Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

    • Planet: Der Kratersee in Tadschikistan
    Folge 1
    Im Mittelpunkt des ersten Teils der Reihe steht der Karakul in Tadschikistan in der Bergwelt des Pamir. Frei aus dem Tadschikischen übersetzt lautet der Name des Karakul im Pamir „der schwarze See auf dem Dach der Welt“. Die Menschen im Nordosten Tadschikistans sagen, er wirke umso dunkler, je höher die Berge sind, von denen aus man auf ihn herabblickt. Und einige der Gipfel des Pamir sind über 7.000 Meter hoch. Der Karakul ist bisher kaum erforscht und gibt auch Experten zahlreiche Rätsel auf. Er soll vor etwa fünf Millionen Jahren durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstanden sein.
    Überreste des Meteoriten hat man aber bis heute nicht gefunden. Auch die Ursache des ungewöhnlich hohen Salzgehaltes ist nicht endgültig geklärt. Und dann ist da noch die Eisschicht auf dem Grund des Sees. Eine schlüssige Theorie dafür gibt es bis heute ebenfalls nicht. Die tadschikische Provinz Bergbadachschan, in der sich der Karakul befindet, gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen Asiens. Zwar nimmt die Provinz fast die Hälfte der Landesfläche ein, aber es leben hier nur etwa drei Prozent der tadschikischen Bevölkerung. Die Menschen am See gehören zur kirgisischen Minderheit Tadschikistans und haben sich den Lebensbedingungen in großer Höhe angepasst.
    Ihren Lebensunterhalt verdienen sie vor allem mit der Yakzucht. Der Weg zum See führt über den berühmten Pamir-Highway, entlang der afghanischen Grenze nach Chorog, die Hauptstadt Bergbadachschans. Von dort aus geht es über Murghab und den 4.655 Meter hohen Ak Baital, den höchsten Pass der früheren Sowjetunion, zum Karakul. Übrigens wurden die unwirklich schönen Landschaften rund um den Karakul mit schneebedeckten Bergen bei ewig dunkelblauem Himmel zuvor noch nie fürs Fernsehen im Bild festgehalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.03.2012arte
    • Planet: Das Meer der Kirgisen
    Folge 2
    Der zweite Teil der Reihe führt an die Ufer des Yssykköl in Kirgistan. Der See, der fast 700 Meter tief ist und nie zufriert, wird auch das Meer der Kirgisen genannt. Für Tschingis Aitmatow, den kirgisischen Nationaldichter, gab es schlicht keinen schöneren Platz auf der Welt. Der Yssykköl war für ihn der Ort, „an dem sich Wasser und Himmel berühren“. Der Yssykköl liegt im Osten Kirgistans in den Bergen des Tian Shan. Mit einer Länge von 200 Kilometern und einer Tiefe von fast 700 Metern ist er der mit weitem Abstand größte Bergsee Asiens – das Meer der Kirgisen – und nach dem Titicacasee in Südamerika der zweitgrößte Gebirgssee der Welt.
    Rund um ihn herum sieht man schneebedeckte Gipfel aufragen, die des Küngej-Alatau im Norden und die des Terskej-Alatau im Süden. Um den geheimnisvollen See in den Bergen ranken sich zahlreiche kirgisische Legenden. Sie beschreiben die versunkene Stadt „Lyesh“, die „Tränen des Schneeleoparden“, die dem See sein Salz gaben, und schließlich den Namen Yssykköl selbst, der übersetzt „heißer See“ lautet. Denn trotz seiner Lage in über 1.600 Metern Höhe friert er auch in den kältesten Wintern nicht zu. Seit Jahrtausenden ist das Tal des Yssykköl im Tian Shan besiedelt.
    Der Ruf des Sees als wichtige Station an der Seidenstraße drang bis ins antike Europa. Kirgisische und russische Wissenschaftler haben erst kürzlich die Reste einer über 2.500 Jahre alten Stadt auf dem Grund des Sees ausgemacht. Man fand jahrtausendealtes Geld, Bronzekessel und Waffen. Wegen seiner ökologisch intakten Hochgebirgslandschaften wurde das Gebiet um den Yssykköl zum Biosphärenreservat erklärt. Hier leben in großer Zahl Steinböcke und Marco-Polo-Schafe. Gleichzeitig ist das Reservat Rückzugsgebiet für bedrohte Arten wie das Tian-Shan-Reh, den Turkestan-Fuchs und den Schneeleoparden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2012arte
    • Planet: Die Perle Ostkasachstans
    Folge 3
    Der dritte Teil der Reihe führt in den Osten Kasachstans. Hier liegt in über 1.500 Metern Höhe der fischreiche Markakol. Weit im Osten Kasachstans in den Bergen des geheimnisvollen Altaigebirges liegt der Markakol. Die malerische Landschaft, die Artenvielfalt der Umgebung und nicht zuletzt sein Fischreichtum machen ihn zur sprichwörtlichen Perle des kasachischen Altai. Er liegt zwischen den Bergrücken Kurtschum und Asutau, etwa 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Anders als die meisten Gebirgsseen ist der Markakol kein Endsee. Das Wasser der etwa hundert Flüsse und Bäche, die in ihn hineinfließen, fließt auch wieder ab.
    Einer dieser Abflüsse ist der Kalzhir. Er fließt weiter über den Saissansee in den Irtysch, der seinerseits in den Ob und dann ins Nordpolarmeer mündet. Die zahlreichen Flüsse machen den Markakol zum fischreichsten Bergsee Asiens. Millionen von Lachse kommen zum Laichen hierher. Aber auch unzählige andere Fischarten bevölkern ihn. Mindestens ebenso spektakulär wie der See selbst sind die Landschaften an seinen Ufern mit ihren üppigen Taigawäldern. In der Region leben Marale (sibirische Riesenhirsche), Steinböcke, Schwarzstörche und zahlreiche Greifvögel.
