Joko & Klaas beeindrucken mit Live-Sendung

Am gestrigen Dienstagabend war die erste Ausgabe der neuen Gameshow „Joko & Klaas gegen ProSieben“ zu sehen (fernsehserien.de berichtete). Aus dieser ging das Entertainer-Duo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf als Sieger vom Platz. Als Gewinn erhielten sie 15 Minuten Live-Fernsehen, die sie am heutigen Mittwoch um 20:15 Uhr eingelöst haben. Diese Sendezeit stand ihnen zur völlig freien Verfügung – Joko und Klaas konnten sie nach ihren Wünschen frei gestalten.

Wer nun dachte, dass in den 15 Minuten lediglich sinnfreie Blödelei geboten wird, musste eines Besseren belehrt werden. Ein kindischer, comichafter Vorspann lässt zunächst den Eindruck erwecken, dass die Zuschauer sich auf Humor-Anarchie gefasst machen können. Doch nach der Begrüßung mit den Worten „Hallo ihr Pissnelken“ nimmt die Sendung eine plötzliche Wendung. Joko und Klaas erklären in einem abgedunkelten Studio, dass sie sich die verrücktesten Sachen für die 15 Minuten überlegt haben, dann jedoch zu dem Schluss gekommen sind, dass es „Leute gibt, die mehr und Sinnvolleres zu sagen haben als wir“.

Anschließend nehmen auf einem Stuhl in der Mitte des Studios nacheinander drei Menschen Platz, die ihre Geschichte erzählen und gesellschaftliche Botschaften an die Zuschauer richten: Seawatch-Kapitänin Pia Klemp, die mehr als 1000 Flüchtlingen auf dem Mittelmeer das Leben rettete, Dieter Puhl, der zehn Jahre lang die evangelische Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo in Berlin leitete und zum Sprecher der Obdachlosen wurde, sowie Autorin Birgit Lohmeyer, die im mecklenburgischen Dorf Jamel – eine Neonazi-Hochburg – lebt und sich dort seit Jahren gegen Rechtsextremismus einsetzt.

ProSieben hat sich zu Beginn der Sendung von dem Inhalt distanziert – und eigentlich war nicht vorgesehen, dass sie nachträglich online abrufbar sein wird. Doch angesichts der überraschenden und beeindruckenden Nutzung der Sendezeit ist das 15-minütige Video nun bei YouTube verfügbar. „ProSieben liegt es am Herzen, dass diese Geschichten über die Live-Sendung hinaus gehört werden und entschied sich deshalb als Ausnahme für die zusätzliche Online-Bereitstellung“, so der Sender.