bisher 3 Folgen, Folge 1–3

  • Folge 1 (90 Min.)
    Im Morgengrauen unterwegs auf den Flüssen Norddeutschlands. – Bild: NDR/​MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion
    Im Morgengrauen unterwegs auf den Flüssen Norddeutschlands.
    Mit einem ungewöhnlichen Wasserfahrzeug geht es auf eine ungewöhnliche Reise: die Elbe hinab und über das Wattenmeer zum Jadebusen nach Wilhelmshaven, dann immer weiter hinein in die norddeutschen Flusslandschaften. Hier braucht man ein Boot, das durch flaches Wasser kommt und unter niedrigen Brücken hindurchfahren kann: ein historisches Plattbodenschiff, breit und behäbig. Als Entdecker am Ruder: Willem und Gerrit Ruempler, Vater und Sohn. Ideal für die romantische Fahrt auf dem schmalen Ems-Jade-Kanal, die quer durch Ostfriesland, das alte Land der freien Friesen und mächtigen Häuptlinge, führt.
    Von Torfbauern und Fehnschiffern urbar gemacht, liegt es oft unterhalb des Meeresspiegels. Ohne Entwässerungskanäle, Pumpen und Wasserschöpfmühlen wie die im Wynhamster Kolk würden viele Ostfriesen nasse Füße kriegen. In Emden gilt es, das Teegeheimnis der Ostfriesen zu lüften. Von dort führt die Reise über Ems und Leda hinein ins Fehngebiet, zum Elisabethfehnkanal. Eine ebenso spannende wie mühsame Etappe, wenn die Tide gegenan läuft. Nur einen Steinwurf entfernt lebt im Saterland eine alte Sprache wieder auf: das Saterfriesisch.
    Gesprochen in der kleinsten „Sprachinsel“ Europas mitten im Moor kam es sogar ins „Guinness-Buch der Rekorde“. Auf den Torffeldern ringsum forscht ein Erdenproduzent nach klimafreundlichen Alternativen. Über den Küstenkanal geht es nach Oldenburg. Wieso sind die Oldenburger Farben Mittelpunkt des Königswappens von Dänemark? Was ist die „Oldenburger Palme“? Und wie kommt Grünkohl in die Praline? Hunte und Weser bringen die Schiffer nach Bremen, der alten Hanse- und Kaffeestadt.
    Im Rathauskeller dort schlummern die ältesten und edelsten Tropfen weißen Weins. Die Weser aufwärts lernt man visionäre Stromproduzenten, traditionelle Glasbläser und Herren kennen, die von einer verwunschenen Wassersägemühle begeistert sind. Und in der Nähe, in Wietze an der Aller, kam es zur ersten Erdölbohrung der Welt. Am Wasserstraßenkreuz Minden quert der Mittellandkanal die Weser, die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Nördlich davon, am Steinhuder Meer, rattern schon seit 250 Jahren die Leinenwebstühle.
    Dann kreuzt die Leine den Mittellandkanal. An ihrem Ufer steht ein wahres Märchenschloss: die Marienburg, das „Neuschwanstein des Nordens“. Flussabwärts speist das Wasser der Leine in Hannover die Fontänen der zauberhaften Herrenhäuser Gärten. Vom Mittellandkanal geht es in den Elbe-Seitenkanal. Nach der deutschen Teilung, als die Elbe hinter dem Eisernen Vorhang verschwand, wurde er als Verbindung nordwärts zur Elbe gebaut. Mitten im Kanal steht eines der größten und beeindruckendsten technischen Bauwerke Europas: das Schiffshebewerk bei Lüneburg.
    Hier werden große Frachtschiffe im „Fahrstuhl“ in die Höhe gehoben. Das märchenhafte Lüneburg ist nicht nur Spielort einer beliebten TV-Serie, es gab auch der Heidelandschaft vor ihren Toren den Namen. Berühmt für die Lüneburger Heide sind die lila blühenden Hügel und Täler mit Wacholder und Heidehonig. Sie ist aber auch Anbaugebiet für eine ungewöhnliche Pflanze: Ginseng, eine asiatische Heilwurzel. Mit dem Boot über Flüsse und Kanäle, kreuz und quer durch Niedersachsen und Bremen, lässt sich eine Welt voller Wunder entdecken. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.04.2021NDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Unterwegs mit Willem Ruempler und seinem Sohn Gerrit auf ihrem Plattbodenschiff. (
    Willem und Gerrit Ruempler entdecken auf ihrer ungewöhnlichen Reise mit einem Plattbodenschiff überraschende und berührende Geschichten aus Deutschlands Norden: Schwebefähren, versunkene Dörfer, verschollenes Handwerk, weltberühmte Orgeln und ein Storchenvater, der den Tränen nahe ist. Mit dem Plattbodenschiff geht es über Flüsse und Kanäle, auf Elbe und Eider und deren verwunschenen Nebenflüssen. Und zuletzt ein Stück durch den Nord-Ostsee-Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt. Mal einsam segelnd auf fast vergessenen Wasseradern, mal mitten im Getümmel der Containerriesen, mal auf Routen, die die alten Wikinger schon nutzten.
    Eine Reise durch faszinierende und vielfältige Landschaften. Alle haben ihre ganz eigenen Geschichten: In Hamburg, der Metropole am Elbstrom, spielen Sturmflutschutz und Wasserversorgung seit jeher eine überlebenswichtige Rolle. Elbabwärts auf schleswig-holsteinischer Seite liegt die idyllische Haseldorfer Binnenelbe, Rückzugsort für Tiere und Planzen, die es nur hier noch gibt, und Heimat der Bandreißer. Bandreißer stellen ein wichtiges Bauteil für Holzfässer her, eine Handwerkstradition, die speziell hier an der Unterelbe beheimatet ist und eine überraschende Renaissance erlebt.
    Eines der Dörfer, in dem viele Bandreißer lebten, Bishorst, wurde von einer Sturmflut verschlungen. Die einst viel befahrene Krückau, die die Elbe mit Elmshorn verbindet, ist fast versandet. Die Fahrt auf ihr ist ein kleines Wagnis. Dicht am Elbufer liegt das verträumte Städtchen Glückstadt, einst dänisch und berühmt für seinen Matjeshering. Weiter westlich führt die Stör nach Wilster und zur Wilsterau, wo der Norden Deutschlands am tiefsten ist, dreieinhalb Meter unter Null.
    Gäbe es nicht Deiche und Schöpfmühlen, wäre hier zweimal am Tag Land unter. Auf der niedersächsischen Seite zweigt die Oste von der Elbe ab und schlängelt sich durch alte Kulturlandschaften, in der reiche Marschbauern und arme Moorkolonisten lebten. Und Künstlerinnen und Künstler: Die Künsterkolonie Worpswede mitten im Teufelsmoor ist weltberühmt. Die Elbe mündet ins Wattenmeer, einem UNESCO-Weltnaturerbe, wo sich Robben, Krabben und Gliebfischer mit ihren Schiebenetzen tummeln.
    Vor der Vogelinsel Trischen lässt die Crew des Plattbodenschiffs ihr Boot trockenfallen. Und bekommt Besuch. Die Vogelwartin erzählt, was ihr Leben ganz allein auf Trischen so besonders macht. Mit dem nächsten Hochwasser geht es weiter zur Eidermündung und von dort wieder landeinwärts, durch altes Siedlungsgebiet der Wikinger. Auch Dänen und Holländer haben hier Spuren hinterlassen, so wie auch im von Grachten durchzogenen Friedrichstadt. Den damals dänischen Eiderkanal zählte man einst zu den technischen Weltwundern.
    Die Flusslandschaften hier sind wieder anders: trockengelegtes Seenland, Refugium für bedrohte Wiesenvögel sowie Storchendörfer und uralte Feldsteinkirchen. Die alte Eisengießerei bei Rendsburg direkt am Nord-Ostsee-Kanal ist heute ein bedeutender Ausstellungsort für moderne Kunst. Von hier ist Kiel-Holtenau nicht mehr weit mit seinen gewaltigen Schleusen auf die Förde hinaus zur Ostsee, dem Ziel dieser Reise. Eine Erlebnisfahrt kreuz und quer durch norddeutsches Land, wie sie kontrastreicher und spannender kaum sein kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.12.2021NDR
  • Folge 3 (90 Min.)
