„Königin im Ring“: Regina Halmich klagt gegen Produzenten

Ex-Weltmeisterin wirft ihrer Regisseurin Profilierungssucht vor

Michael Brandes – 02.06.2010

"Königin im Ring": Regina Halmich klagt gegen Produzenten – Ex-Weltmeisterin wirft ihrer Regisseurin Profilierungssucht vor – Bild: ZDF/Kai Wiehagen

Die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich klagt vor Gericht gegen die Produzenten der ihr gewidmeten TV-Doku „Königin im Ring“. Der Grund: Das bereits im vergangenen Jahr auf arte ausgestrahlte Porträt kommt morgen gegen ihren Willen in die Kinos. Die Kinopremiere in Karlsruhe will Halmich boykottieren.

Die von Filmkritikern gelobte und mehrfach preisgekrönte Dokumentation entstand in Zusammenarbeit mit dem ZDF und arte. Regisseurin und Produzentin Simone Jung begleitete Halmich bei ihren beiden letzten Profikämpfen im Jahr 2007 und schildert den Aufstieg der Boxerin zum Fernseh- und Medienstar. Der Film werde getragen „von deutlich spürbarem Respekt und Sympathie für die Porträtierte“, lobt der „filmdienst“.

Nach der TV-Ausstrahlung hatte „Königin im Ring“ mit Progress noch einen kleinen, renommierten Verleih gefunden, der den Film nun ab dem 3. Juni in einigen deutschen Kinos zeigt. Mit Simone Jung sei aber im Vorfeld lediglich eine Ausstrahlung im Fernsehen vereinbart worden, beschwert sich Halmich. „Ich will nicht ins Kino. Das sollte solchen Dokumentationen wie dem Sommermärchen und der Fußballnationalmannschaft vorbehalten bleiben“, sagte sie dem „Hamburger Abendblatt“. Die Regisseurin habe „sich mein Vertrauen und das meiner Eltern erschlichen und uns arglistig getäuscht“. Weiter heißt es: „Ich habe den Eindruck, die Regisseurin war von Ehrgeiz zerfressen und will sich über eine Prominente profilieren. Ich bin maßlos enttäuscht, weil der Filmverleih bei der Premiere jetzt so tut, als geschehe alles mit meinen Einverständnis.“ Der Progress-Verleih verweist auf seinen Vertrag mit der Produktionsfirma.

Vor dem Landgericht Karlsruhe konnte die Ex-Weltmeisterin, die inzwischen für kabel eins die Abspeck-Show „The Biggest Loser“ moderiert, bereits einen Erfolg erringen. Die Produzenten wurden laut Abendblatt gegenüber Halmich verpflichtet, „sämtlichen Schaden zu ersetzen, der ihr in Zusammenhang mit der kommerziellen Verwertung des Films im Kino entstanden ist und zukünftig entstehen wird“. Sie muss auch an den Kino-Einnahmen beteiligt werden. Da die Produzenten Berufung gegen das Urteil eingelegt haben, geht der Streit vor dem Karlsruhe Oberlandesgericht in eine zweite Runde.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Muss ich das jetzt verstehen ?
    Nachdenker
    • am via tvforen.de

      Für mich klingt es nicht unverständlich.

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