    Doch so schön der Markakol ist, so abgelegen ist er auch. Die 500 Kilometer lange Anreise aus Öskemen, der nächsten größeren Stadt, ist ein echtes Abenteuer. Endlose Steppen, die Wüste Akkum an der chinesischen Grenze und die Berge des Südaltai bilden wahre Herausforderungen. Weniger als 200 Kilometer der Strecke sind asphaltiert. Der Rest besteht aus Feldwegen, die nur mit geländegängigen Fahrzeugen passierbar sind. So gibt es nur zwei kleine Dörfer am See. Die wenigen Einwohner leben von der Landwirtschaft und vom Fischfang. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.03.2012arte
    • Planet: Der heilige See der Tibeter
    Folge 4
    Im Mittelpunkt des vierten Teils der Reihe steht der Qinghai Hu im tibetischen Hochland, der zu den heiligsten Plätzen des Buddhismus zählt. Hoch oben in den Bergen Tibets befindet sich einer der heiligsten Plätze des Buddhismus. Ein See, den die Tibeter Tso Ngönpo nennen, die Mongolen Kokonor und die Chinesen Qinghai Hu. Aus allen drei Sprachen ins Deutsche übersetzt, heißt das „der blaue See“. Der Qinghai Hu liegt im Nordosten des tibetischen Hochlandes, etwa 3.200 Meter über dem Meeresspiegel. Er ist einer der größten Salzseen der Welt und der größte Binnensee Chinas. Als noch größeres Heiligtum als der See selbst gilt die geheimnisumwobene Insel „Haixinchan“ in der Mitte des Qinghai Hu.
    Dort befindet sich ein Frauenkloster. „Die Insel in der Mitte des Sees ist das Zentrum der Welt“, sagt Tschosnyid Bangmo, die spirituelle Führerin des Klosters. Sie sieht den Ort nicht als Insel, sondern als den heiligsten Berg der Welt, der hier aus dem Wasser des Qinghai Hu ragt. Noch nie sollen Ausländer diesen heiligen Berg betreten haben. Und die Bilder von der Insel und vom Lotoskloster, die diese Dokumentation zeigt, sind die ersten Fernsehbilder, die jemals dort gedreht wurden.
    Der Qinghai Hu ist ein Naturparadies. Er liegt an einer der wichtigsten asiatischen Vogelflugrouten. Im Frühjahr und im Herbst machen Hunderttausende von Wasservögeln hier Rast, darunter zahlreiche bedrohte Arten. Auch eines der am meisten gefährdeten Säugetiere der Welt, die Przewalski-Gazelle, von der es nur noch 300 Exemplare geben soll, findet man nur noch am Qinghai-See. Auf dem Weideland rund um den See stehen die traditionellen Zelte der tibetischen Nomaden. Sie halten Yaks, Schafe und Ziegen. Und die Qinghai-Pferde, die in dieser Region gezüchtet werden, sind in ganz China für ihre Ausdauer bekannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.03.2012arte
    • Alternativtitel: Das Auge Gottes
    Folge 5 (43 Min.)
    Der fünfte Teil der Reihe führt in die Mongolei zum Uvs Nuur, einem See, der auf 800 Metern Höhe in der Mitte Asiens liegt und extremen Temperaturschwankungen unterworfen ist. Für die Mongolen ist der Uvs Nuur mehr als nur ein See. Schon bei den Reitern Dschingis Khans galt er als Heimstatt von Geistern und Drachen. Er ist fünfmal größer als der Bodensee, aber es gibt kein einziges Boot an seinen Ufern. Das größte Gewässer der Mongolei liegt in der nördlichsten Gebirgssenke Zentralasiens. Obwohl rund um diese Senke bis zu 4.000 Meter hohe Berge aufragen, ist sie selbst nahezu eben, und der See ist nirgendwo tiefer als 20 Meter.
    Der Uvs Nuur liegt im Nordwesten der Mongolei, direkt an der russischen Grenze und ist weiter als jeder andere See auf der Erde von den Weltmeeren entfernt. Und er befindet sich ziemlich genau in der Mitte der asiatischen Landmasse, circa 800 Meter über dem Meeresspiegel. Noch kontinentaler ist das Klima nirgendwo. Kein Gewässer unterliegt extremeren Temperaturschwankungen. So sind im Winter Temperaturen um minus 40 Grad Celsius normal, es wurden auch schon minus 58 Grad gemessen. Im Sommer erwärmt sich das Uvs Nuur Becken und die Temperaturen erreichen Werte von plus 40 Grad Celsius und mehr. Der Uvs Nuur schafft einzigartige Feuchtgebiete innerhalb der großen Seensenke, die bis in die autonome Republik Tuwa in Russland reicht.
    „Bei einer Fahrt rund um den See“, schwärmt die Meteorologin Baatar Gantsetseg, „kann man alle Ökosystemtypen Zentralasiens finden: Feuchtgebiete, Wüsten, diverse Steppenformationen und Waldtypen, Flüsse, Süßwasserseen, alpine Lebensräume und ewige Schneefelder“. Die grasbestandenen Gebiete werden seit Jahrtausenden von Nomaden genutzt, die mit ihren Gers, den mongolischen Jurten, hier ihre Sommerlager aufschlagen. Yaks, Kamele, Schafe, Ziegen und natürlich Pferde finden reichlich Nahrung am Ufer des Uvs Nuur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.03.2012arte

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