    Das Schweriner Schloss auf einer Insel im Schweriner See – eine Schöpfung des romantischen Historismus. Seine Ursprünge reichen bis in die slawische Zeit.
    Mit ihrem selbst gebauten Motorboot gehen Werner Svejda und Birgit Krause-Schmidt auf Entdeckungstour quer durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Bootsfahrt zur Mecklenburgisch-Brandenburgischen Seenplatte beginnt in der alten Festungsstadt Dömitz an der Elbe. Hier wacht ein Brückenzugkommando alter Herren über die fünfeckige Zitadelle. Nur einen Steinwurf entfernt mündet die Elde in die Elbe, für die Crew des Motorbootes „AlBi“ der Zugang zur Müritz-Elde-Wasserstraße. Die erste Etappe: 120 Kilometer und 17 Schleusen bis Plau am See mit einem Abstecher nach Ludwigslust.
    Die Stadt ist entstanden, weil ein Herzog aufs Land wollte. Da seine Familie nicht wohlhabend genug war, ihr Schloss mit Gold und Marmor auszuschmücken, nahm man Messing und Papier. So wurden die Ludwigsluster zu Pappmachee-Künstler*innen und ihre „Cartons“ europaweit zu Exportschlagern. Weiter nördlich zweigt der Störkanal ab nach Schwerin, der Stadt von Heinrich der Löwe. Imposant thront dort auf einer Insel im Schweriner See das prachtvolle Schloss, jahrhundertelang Residenz mecklenburgischer Herzöge.
    Einem dieser Herren rettete der Fischer Cordt Prignitz vor 300 Jahren das Leben. Wohl als Dank erhielt er eine Erbpachtfischerei, die seine Familie noch heute betreibt. In Plau führt die Elde mitten durch die Stadt, deren Wahrzeichen die stählerne Hubbrücke ist, ein Industriedenkmal. Dahinter der Plauer See, einer der schönsten der Mecklenburger Seenplatte. Die Drehbrücke vor der charmant restaurierten Inselstadt Malchow erweist sich als Nadelöhr für Sportschiffer.
    Noch zwei Seen, dann ist die Müritz erreicht, der größte deutsche Binnensee. An ihrem Nordufer liegt Waren, ein alter Handelsplatz. Heute werden hier Propeller für die großen Schiffe gegossen. Die Müritz ist das Herz der Seenlandschaft, der Nationalpark Müritz teilweise UNESCO-Weltnaturerbe. Einst von Slawen bevölkert, ist die Region Heimat illustrer deutscher Persönlichkeiten wie Schriftsteller Hans Fallada und Theodor Fontane und des Troja-Entdeckers Heinrich Schliemann.
    Hier entspringt die Havel, auf der die „AlBi“ weiter über den Müritz-Havel-Wasserweg schippert. Er gehört zu den beliebtesten Wassersportrevieren Europas, früher bekannt für seine Ziegeleien. 15 Milliarden Ziegelsteine wurden von hier aus in die damalige Reichshauptstadt Berlin verschifft. Die farbenprächtig blühende Strelitzie ist eine „Neustrelitzerin“, benannt nach der Heimat der englischen Königin Charlotte, einer Prinzessin aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz.
    Eberswalde, weiter östlich, gilt als Wiege der preußischen Industrialisierung, möglich durch den vor 400 Jahren erbauten Finowkanal. Er ist die älteste noch aktive Wasserstraße Deutschlands, verwunschen und mit uralten, handbetriebenen Schleusen. Heute abgelöst vom Oder-Havel-Kanal, dessen Höhepunkt im wahrsten Sinne das Schiffshebewerk Niederfinow ist, ein technisches Meisterwerk. Kurz dahinter endet an der Oder die Reise über das Wasser quer durch den Nordosten Deutschlands, einem Land zwischen den Strömen: von der Elbe bis zur Oder. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.04.2022NDR

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