bisher 3 Folgen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Sie war schön, aber selten lukrativ, und sie war immer da: Arbeit in der DDR war mehr als nur ein Lebensgefühl. Es war die Luft, die in den Fabrikhallen dampfte und das Glück, eine neue Wohnung zu ergattern. Es war der Ort, wohin man morgens schlich und woher man meist viel zu spät zurückkehrte: Arbeit war die Welt, zu der man gehört, ohne je gefragt zu haben. Und mit dem Verlust der Arbeit erlebten Millionen Menschen nach der Wende einen massiven Umbruch. In der DDR prägten die über achttausend Betriebe den Alltag der Menschen.
    Hier ging man mittags zur Kantine und zwischendurch auch zum Friseur, hier gab man die Kinder morgens ab und ging später noch ins Klubhaus. Hier musste man Rechenschaft ablegen, wenn die Norm wieder nicht erfüllt wurde und hier bekam man auch den Ferienplatz. Das alles ist jetzt knapp dreißig Jahre her. Wo einst Fabrikhallen standen, werden heute Wohnanlagen oder Einkaufszentren gebaut. Was von der Vergangenheit bleibt, sind die Menschen, die sie erlebt haben: Wohin führen die Spuren, die heute noch sichtbar sind? Woran erinnern sich die Frauen von der Zündholz-Fabrik in Riesa noch gern, was bewegt die Schuhmacherin aus dem Kombinat in Weißenfels? Was wurde aus den Maschinenbau-Kombinat TAKRAF in Leipzig und wie gelang es ausgerechnet den Traktorenwerkern in Schönebeck, wieder zu einem der führenden Unternehmen Europas aufzusteigen? In der zweiteiligen Reihe „Orte der Arbeit“ kehren Menschen zurück an Orte, die einst ihr Leben prägten, die heute zum Teil Ruinen sind und trotzdem an die Zeiten von Planerfüllung und Gestattungsproduktionen erinnern. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.05.2017MDR
  • Folge 2
    Arbeit in der DDR war mehr als nur ein Lebensgefühl. Es war die Luft, die in den Fabrikhallen dampfte und das Glück, eine neue Wohnung zu ergattern. Es war der Ort, wohin man morgens schlich und woher man meist viel zu spät zurückkehrte: Arbeit war die Welt, zu der man gehört, ohne je gefragt zu haben. Und die Arbeitswelt war das, was mit der Wende den größten Umbruch erlebte. In der DDR bestimmte meist ein großer Volkeigener Betrieb das Leben ganzer Regionen. Vor allem auf dem Land. Hier standen sogar ganze Familien in den Werkhallen und oft arbeitete ein Großteil der Bevölkerung in einer Branche. Manche von ihnen ihr Leben lang.
    Dabei hatten Frauen auch eine besondere Stellung, denn vor allen in den ländlichen Regionen herrschte Fachkräftemangel. Ingenieure waren gefragt, und die Frauen drängten in die einstigen Männerdomänen. Und das ist bis heute spürbar. Zwar haben nur selten die Volkseigenen Betriebe auf dem Land überlebt, doch ihre Tradition lebt weiter. In einigen Teilen als Museum, in anderen als Industriebrache und in manchen Standorten wurde die Produktion wiederaufgenommen. In der zweiteiligen Reihe „Orte der Arbeit“ kehren Menschen zurück an Orte, die einst ihr Leben prägten. Eine von Ihnen ist Christine Lehnert. Eigentlich war sie gelernte Schaufensterdekorateurin, doch nach einem Ingenieurstudium kam sie zur Landmaschinen Produktion in Singwitz und kümmerte sich um die Kundenkontakte, feilschte mit Schweden und Franzosen.
    Auch Anna Marie Schmidtgerber wurde Ingenieurin und war für die Qualitätskontrolle im Pasewalker Kraftfuttermischwerk verantwortlich. Noch heute kann sie am Geruch von Getreide erkennen, welchen Zustand es hat. Heute erinnern meist nur Ruinen an die Zeiten von Planerfüllung und Gestattungsproduktionen. Doch manchmal gibt es noch Leben in den alten Hallen. Und das liegt auch an den Frauen, die damals aber auch heute an den Orten der Arbeit ihr Bestes geben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2017MDR
  • Folge 3
    Der Arbeitsalltag in der DDR war geprägt von Großbetrieben mit Tausenden Mitarbeitern. Sie waren nicht nur Arbeitsstätten, sondern auch Orte, an dem die Menschen Freundschaften schlossen, wo sie gebraucht wurden. Mit der Wende werden viele dieser Großbetriebe Geschichte, Hundertausende Menschen verlieren ihre Arbeit. Doch das was sie gelernt und die Erfahrungen, die sie in den DDR-Betrieben gesammelt haben, nehmen sie mit in die Zukunft. Einigen gelingt sogar an ihren einstigen Orten der Arbeit ein Neuanfang.
    Wie z.B. in Zeitz, auf dem Gelände des ehemaligen VEB Zitzawerk – hier hat Ina Möller über 20 Jahre lang in der Kosmetikherstellung gearbeitet. Nach dem Ende des Betriebs 1996 macht sie sich selbstständig – mit einem eigenen Kosmetiklabor, heute hat sie vier Angestellte. In Torgelow, im Nordosten Deutschlands hingegen wird die frühere Eisengießerei noch heute genutzt, wenn auch unter völlig neuen Vorzeichen: deutlich weniger Mitarbeiter arbeiten hier, die Abläufe sind technisiert.
    In all den Jahren und trotz dreier Pleiten, ging es doch immer wieder weiter. Der Ofen-Chef Karl Friedhelm Kummert blieb dem Betrieb stets treu und brachte sein Wissen ein. Heute ist die Eisengießerei europaweit erfolgreich. Der Film „Orte der Arbeit – Der lange Weg zum Neuanfang“ geht mit den Menschen zurück an ihre frühere Arbeitsstätte, zeigt, was Arbeit für sie in DDR bedeutet hat, wie sie die turbulenten Wende-Jahre erlebten und wie sie den Neuanfang in einer völlig neuen Arbeitswelt gewagt haben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.05.2018MDR

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