Filmfassung, Seite 1

  • 89 Min.
    Die Schauspielerin Susan Sideropoulos feiert mit ihrer Familie und Freunden Schabbat. – Bild: ZDF und WDR/​Gruppe 5 Filmproduktion GmbH.
    Die Schauspielerin Susan Sideropoulos feiert mit ihrer Familie und Freunden Schabbat.
    In 90 Minuten durch 1.700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte. Die Schauspielerin Susan Sideropoulos sucht in dieser Dokumentation nach den Spuren ihrer eigenen Vorfahren. Ihre Mutter wurde in Israel als Kind deutsch-jüdischer Flüchtlinge geboren, ihr Großvater von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Die Dokumentation ist ihre Reise durch die Zeit und die jüdische Kultur. Immer mit Blick auf die Gegenwart erzählt sie vom Köln zu Römischer Zeit, von den mittelalterlichen SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz. Diese SchUM Städte wurden 2021 zum Weltkulturerbe erklärt, weil sie einzigartige und lebendige Zeugnisse einer jüdischen Tradition in der Region und darüber hinaus sind.
    Auch das Frankfurt der frühen Neuzeit, sowie Leipzig, Hamburg, München oder Berlin waren Städte mit einer außergewöhnlichen Prägung jüdischer Kultur. In der Dokumentation stehen aber nicht nur historische Figuren und Ereignisse im Mittelpunkt, sondern vor allem ‚Menschen von heute‘ wie die Rabbinerin Jasmin Andriani, Folk-Musiker Daniel Kahn, Filmregisseur Peter Kahane, die Literaturwissenschaftlerin und Buchhändlerin Rachel Salamander, Autorin Linda Sabier oder Gastronomin Shani Leiderman.
    Sie alle erzählen von der großen jüdischen Tradition in Deutschland und vor allem dem heutigen jüdischen Leben. Viele wissen heute zwar von der Schoah (dem Holocaust), haben gehört von den Pogromen der Kreuzritter und kennen die angespannte Lage zwischen Palästinensern und Israelis. Doch ansonsten ist weniger bekannt über Juden, ihren Alltag und Rituale sowie die gemeinsame deutsch-jüdische Geschichte. Gerade in Zeiten eines immer größer werdenden Antisemitismus und diverser Verschwörungstheorien zeigt der Film, wie reich diese Geschichte trotz aller Verfolgungen und schrecklicher Ereignisse einst war, und wie wechselseitig sich Alltag, Kultur und Weltanschauung von Juden und Nichtjuden stets beeinflussten.
    So lernen wir jüdische Rituale und Traditionen kennen: Was bedeuten ‚koscher‘ und ‚Schabbat‘? Was genau ist eine Mikwe? Welche Rolle spielt die Torah, und was lernt man in einer Talmudschule? Wir erfahren mehr über die verschiedenen, religiösen Strömungen innerhalb des Judentums, von liberal bis orthodox. Und: jüdische Kultur hat nicht nur das heutige jüdische Leben, sondern deutschland- und weltweit Gesellschaften beeinflusst.
    Sie findet sich in der Sprache, dem Sport und der Küche, der Mode und der Musik. Der Jüdische Humor ist ohnehin legendär. Vergangenheit und Gegenwart werden miteinander verwoben, die Chronologie der Ereignisse aufgebrochen. Denn auch im modernen Judentum hat die Tradition eine große Bedeutung. Durch diese Verknüpfung entsteht ein buntes und spannendes Bild von der 1700 Jahre bestehenden jüdisch-deutscher Geschichte. Die Dokumentation zeigt gerade nicht nur die Verfolgung der Juden in Deutschland durch Pogrome, Ghettoisierung und Vernichtung, vielmehr wie sehr beide Kulturen verbunden sind.
    Das Autorenteam Nina Koshofer und Allon Sander bildet ein nichtjüdisch-jüdisches ‚Tandem‘. Es ist die dritte Zusammenarbeit der Beiden nach dem 30-Minüter „Schalom und Alaaf“ (WDR 2021) und dem international erfolgreichen Mehrteiler „Die Juden – Geschichte eines Volkes“ (WDR/​ARD /​ARTE 2006), bei dem Sander als Fachberater tätig war. Ihre fruchtbare Kooperation bewährt sich erneut in diesem lehrreichen wie unterhaltsamen Film zum Jubiläum „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.10.2021Das Erste

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