale Rheinkommission, ein Zusammenschluss der Anrainerstaaten, den Geburtstag der „Mannheimer Akte“. Wie weitsichtig, wie groß denkend ihre Vorgänger vor 150 Jahren doch waren, als sie die freie Schifffahrt auf dem Rhein besiegelten. Damals in Mannheim. Deshalb wird das Werk an seinem Jubiläumstag auch in die Heimat überführt, natürlich per Schiff. Im Mannheimer Hafen kreisen und quietschen die Kräne.
    Dort bauten die beiden jüdischen Brüder Hermann und Jacob Hecht den ersten großen Schifffahrts- und Logistikkonzern am Rhein auf. Ihre „Rhenania“ beherrschte den Strom über Jahrzehnte auf seiner ganzen Länge und machte die Brüder zu wahren „Tycoons“ am Rhein. Ihre Geschichten und die der Mannheimer Sackträger sowie die Veränderungen eines traditionellen Hafenviertels erzählen ein großes Kapitel der Rheinschifffahrt. Ein kleiner Ausschnitt aus einer Jahrtausende alten Tradition von Handel auf dem großen europäischen Fluss. (Text: SWR)
    ursprünglich für den 22.03.2020 angekündigt

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