30 Jahre danach: „Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone“ bei Sky

Dokumentation arbeitet das Leben und die Todesumstände der Grünen-Politikerin auf

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 24.08.2022, 12:32 Uhr

„Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone“ – Bild: Sky
„Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone“

Sky hat den Starttermin für seine Doku-Serie „Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone“ verkündet. Ab dem 1. Oktober werden die drei Episoden bei Sky Crime und auf dem Streamingangebot WOW veröffentlicht.

Die True-Crime-Doku folgt dem Wirken der Grünen-Politikerin und Friedensaktivistin Petra Kelly, einer der frühen Führungspersönlichkeiten der Partei Bündnis 90/​Die Grünen in den 1980ern. Sie vertrat dabei kompromisslos Positionen wie Friedensliebe und Gewaltlosigkeit (in einer Zeit, in der in Westdeutschland Atomraketen aufgestellt werden sollten, die nur Ostdeutschland hätten erreichen können). Kelly war mit dem ehemaligen General Gert Bastian liiert – der sich im Zweiten Weltkrieg noch als Freiwilliger gemeldet und gekämpft hatte, später früh in die neu gegründete Bundeswehr eintrat, zum Generalmajor aufstieg, um sich 1980 in den Ruhestand versetzen zu lassen und bei den Grünen aktiv zu werden.

Kelly wurden 1992 in ihrem Haus erschossen aufgefunden – getötet mit einer Waffe aus dem Besitz ihres Lebensgefährten Bastian, der ebenfalls tot aufgefunden worden war.

Beide Politiker waren zum Zeitpunkt der Leichenfunde bereits längere Zeit tot gewesen, so dass das Todesdatum nur noch geschätzt werden konnte – man vermutet, dass die beiden am 1. Oktober starben. Zum 30-jährigen Todestag beschäftigt sich die neue Dokumentation mit der Politikerin, aber auch den offenen Fragen um ihren Tod.

Letztendlich konnte der Ablauf am Todestag nie mit letzter Sicherheit geklärt werden. Kelly starb zuerst, Bastian danach und die Polizei war sich sicher, ein Fremdverschulden ausschließen zu können – entweder Kelly und Bastian schieden demnach einverständlich aus dem Leben oder Bastian hatte Kelly ermordet und danach sich selbst getötet. Da mit Bastian auch der mutmaßliche Todesschütze tot war, gab es keine Gerichtsverhandlung, bei der Beweismittel genauestens hätten geprüft werden müssen und können.

Das lässt natürlich auch Fragen offen und Raum für Spekulationen. Kelly gehörte etwa damals zu den deutschen Politiker:innen, die regelmäßig mit Todesdrohungen überzogen wurden – die psychische Belastung hatte auch dazu beigetragen, dass sie zuletzt recht zurückgezogen gelebt hatte.

Psychische Erkrankungen und Suizidgedanken können jeden treffen. Wenn du selbst oder jemand in deinem Umfeld von Suizidgedanken betroffen ist, scheue dich nicht davor, Hilfe zu suchen!

Du erhältst kostenlos und anonym Hilfe von erfahrenen Beratern bei der Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0 800–111 0 111 oder 0 800–111 0 222. Weitere Hilfsangebote bietet auch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention.

Darüber hinaus kannst du dir bei deinem Hausarzt des Vertrauens Rat holen. Er kann dir helfen, geeignete Psychiater und Psychotherapieplätze zu finden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen