„Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“

Vor 45 Jahren zeigte die ARD Commander McLaines erste Mission – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.09.2011, 08:42 Uhr

McLaine und Jagellovsk verstehen sich doch besser, als es scheintARD
Galaktischer Sicherheitsstreit

Wenn die Zuschauer Commander Cliff Allister McLaine (Dietmar Schönherr) zum ersten Mal begegnen, ist er auch gerade dabei das zu tun, was er anscheinend am besten kann – Befehle ignorieren. Zwar gelingt dem abenteuerlustigen Raubein und seiner vierköpfigen Besatzung die waghalsige Landung auf dem Saturnmond Rhea. General Wamsler (Benno Sterzenbach), Befehlshaber der TRAV (Terrestrische Raumaufklärungsverbände) findet die Aktion allerdings weniger gelungen. Für ihn bringt sie das Fass zum Überlaufen, weshalb McLaine und seine Crew für drei Jahre zur Raumpatrouille strafversetzt werden. Damit nicht genug – auch eine Aufpasserin des GSD (Galaktischer Sicherheitsdienst) soll in Zukunft für Zucht und Ordnung an Bord der Orion 7 sorgen.

Die Ankunft von Leutnant Tamara Jagellovsk (Eva Pflug) sorgt dann auch für allerlei Aufregung, doch jedes Mitglied der Orion-Besatzung versucht anders, damit umzugehen. Der Armierungsoffizier und notorische Frauenversteher Mario De Monti (Wolfgang Völz) versucht die Neue stilgerecht zu einem Date bei Whiskey einzuladen – woraufhin sie den Whiskey ihren Vorgesetzten meldet. Raumüberwachungsoffizier Helga Legrelle (Ursula Lillig) hatte schon immer ein Auge auf den Commander geworfen und ist von der potentiellen Konkurrenz nicht gerade begeistert. Weniger aggressiv unterwegs sind da Astrogator Atan Shubashi (Friedrich G. Beckhaus) und Bordingenieur Hasso Sigbjörnson (Claus Holm). Obwohl Letzterer, wenn es nach seiner Ehefrau gegangen wäre, wohl bereits gemütlich seine Rente genießen würde, statt noch mit Cliff durch die Galaxis zu düsen.

Und Commander McLaine selbst? Die ersten Konflikte mit seinem neuen Sicherheitsoffizier lassen nicht lange auf sich warten, die Funken sprühen fast von Anfang an. Vor allem Theorie und Praxis treffen ständig aufeinander: Was weiß ein Büromensch schon davon, wie es tagtäglich im All zugeht? Doch diese Streitereien müssen warten, als die Orion auf eine potentiell feindliche Rasse von Exoterristen (Aliens) trifft. Die Crew eines gesamten Außenpostens haben die Fremden eliminiert – als Vorhut einer Invasion? Die Orion-Crew tauft die unheimlichen Wesen „Frogs“ – „Frösche“ wäre zu vertraut, zu irdisch, gewesen.

Orion in gefährlicher Mission

Die Orion wird angegriffen – Tricktechnik anno 1966ARD
Die Frogs bleiben dann auch die Hauptgegner der Orion-Besatzung. Ein Blick hinter ihr geheimnisvolles, silber glitzerndes Äußeres gelingt dabei zwar nie. Sicher ist aber, dass sie zumindest in technischer Hinsicht der Menschheit weit voraus sind. So werfen sie in „Planet außer Kurs“ einen Stern aus seiner Bahn und lassen ihn auf die Erde zurasen. McLaine und seine Crew können die Todesgefahr nur abwenden, indem sie ihr eigenes Schiff opfern. Fortan muss Cliff auf die Orion 8 umsatteln. In „Deserteure“ versuchen die Exoterristen per Telenose-Strahlen die Orion-Crew unter ihre geistige Kontrolle zu bringen. Am Ende der Serie steht dann tatsächlich ein Invasionsversuch der Frogs auf der Tagesordnung.

Aber auch anderen Gefahren stellt sich die Orion-Besatzung tapfer. Auf dem Planetoiden Pallas kämpft McLaine gegen außer Kontrolle geratene Roboter („Hüter des Gesetzes“). Nicht minder spektakulär gestaltet sich der Umgang mit einem abenteuerlustigen Autoren, der prompt mit einer Landset (Shuttle) des Schiffs auf einem Exilplaneten in die Fänge gemeingefährlicher Straftäter gerät. Bis an die Grenzen seiner eigenen Vorstellungskraft gerät Commander McLaine aber auf Chroma, einer menschlichen Kolonie, die komplett als Matriarchat aufgebaut wurde („Der Kampf um die Sonne“). Männer dürfen dort nur „harmlose“ Berufe, wie die eines Gärtners, ausüben. Mathematiker sind wohl auch noch gerne gesehen, aber alles, was wirklicher Vernunft bedarf, überlässt man den Frauen. Dagegen kann Tamara doch eigentlich nichts haben, oder? Ein plötzlicher Eifersuchtsanfall, der sie überkommt, bringt sie dann doch aus Fassung, als sie Cliff mit der Regentin von Chroma (Margot Trooger) zusammen sieht.

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