Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 45 Min.
    „Ich schlafe lieber unter der Brücke mit ein paar Pennern zusammen, aber ich bin ein freier Mann. Das nimmt mir niemand.“ So empfindet Axel Tanneberger, Fischer aus Rathmannsdorf bei Dresden, seinen persönlichen Gewinn aus der deutschen Einheit. Wie Millionen andere Menschen erlebt Tanneberger in der turbulenten Zeit nach der Wende Schlüsselstunden seines Lebens. Mit Blick auf den Jahrestag der Wiedervereinigung bilanziert Tom Ockers in der zweiteiligen NDR Dokumentation „Mein vereintes Deutschland“ die für viele Bürger entscheidenden fünf Jahre nach 1990 die „wilden Jahre“.
    Sie sind angefüllt mit Hoffnungen und Enttäuschungen, Siegen und Niederlagen von Menschen in Ost und West. So stellt die ostdeutsche Schauspielerin Katrin Sass im Interview klar, dass sie nicht etwa im Westen zur Alkoholikerin wurde, weil sie sich in dem neuen System nicht zurechtfand: „Ich hab’ im Westen aufgehört zu trinken. Nicht im Osten!“ Fußballer Jimmy Hartwig empfindet es bis heute als eine der größten Niederlagen, 1990 in Leipzig als Trainer gescheitert zu sein: „Wenn ich jetzt sagen würde, was interessiert mich dieser Trainerjob von Leipzig, da würde ich lügen.
    Sicherlich sitzt das noch drin.“ Und auch „Baulöwe“ Jürgen Schneider zählt diese Zeit bis heute zu seinen Höhepunkten, obwohl er selbst einen hohen Preis zahlen musste: „Ich hab’ da meinen Kopf verloren, ich trauere da jetzt nicht hinterher und sage ?Hättest du das doch bloß nicht gemacht’. Das sag ich nicht!“ Neben Katrin Sass, Jimmy Hartwig, Jürgen Schneider und den Fischern aus Rathmannsdorf kommt im ersten Teil der Dokumentation „Mein vereintes Deutschland“ auch Matthias Schipke zu Wort.
    Er wurde als „Eierwerfer von Halle“ berühmt: „Ich hatte damals über den Prozess der Einheit relativ viel Wut im Bauch, das ist wahr. Und die hat sich angestaut bei mir.“ Heute bereut Schipke seine Tat und entschuldigt sich bei Helmut Kohl. Dramatische, lustige, bewegende, verstörende oder überraschende Lebensgeschichten bilden das Gerüst der historisch-biografischen Dokumentation. Auf Basis eines wissenschaftlichen „Oral-History“-Projekts wurden Dutzende von Biografien recherchiert, Interviews geführt und analysiert, auch mit Wolfgang Schäuble und Günther Krause, den „Architekten“ des Einigungsvertrags.
    Sie dienen als Grundlage für einen Film, der sich zum ersten Mal mit der Innensicht der Wiedervereinigung auseinandersetzt, sie machen das historische Großereignis im Film authentisch und nachvollziehbar. Auf fachhistorische Analysen verzichtet die Dokumentation zugunsten der biografischen Erzählweise. „Mein vereintes Deutschland“ ist die spannende und unterhaltsame Fernsehdokumentation eines großen Ereignisses, das einem geteilten Volk nur einmal widerfährt: die Wiedervereinigung! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.10.2013NDR
  • 45 Min.
    „Ich schlafe lieber unter der Brücke mit ein paar Pennern zusammen, aber ich bin ein freier Mann. Das nimmt mir niemand.“ So empfindet Axel Tanneberger, Fischer aus Rathmannsdorf bei Dresden, seinen persönlichen Gewinn aus der deutschen Einheit. Wie Millionen andere Menschen erlebt Tanneberger in der turbulenten Zeit nach der Wende Schlüsselstunden seines Lebens. Mit Blick auf den Jahrestag der Wiedervereinigung bilanziert Tom Ockers in der zweiteiligen NDR Dokumentation „Mein vereintes Deutschland“ die für viele Bürger entscheidenden fünf Jahre nach 1990 die „wilden Jahre“.
    Sie sind angefüllt mit Hoffnungen und Enttäuschungen, Siegen und Niederlagen von Menschen in Ost und West. Hans Dornbusch aus Buxtehude ist ein Unternehmer alter Schule. Er greift zu, als ihm ein riesiges Hotel in Zinnowitz auf Usedom angeboten wird, und saniert das Haus – gegen massiven Widerstand: „Wir haben ja auch Sachen erlebt, von Brandstiftung bis Bombenalarm und auch Mord, die man nicht so schnell vergisst.“ Dornbusch hält durch und ist bis heute mit seinem Hotel erfolgreich. Ingo Hasselbach muss als ostdeutscher Jugendlicher ins Gefängnis. Dort wird er von Altnazis indoktriniert, gründet die erste rechtsradikale Partei im Osten.
    Nach dem Attentat von Mölln steigt Hasselbach aus der Szene aus: „Das war im Prinzip der Moment, wo ich die Geister gesehen hab, die ich gerufen habe.“ Michael Strober versucht sich nach der Wende zunächst als Partnervermittler. Bald merkt er: „Bei den Frauen aus der ehemaligen DDR bestand eigentlich nur das Interesse an Kontakt mit einem Mann entweder aus Westberlin oder aus Westdeutschland.“ Strober sattelt um und kommt schließlich als Autohändler zu Wohlstand. Neben Hans Dornbusch, Ingo Hasselbach und Michael Strober kommen im zweiten Teil der Dokumentation „Mein vereintes Deutschland“ die Schauspielerin Katrin Sass, Fußballtrainer Jimmy Hartwig, „Baulöwe“ Jürgen Schneider und Carola Jacob zu Wort: Ihr Sohn wurde in der DDR zwangsadoptiert, sie gehörte nach der Wende zu den Nebenklägern gegen Erich Honecker.
    Dramatische, lustige, bewegende, verstörende oder überraschende Lebensgeschichten bilden das Gerüst der historisch-biografischen Dokumentation. Auf Basis eines wissenschaftlichen „Oral-History“-Projekts wurden Dutzende von Biografien recherchiert, Interviews geführt und analysiert, auch mit Wolfgang Schäuble und Günther Krause, den „Architekten“ des Einigungsvertrags.
    Sie dienen als Grundlage für einen Film, der sich zum ersten Mal mit der Innensicht der Wiedervereinigung auseinandersetzt, sie machen das historische Großereignis im Film authentisch und nachvollziehbar. Auf fachhistorische Analysen verzichtet die Dokumentation zugunsten der biografischen Erzählweise. „Mein vereintes Deutschland“ ist die spannende und unterhaltsame Fernsehdokumentation eines großen Ereignisses, das einem geteilten Volk nur einmal widerfährt: die Wiedervereinigung! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2013NDR

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