Neues Charity-Format ersetzt die „José Carreras Gala“

MDR bestätigt letztmalige Ausstrahlung im Dezember

Michael Brandes – 01.08.2012, 11:41 Uhr

José Carreras – Bild: MDR/Marco Prosch
José Carreras

Das Erste hat die seit Monaten kursierenden Medienberichte über eine geplante Einstellung der „José Carreras Gala“ jetzt offiziell bestätigt. Die jährliche Charityshow, seit 1995 ein fester Bestandteil des ARD-Programms, wird letztmals am 13. Dezember 2012 übertragen.

Die Gründe für die Entscheidung sind unklar, zumal die Gala aus Sicht der José Carreras-Stiftung eine anhaltende Erfolgsgeschichte darstellt. Mit einer Gesamtspendensumme von bisher knapp 100 Millionen Euro wurden rund 900 Forschungs- und Strukturprojekte für Leukämie-Patienten unterstützt. Im vergangenen Jahr schalteten rund vier Millionen Zuschauer die 17. Ausgabe der Spendengala ein. Rund 6,4 Millionen Euro kamen zusammen.

Im April dieses Jahres spekulierte das Hamburger Abendblatt, die Carreras-Gala werde zugunsten einer Spenden-Aktion namens ‚Tribute to Bambi‘ aus dem Programm genommen. Bestätigen wollte der federführende MDR entsprechende Pläne allerdings nicht. Anfang Juli zeigte sich die José Carreras-Stiftung irritiert über die Aussage eines MDR-Sprechers, derzufolge Carreras die Zusammenarbeit mit dem Sender auf eigenen Wunsch nicht fortsetzen wolle. Der Startenor bestreitet solche Aussagen.

Gemeinsam hätten der MDR und Carreras’ Leukämie-Stiftung die Vereinbarung getroffen, die Gala in diesem Jahr letztmalig auszustrahlen, heißt es jetzt in einer ARD-Mitteilung. Noch einmal wolle man „eine glanzvolle Fernsehshow realisieren, die das große Engagement des Startenors und seiner Stiftung im Dienst einer guten Sache würdigt, bevor beide Partner in Zukunft neue Wege gehen.“ Carreras werde die letzte Show nutzen, „um sich bei dem ARD-Publikum für die langjährige Unterstützung im Kampf gegen die Leukämie zu bedanken.“

Gründe für die Beendigung der Zusammenarbeit nennt die ARD nicht. Für 2013 sei jedoch ein neues Charity-Format geplant, bestätigt der Sender ohne Angabe weiterer Details. Derzeit arbeiten der MDR und die ARD-Unterhaltungskoordination gemeinsam am Konzept.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen