Nächster Versuch: Neues RTL-Tagesprogramm ab Ende Oktober

Doku-Fiction mit echten Fällen von Polizei und Justiz

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 30.09.2020, 18:19 Uhr

Nächster Versuch: Neues RTL-Tagesprogramm ab Ende Oktober – Doku-Fiction mit echten Fällen von Polizei und Justiz – Bild: MG RTL D

Es ist gerade mal ein Dreivierteljahr her, als RTL eine neue Ära am Nachmittag ausrief. Unter dem Motto „Showtime in der Daytime“ wurden gleich drei neue Formate an den Start geschickt, die von altbekannten Sendergesichtern präsentiert wurden. Oliver Geissen, Marco Schreyl und Steffen Henssler sollten dem Tagesprogramm zu einem neuen Aufschwung verhelfen.

Wir probieren ab Februar etwas Neues am Nachmittag aus und glauben fest daran, dass wir starke Ideen und Formate ins Programm holen. Wir sind uns sicher, dass neben den starken Köpfen, die klare Orientierung ein großes Plus sein wird, sagte damals Markus Küttner, Bereichsleiter Unterhaltung /​ Daytime. Was bleibt? Nun ja, wenig bis gar nichts. RTL wollte mit „Marco Schreyl“ um 16 Uhr den Daily-Talk zurückholen. Geklappt hat dies jedoch nur temporär mit monothematischen Sonderausgaben während des Corona-Lockdowns. Der positive Trend hielt nicht an und ebbte bald wieder ab auf unterdurchschnittliche Marktanteile. Bereits am 11. Juni lief die letzte Ausgabe.

Nur geringfügig besser liefen die Trödel-Rateshow „Kitsch oder Kasse“ mit Oliver Geissen und die Koch-Gameshow „Hensslers Countdown – Kochen am Limit“. Während von Geissens Sendung derzeit lediglich noch Wiederholungen gezeigt werden, sind von Hensslers Show zumindest bis zum 23. Oktober noch neue Folgen zu sehen. Offiziell eingestellt sind die beiden Formate noch nicht – eine Rückkehr erscheint angesichts der bescheidenen Quoten jedoch sehr unwahrscheinlich.

Wie DWDL als erstes berichtete, startet RTL am 26. Oktober den nächsten Versuch, seine Daytime mit neuen Formaten aufzumöbeln. Von Shows nimmt der Sender nach der jüngsten Erfahrung wieder Abstand und versucht sein Glück stattdessen mit „Doku-Fiction“-Formaten, wie er zu sagen pflegt. Mit dieser Bezeichnung möchte man sich offenbar von dem negativ behafteten Begriff Scripted Reality abgrenzen. Um 14 Uhr wird „110 – Echte Fälle der Polizei“ zu sehen sein. In einer Mischung aus authentischem Videomaterial und nachgestellten Szenen sollen in der Filmpool-Produkton „echte Kriminalfälle“ behandelt werden. Es werden die Hintergründe beleuchtet und auch Präventionstipps gegeben. Oliver Huth, stellvertretender NRW-Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, bespricht die Fälle mit Polizeikollegen und Experten, darunter der aus früheren RTL-Zeiten bekannte Strafverteidiger Christopher Posch.

Das zweite neue Format trägt den Titel „Tatort Deutschland – aus den Akten der Justiz“, läuft um 15 Uhr und kommt ebenfalls aus dem Hause Filmpool. Auch hier wird betont, dass es sich um echte Fälle der Justiz handelt und um die Menschen, die sie austragen mussten. Das Vermischen von echtem Videomaterial und nachgedrehten Szenen kommt erneut zum Einsatz. Die Zuschauer sollen zu sehen bekommen, was sich Menschen gegenseitig vor Gericht antun und wie sehr Betroffene leiden. Für das Format verpflichtet wurden die Richterinnen Anette Heiter aus Baden-Württemberg und Julia Scherf aus Niedersachsen, die über die Fälle reden und streiten.

Um 16 Uhr gibt es ein Wiedersehen mit den „Superhändlern“. Die Trödelshow erhält von RTL dank der nach wie vor erfreulichen Quoten eine Beförderung um zwei Stunden. Zudem wird das bislang um 14 Uhr ausgestrahlte Format um eine halbe Stunde verlängert und ist künftig somit von 16 bis 17:30 Uhr zu sehen.

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