TV-Journalist Lothar Loewe gestorben

Der frühere SFB-Intendant und Fernsehjournalist Lothar Loewe ist heute in Berlin im Alter von 81 Jahren gestorben.

Loewe arbeitete seit Anfang der 60er Jahre für die ARD unter anderem als Fernseh- und Rundfunkkorrespondent in Washington und anschließend in Moskau. Der gebürtige Berliner berichtete für seinen Sender über historische Ereignisse wie die Kubakrise und die Ermordung von John F. Kennedy. Im Dezember 1974 erhielt er von den DDR-Behörden die Zulassung als Leiter des neu eingerichteten ARD-Studios in Ost-Berlin. Er berichtete von dort unter anderem über die Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz. Aufgrund eines kritischen Kommentars über die Schüsse an der Mauer in der „Tagesschau“ vom 21. Dezember 1976 wurde ihm einen Tag später die Akkreditierung entzogen. Er musste die DDR innerhalb von 48 Stunden verlassen. Im Mai 1977 wurde Fritz Pleitgen sein Nachfolger. Von 1983 bis 1986 war Loewe Intendant des SFB (Sender Freies Berlin), dem Vorgänger des rbb. Später war er als „Bild“-Kolumnist tätig.

Dagmar Reim, die Intendantin des rbb, würdigte Loewe als leidenschaftlichen Journalisten: „Er war mit Leib und Seele dabei. Verantwortlich fühlte er sich seinen Zuschauerinnen und Zuschauern. Er war und blieb immer Reporter. Sobald die Aktualität rief, war er da. Wir werden Lothar Loewe nicht vergessen.“