Prosit, „ZDF-Hitparade“! – Legendäre Musikshow wird 50 Jahre alt

Die Ära Worms

Nach Dieter Thomas Hecks Abschied übernahm Nachfolger Viktor Worms die Sendung und präsentierte sie von 1985 bis 1989. Während dieser Zeit machte die „ZDF-Hitparade“ jedoch eine schwierige Phase durch, denn Schlager wurde „out“. Zudem hielten es einige prominente NDW-Interpreten wie Ideal oder DAF nicht mehr für nötig, in der inzwischen als spießig betrachteten Sendung aufzutreten. Nach dem Abschwung der Neuen Deutschen Welle verloren deutschsprachige Songs generell an Zuspruch, insbesondere beim jungen Publikum. Diesem Trend wollte die „Hitparade“ mit Anpassungen am Konzept begegnen. So wurden zwischen 1987 und 1991 englischsprachige Interpreten zugelassen. Mit diesem Schritt wollte sich die Sendung einem breiter gefächerten Publikum öffnen. Einzige Voraussetzung war, dass die Titel in Deutschland produziert worden sein mussten. Dies und die Tatsache, dass fortan auf Vollplayback gesetzt wurde, öffnete unter anderem Chris Norman, Alphaville, C. C. Catch und Modern Talking die Tür zur „Hitparade“.

Vollplayback ist eine praktische Sache – es sei denn, das Band hängt …

Als der damals 25-jährige Viktor Worms die Sendung übernahm, wurde sie parallel vom Samstag- auf den Mittwochabend verlegt. Zudem wurde fortan nicht mehr die Top 3 des Vormonats präsentiert, stattdessen beschränkte man sich ab Januar 1985 nur noch auf den ersten Platz, anschließend folgten sechs statt wie bislang sieben Neuvorstellungen. Zwischen 1987 und 1989 wurde der TED kurzzeitig abgeschafft und durch ein letztendlich wenig sinnvolles Tippsystem abgelöst. Die Zuschauer konnten sich eineinhalb Wochen vor der Sendung die Neuvorstellungen am Telefon anhören und vier von acht Titeln („4 aus 8“) auf Stimmzetteln der Lotto-Annahmestelle in die Sendung wählen. Hinzu kamen noch drei Songs, die laut Media Control die höchsten Verkäufe erzielen konnten. Der Sieger, der die Top 7 von Media Control richtig getippt hatte, konnte ein Auto gewinnen.