„Babylon Berlin“ verliert prestigeträchtige US-Heimat

Netflx wird die vierte Staffel nicht verlängern

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 01.03.2024, 08:30 Uhr

Volker Bruch als Gereon Rath in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“ – Bild: Frédéric Batier/ARD/SKY
Volker Bruch als Gereon Rath in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“

Weiterer Rückschlag für die Geldgeber hinter „Babylon Berlin“: Die Serie hat mit der vierten Staffel Netflix als US-Heimat verloren. Dort liefen die ersten drei Staffeln als Netflix Original. Immerhin konnte man für Staffel vier trotzdem einen neuen Abnehmer finden.

Bei dem handelt es sich laut TVLine um den Streamingdienst MHz Choice (sprich Em-Äthsch-Zet Choice, MHz ist normalerweise die Abkürzung für Megahertz, also eine Frequenz). MHz Choice wird die neue Staffel ab dem 25. Juni veröffentlichen. Der Dienst ist den meisten deutschen Zuschauern vermutlich nicht geläufig, scheint aber eine passende Heimat: Er hat sich weitgehend auf europäische und häufig auch „fremdsprachige“ (also nicht-englischsprachige) Formate spezialisiert, die ohne Synchronisation jeweils im Originalton mit englischen Untertiteln gezeigt werden. Aber dort ist es eben unwahrscheinlicher, dass Nutzer eher „zufällig“ über die Serie stolpern, als bei Netflix (dort gibt man keine US-Abonnentenzahlen heraus, lediglich die Gesamtsumme von 80 Millionen Abonnenten in den USA und Kanada).

In Deutschland müssen die Ko-Produzenten von „Babylon Berlin“ damit zurechtkommen, dass Sky Deutschland das Geschäft mit Eigenproduktionen hinter sich gelassen hat und damit auch bei seiner bisherigen Prestige-Ko-Produktion mit dem Ersten ausgestiegen ist.

Während die verbleibenden Ko-Produzenten – ARD Degeto, X Filme und Beta Film – im Juni vergangenen Jahres ihren Willen verkündet hatten, eine fünfte Staffel zu produzieren und die Entwicklung auf den Weg gebracht hatten – muss die Finanzierungslücke durch den Wegfall von Sky natürlich kompensiert werden. Damals wurde im Statement auch darauf hingewiesen, dass die Serie in mehr als 140 Länder verkauft wurde. Man darf vermuten, dass die Lizenzierung in die bevölkerungsreichen USA bei Netflix lukrativer ist als beim kleinen Spezialdienst MHz Choice.

„Babylon Berlin“ nach den Romanvorlagen von Volker Kutscher erzählt vom Kölner Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch), der für Ermittlungen in der Spätzeit der Weimarer Republik nach Berlin kommt und dort verbleibt. Dort lernt er unter anderem Charlotte „Lotte“ Ritter (Liv Lisa Fries) kennen, während die Republik vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Probleme und dem Aufkommen der Nationalsozialisten ihrem Untergang entgegenschreitet.

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